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Ein Interview: Meine Geschichte von Schub und Hochzeit

Danke an Raphaela Kreitmeir von prien healthcare communications GmbH
http://www.prien-hc.de/

Sie hat mit mir ein wundervolles Interview geführt und dieses in ihren Blog gepackt – mit iher empathie und ihren Worten hat sie die geschichte noch anmutiger klingen lassen:

http://raphaela-kreitmeir.blogspot.de/2015/08/er-ist-da.html?spref=fb

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Donnerstag, 13. August 2015

Er ist da

Es sind gerade einmal drei Silben und doch sagen sie für Heike alles aus. Denn “er ist da”, wenn es ihr gut geht und genauso wenn die Fatigue ihr Energie raubt, Behörden wie die Rentenversicherung ihre Geduld beanspruchen, wenn die Multiple Sklerose zum Innehalten und Kraftsparen zwingen. Er ist da. Und er heißt Peter.

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JA zum gemeinsamen Leben: Heike und Peter

Liebe macht kreativ. Das ist mehr als nur ein Kalenderspruch. Denn Peter war für Heike Führ der Motor zum Schreiben. Alle ihre Bücher haben direkt mit ihm zu tun. Denn ohne ihn, weiß sie, hätte sie sich sicher nicht getraut, so schnell einen Verlag zu suchen und zu finden. Er ist ihr größter Kritiker und ihr größter Fan. Das beruht auf Gegenseitigkeit. Früher, als die Fatigue, diese maßlose Erschöpfung, sie noch nicht zu regelmäßigen Ruhepausen zwang, war sie bei jedem seiner Konzerte dabei. Denn Peter ist Musiker. Heute ist sie nur noch selten bei einem Gig dabei. Aber die Wirkung ist nach wie vor die gleiche. Wenn er mit seiner Gitarre verschmilzt, sie ihn singen hört, erlebt, wie er auf der Bühne aufblüht, dann verliebt sie sich jedes Mal aufs Neue in ihn. Garantiert.

Liebe auf den zweiten Blick

Dabei war beim Kennenlernen alles andere als Beziehung geplant. Eine Freundin von Heike hatte ein Auge auf Peter geworfen, den sie von der Arbeit früher her kannte und zufällig wiedergetroffen hatte. Als sie sich also das erste Mal sahen, zog sich Heike dezent zurück. Auch wenn er ihr von Anfang an gefallen hatte, seine Stimme sie berührte. Ein Glück, dass aus der Freundin und Peter so gar nichts wurde. So konnte Heike ihn Stück für Stück näher kennenlernen.
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Heike Führ schreibt über ihre Erfahrungen mit MS

Gefühle sind stärker als Multiple Sklerose

Davon dass sie eine chronische Erkrankung hat, erzählte Heike Peter, als sie sich ein paar Mal getroffen hatten und ihr bewusst wurde, dass daraus mehr werden könnte. Er reagierte völlig gelassen. Interessiert. Ruhig. Vielleicht auch, überlegt sie, weil die Multiple Sklerose damals ein eher theoretischer Befund als empfundene Wirklichkeit war. “Mir ging es damals richtig gut. Ich sah nicht nur aus wie das blühende Leben, ich hatte auch keine Einschränkungen”, erinnert sie sich. Nach der Trennung von ihrem Mann wollte sie einfach nur leben. Und da kam Peter.
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Heiratsantrag während eines Schubes

Den Heiratsantrag hat er ihr drei Jahre später 2006 während eines Schubes gemacht, als die Multiple Sklerose mal wieder zeigen wollte, dass es sie noch gibt und sie mir nichts dir nichts den Alltag bestimmen kann. Wenn Heike an Peters Antrag und den damit verbundenen Liebesbeweis denkt, bekommt sie heute noch Gänsehaut. Und ihr wird bewusst, warum der Name Peter auch “der Fels” bedeutet. Denn er ist ihr Fels in der Brandung. Und von dieser Brandung haben die beiden durch die MS sehr viel. Aber sie stehen das zusammen durch: er ist für sie da und sie für ihn.

Chronisch krank und beziehungsmutig

“Die MS ist da, nervt manchmal und stört auch. Aber wir sind einfach zwei Menschen, die sich lieben”, erklärt Heike. Lieben heißt für sie Ankommen, absolutes Vertrauen, große Geborgenheit, Verständnis, Fürsorge, Hingabe, Miteinander reden können, sich Freiräume schenken und den anderen wertschätzen. Das alles hat sie bei Peter gefunden.
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Sie teilen ihre Liebe und ihr Leben.
Und seit 2 Jahren auch Smiley
Und Heike spricht allen Mut zu, sich, wenn sie den Wunsch dazu verspüren, ebenfalls auf das Abenteuer Beziehung einzulassen. Denn niemand sei frei von Macken. Und auch gesundheitliche Probleme kämen bei jedem mit dem Älterwerden. “Wir MSler müssen raus aus der Ecke, dass wir uns wegen unserer Erkrankung schuldig und unvollkommen oder gar minderwertig fühlen”, erklärt sie. “Wir haben unseren Partnern viel zu bieten, denn wir sind nicht die MS.”