Dieses Wort kommt mir immer mal wieder in den Sinn und ich frag mich dann auch immer, warum das so ist.
Ich bin auf den ersten Blick gesehen nicht einsam. Ich hab eine erfüllte Partnerschaft und meinen süßen Seelenhund Smiley. Ich habe tolle Kinder samt Schwiegerkindern, eine liebevolle Familie, gute Freunde und überhaupt ein großes soziales Netz.
Ich bin sehr gerne alleine, alleine mit mir und alleine mit meinem Hund. Ich liebe die Ruhe, ich liebe es, ganz bei mir zu sein und meinen Tag einteilen zu können. Geselligkeit liebe ich auch, aber schon längst nicht mehr so wie früher, weil sie mich einfach unglaublich anstrengt.
Wenn ich in mich spüre merke ich, dass mir das weh tut. Ich bin ein durchaus geselliger Mensch, kann aber dieses Empfinden nicht mehr ausleben, weil ich es schlicht und ergreifend nicht mehr schaffe… Das macht traurig… Und vielleicht auch einsam? In einer kleine Ecke meines alten Ichs???
Ich spüre weiter und merke, dass die Einsamkeit in meinem Fall gar nicht so viel mit dem „Außen“ zu tun hat, denn das ist bi mir „rund“ und in Balance. Es hat etwas mit mir tief drinnen zu tun.
Und da lande ich plötzlich wieder bei meiner MS – sie verschafft mir eine gewisse Einsamkeit. Manchmal fühle ich mich – warum auch immer – einsam, verloren… allein gelassen….
Ich denke nach … reflektiere….
Diese Einsamkeit ist wohl der Anteil in mir, der einerseits aufbegehrt – aufbegehrt, dass ich doch eigentlich lieber alles noch alleine schaffen würde. Ohne auf fremde Hilfe ANGEWIESEN zu sein. Ohne auch manchmal um Hilfe BITTEN zu müssen.
Denn diese kleine Abhängigkeit scheint mir ein Gefühl des Alleingelassenseins zu vermitteln.
Einsam im Herzen der MS, einsam im Kampf mit der MS… Nicht, weil mir etwa von außen Hilfe fehlen würde – nein, diese ist da! Sondern, weil ich spüre, dass ich allein der Motor für mein Leben bin. Ich allein bin verantwortlich für mein Leben und für meine Empfindungen. Das kann mir auch niemand von außen geben. Wenn ich dann, z.B. in schlechten MS-Phasen, oder inmitten eines Fatigue-Anfalls, plötzlich diese Einsamkeit spüre, dann sicher deshalb, weil ich wieder einmal so macht – und hilflos bin. DAS macht einsam. Drinnen, tief drinnen. Hallo MS; Hallo Leben und HALLO Einsamkeit. © 2015 Heike Führ/multiple-arts.com
Liebe Heike, du sprichst mir total aus dem Herzen.
Im Kampf gegen die Syptome ist man einsam und will jede Bevormundung abwehren.
Dadurch wird man sicher auch ungerecht dem “Helfenden” gegenüber.
Gut zu lesen, dass es dir auch so geht. Wobei ich dir nur das Beste wünsche.
Dieses Verständnis der Emotionen ist sehr anziehend.
Liebe Grüße dein Fan
Andrew
Danke lieber Andrew 🙂
Ja, wir müssen uns auch GUT selbst reflektieren, um einen möglichst guten Umgang im Miteinaqnder zu haben….
Ganz liebe Grüße an DICH,
Heike