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*Nicht DU bist unzuverlässig, sondern Deine Krankheit ist es!

Nicht DU bist unzuverlässig,

sondern Deine Krankheit ist es!

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Multiple Sklerose und Alltag

Ja, egal welche Erkrankung wir haben – oder auch nicht – wir geben meistens täglich unser Bestes!

Ich bin über diese Grafik gestolpert und ich weiß noch, als ich sie damals gestaltet habe, dass es mir ein Bedürfnis war, dies auszusprechen.

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Denn: ich ertappe mich so oft dabei, wie ich mit mir hadere. Ich finde es nicht schön, dass ich so oft nicht mehr an gesellschaftlich schönen Treffen teilnehmen kann, dass ich nicht gleich zurückschreiben- oder anrufen kann und dies belastet mich dann. Ich verfalle kurz in den Stand der Selbstvorwürfe, bis ich realisiere, dass das „Quatsch“ ist! Ich tue wirklich mein Bestes, ich bemühe mich und möchte natürlich auch soziale Kontakte halten! ABER: ich schaffe es nicht mehr! Nicht aus Boshaftigkeit, nicht aus Böswilligkeit oder Arroganz: Nein, ich schaffe es deshalb nicht mehr, weil mich mein tägliches Leben, mein Alltag, mit MS enorm viel Kraft kostet.

Der Alltag mit einer chronischen Erkrankung kostet sehr viel Kraft!

Ich möchte leben, ich möchte lebendig sein und das gelingt mir auch. Aber ich habe gelernt, dass ich Prioritäten setzen muss und dass es mehr als notwendig ist, das Energie-Management einzuhalten. Strikt! Entgleisungen können zu fatale Auswirkungen führen.

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Energie-Management bei Multipler Sklerose

Es fängt mit dem Aufstehen und Duschen an: das ist für chronisch Kranke eventuell schon erschöpfend. Meine Gassi-Runde ist mir heilig – tut es doch dem Hund gut und meiner Seele ebenso; ich bin an der frischen Luft, in der heilenden Natur und bewege mich: Eine „Win-Win-Situation“ für alle Beteiligten.

Danach ist Power-Ausruhen angesagt und so entstehen dann auch meine Texte, denn ich MUSS liegen, meinem Körper die nötigen Ruhephasen verschaffen. Danach kommen andere Tagespunkte dran (auch dienstliche Telefonate mit der Agentur, das Pflegen meines Blogs, Beantworten von wichtigen Mails usw.) – und alles wird mit sorgfältigen Energie-Pausen gestaltet, mit viel Lebensfreude und Zuversicht.

Aber: Auch das erschöpft…. Ein Gesunder ist auch abends erschöpft. Der Unterschied ist: der Gesunde kann die Erschöpfung ignorieren und sich noch einen schönen Abend machen.

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Bei chronisch Kranken ist das anders: sie können und dürfen diese Erschöpfung nicht ignorieren, da sie Folgen haben könnte und es ist ja bei uns auch keine normale, sondern eine „kranke“ Erschöpfung. Mir fehlt dann abends sogar oft die Kraft, um noch eine liebe E-Mail zu schreiben, oder zu beantworten: Mein Körper und auch mein Geist sind dann ausgelaugt. Endepeng. Nichts geht mehr.

Deshalb versuche ich Treffen mit Freundinnen auf den Vor- oder Nachmittag zu legen, was aber bei Berufstätigen schwer ist.

Abends habe ich oft einfach keine Kraft mehr, kann mich nicht mehr aufraffen und weiß auch nicht, ob ich dann ein buntes Treiben oder selbst ein ruhiges Essengehen verkraften würde.

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Liebe Gesunde: glaubt mir: Ich finde das nicht toll. Ich würde mich lieber öfters mit Euch treffen und ein normales soziales Leben führen können. Aber ich schaffe es nicht. Das heißt nicht, dass Ihr mir nicht wichtig seid. Es heißt einfach, dass mich mein Alltag so viel Kraft kostet, dass ich weder ein Telefonat, noch eine Verabredung schaffe. Manchmal klappt es, manchmal nicht.

Deshalb ist es wahr: Nicht ICH bin unzuverlässig, sondern meine Erkrankung!

Das dürfen wir uns alle bewusst machen, denn wer sich Gedanken darum macht, DENKT ja schon darüber nach und das bedeutet, er ist in „Aktion“ und würde es sicher gerne ändern wollen – wenn er könnte.

Ich glaube, ich drucke mir die Grafik aus, damit ich sie immer vor Augen habe und meine geringe Energie nicht noch dafür verschwende, mit mir selbst zu hart ins Gericht zu gehen. ©2018 Heike Führ/ multiple-arts.com

Und hier noch eine Grafik, die alles erklärt 🙂

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