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*Sonnenstich und MS

2Q== - *Sonnenstich und MS

 

Hitze und MS sind sowieso ein Thema für sich und darüber habe ich auch schon viele Texte verfasst.
Der ungebetene Gast „Herr Uhthoff“ ist dann manchmal unser ständiger Begleiter: nervtötend, belastend auslaugend, kräftezehrend und seelisch erniedrigend.

–         http://multiple-arts.com/hohe-temperaturen-beeinflussen-die-ms-symptomatik-uthoff-phanomen-eine-erklarung-einer-betroffenen-auch-fur-ausenstehende/

Ein Hitzeschlag ist nochmal etwas anderes und gerade bei MS`lern ist erhöhte Aufmerksamkeit und Vorsorge in Bezug auf DIREKTE Sonneneinstrahlung auf den KOPF geboten:

Ein Hitzeschlag ist eine Störung des Allgemeinzustandes, der auf Grund eines Wärmestaus entstehen kann.

Genau genommen entsteht er durch eine Überlastung der Wärmeregulationssysteme des Körpers, wenn die Umgebungstemperatur und zusätzlich auch die Luftfeuchtigkeit sehr hoch sind oder die Wärmeabgabe des Körpers gestört ist.

Und Körpertemperaturen über 41°C können – wenn sie länger anhalten – zu einer Schädigung des Gehirns und anderer Organe führen und lebensbedrohliche Schockzustände auslösen.

Ein Sonnenstich ist eine Reizung der Gehirnhäute, die durch die Sonnenbestrahlung von Kopf und Nacken ausgelöst werden kann.

Unser Gehirn ist ohne hin schon „gereizt“, weist entzündliche Herde (Läsionen) auf und ist deshalb nur mit besonderer Vorsicht der prallen Sonne auszusetzen.

Bei einem Anstieg der Körpertemperatur beobachten und erleben wir ja, dass die Nervenimpulse verlangsamt sind. Eingeschränkte körperliche Aktivitäten, vermindertes Reaktionsvermögen oder eine herabgesetzte Konzentrationsfähigkeit sind die Folge.
MS verursacht eine Schädigung der Markscheide, die die Nerven wie eine Isolationsschicht umhüllen. Damit wird die schnelle Weiterleitung der Nervenimpulse beeinträchtigt. Beim Uhthoff-Phänomen wird vermutet, dass der Einfluss von Hitze diese Vorgänge noch langsamer ablaufen lässt oder auch blockiert. Die MS-Symptome, die der Erkrankungsprozess als solcher hervorgerufen hat, werden dadurch zusätzlich betont.
Bei einem Sonnenstich muss dieses geplagte MS-Gehirn also noch mehr Arbeit leisten und ist mit Sicherheit schneller überfordert und „durcheinander“, als ein gesundes Gehirn.

„Wie entsteht ein Sonnenstich?
Durch lang andauernde, direkte Einwirkung der Sonnenstrahlen auf den ungeschützten Kopf kommt es zu einer Erweiterung der Blutgefäße im betroffenen Bereich der Hirnhäute. Die Folge kann eine Gehirnschwellung sein.
Ausgelöst wird der Sonnenstich durch die Wärmestrahlung der Sonne. Die UV-Strahlung spielt keine Rolle; sie kann nicht alle Hautschichten und den Schädelknochen durchdringen.
Der Sonnenstich gehört zur Gruppe der so genannten “Heat Related Illnesses”, Erkrankungen, die auf Hitzeeinwirkung zurückzuführen sind.

Wer ist besonders betroffen?
Besonders betroffen sind Personen, denen die schützenden Haare fehlen (Glatzenträger). Bei Säuglingen und Kindern ist zudem die Schädeldecke noch dünner (bzw. bei Säuglingen noch nicht ganz zusammengewachsen), was sie anfälliger macht für den Sonnenstich.

Was sind die Anzeichen für einen Sonnenstich?

  • roter, heißer Kopf
  • kühle Haut
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit, ev. Erbrechen
  • Bewusstseinstrübung bis zur Bewusstlosigkeit
  • evtl. Krämpfe
  • Schwindel
  • Tachykardie (Herzrasen)“

(Quelle: http://www.netdoktor.at/krankheit/sonnenstich-7338 )

MS-Patienten, die kein Problem mit der Wärme haben, können die Sonne in vollen Zügen genießen. (Kopfschutz trotzdem empfehlenswert).

Einer Gefahr setzen sich MS-Betroffene durch Wärme nicht aus und es wird dadurch nicht ein Schub ausgelöst. Keinesfalls darf die Wärmeintoleranz mit einer durch einen Schub verursachten Verschlechterung verwechselt werden, das ist sie eindeutig nicht –  siehe Uhthoff-Phänomen.

Die Verschlechterungen der neurologischen Funktionen, die durch Wärme verursacht wurden, verschwinden, wenn der Körper abgekühlt wird. Das kann ein paar Minuten oder auch mehrere Stunden dauern.
Bei einem Schub treten meist für den Patienten neue Symptome auf und dauern mindestens 48 Stunden an.

Daraus leiten sich für Betroffene mit Wärme-Intoleranz schon die wichtigsten Maßnahmen ab. Kühlung ist das Allerwichtigste!

In der Wohnung sollten an heißen Sommertagen rechtzeitig die Rollläden vor zu starker Sonneneinstrahlung schützen. Draußen helfen Kappen, Kopftücher oder Hüte. Bei heftigen Beschwerden ist der Aufenthalt im Schatten Pflicht und schützt vor einer zu starken Aufwärmung. Kühlende Fußbäder, Duschen und kühle Getränke können helfen, ebenso, wie auch spezielle Kühlbekleidung.

Wichtig ist vor allem auch, dass man sich dem Wetter anpasst – und sich und auch Außenstehenden klar macht, dass es sich hierbei nicht um eine „Empfindlichkeit“ handelt, („Da musst Du durch“, „Andere schwitzen auch“!), sondern um ein sehr ernstzunehmendes Symptom der MS. Wen man die Anzeichen des Uhthoff-Phänomens nicht wahrnimmt und sich nicht dementsprechend versorgt und handelt, kann dies verheerende Folgen haben.

Es ist wirklich sinnvoll, sich den Wetterbericht anzuschauen und seinen Tagesablauf strikt nach den gegebenen Temperaturen einzurichten (Einkaufen, nur wenn es sein muss und nur morgens oder abends, wenn es noch nicht zu heiß ist). Evtl. muss man Termine verschieben oder absagen – das tut weh und macht traurig, aber das Uthoff-Phänomen lässt uns  womöglich tagelang büßen.
Also toi toi toi für die heiße Sommerzeit, alles Liebe und passt auf Euch auf! ©2015 Heike Führ/multiple-arts.com