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*URLAUB und AUGEN-Blicke

URLAUB – doch die MS macht niemals Urlaub 🙁

Urlaub, Meer, Sand-Strand, Dünen, Wind und sogar ab und an Sonne J
Es ist Herbst, der Wind pfeift, aber „frau „kann sich ja entsprechend kleiden, „man/n“ ebenfalls und Hund hat Fell…

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„Lange“ Strandspaziergänge, Smiley tobt, nette Begegnungen mit Mensch und Tier – eine Hundeparadies und die Menschenseele kann baumeln… Leckere Pfannkuchen essen, Cappuccino trinken, in Straßencafés abhängen und Pausen einrichten  – wundervoll 🙂
DAS ist Urlaub 🙂

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Die Fatigue hält sich sogar in Grenzen, die Beine machen verhältnismäßig sehr gut mit – alles perfekt.

Z - *URLAUB und AUGEN-Blicke

Und doch –ich habe  wohl noch etwas im Gepäck – meine MS:  ich wische mir über das linke Auge – es scheint Sand hinein gekommen zu sein….   Oder???
Ich „sehe“ Sandkörner… –  WAS sehe ich? Schreck…!!!
Ich beobachte und kontrolliere…. über Stunden….

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Inmitten des Paradieses, inmitten der Urlaubsatmosphäre von Urlaubern, tobenden Hunden und  dem Duft der Leckereien – meine Kontrolle der merkwürdigen unaufhaltsamen „Sandkörner“!

Inmitten von Leben – meinem LEBEN.

Ich beobachte, während ich mein linkes Auge weiter überprüfe, die anderen Café – Besucher – sie sind ausgelassen, heiter, gechillt…. Sie ahnen nichts von meinem inneren Drama …

Mittlerweile merke ich, dass es fliehende Punkte sind, die mein linkes Auge besetzen…. Ungefragt natürlich und wenn ich mich darauf konzentriere, bringen sie noch Schwindel mit….
Ich versuche „loszulassen“, abzuschalten und den Tag – und vor allem den Moment – zu genießen….

Es gelingt mir, aber unter Angst, dass sich mitten im Urlaub ein Schub breit macht, nur gemäßigt….

Abends ein Chat mit meiner Freundin, die mich beruhigen kann… Stress und sämtliche Ursachen kommen in Betracht… Ich werde ruhiger….
Und doch kann ich mich nicht 100%ig trösten – die MS ist einfach immer dabei, sie schläft niemals… und die Angst begleitet uns ebenso. Auch wenn ich meine Angst wirklich gut „im Griff“ habe… – aber in solchen Momenten kriecht sie trügerisch empor… Kalt, heiß, herzlos und machtvoll!

Ob ich meine MS mag???? Ob ich meine Symptome mag??? Und ob ich es mag, mir selbst im  so dringend notwendigen Urlaub Sorgen um einen möglichen Schub, eine stetige Verschlechterung oder „was auch immer“ zu machen???
NEIN! Ich mag es NICHT! Hallo MS; Hallo URLAUB und HALLO nie schlafende MS! ©2015 Heike Führ/multiple-arts.com

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*Cortison, rote Bäckchen und Emotions-Chaos

Wie so oft bei MS, deren unsichtbaren Symptome ich so gern als „Fluch und Segen“ bezeichne, verhält es sich auch mit Cortison .

9k= - *Cortison, rote Bäckchen und Emotions-Chaos Foto: Oliver Grossmann

Cortison wird bei MS eingesetzt, wenn sich heftige Schübe zeigen, um die momentane Entzündung zu hemmen und die Symptome somit zum Zurückgehen zu bewegen. Im günstigsten Fall kann Cortison den Schub aufhalten und es bilden sich tatsächlich die jeweiligen Symptome zurück, im schlechtesten Fall hilft es wenig oder gar nicht.

Umstritten ist ebenfalls, ob man im Falle eines MS-Schubes überhaupt Cortison nehmen solle, oder ob die Nebenwirkungen in keinem Verhältnis stehen.
Das muss jeder für sich ausmachen und mit seinem behandelnden Neurologen besprechen.

Ich habe mich bei meinen leichten Sehstörungen angesichts der bevorstehenden Hochzeit meines Sohnes jedenfalls dafür entschieden – allerdings für keine hochdosierte Cortison-Stoßtherapie, sondern für die leichtere Tablettenform.

Cortison –

–          Segen, weil es heilen und Entzündungen hemmen kann… und der MS ein klein wenig die Stirn bieten kann und somit für viele Betroffene ein Wundermittel ist

–         Fluch, weil es wieder einmal unseren ohnehin gebeutelten MS-Körper mit Nebenwirkungen und einem „schädlichen Eingriff“ in diesen überfällt.

Die sogenannten „Cortison-Bäckchen“ (Hitzewallungen, aufgedunsenes rotes Gesicht) sind nur eine harmlose sichtbare Nebenwirkung. Was es, vor allem bei häufiger Gabe, mit unserem Körper anstellt, mit unseren Knochen und gar den Zähnen – das will ich gar nicht so genau recherchieren…. 😉

Haben wir eine Wahl???

Und was ich besonders eingreifend empfinde, ist das Wirken des Cortisons auf meine Psyche. In aller Regelmäßigkeit bekomme ich wenige Tage nach der ersten Einnahme ein HOCH-Gefühl – juhu, die Welt ist rosarot, alles ist gut und ich habe unbegrenzte Kräfte… Bis der folgende Tag mit dem Cortison-Tief einhergeht: Depressionen, Kraftlosigkeit, Traurigkeit und ein Gefühl von Hilflosigkeit.

Meine Symptome haben sich gebessert – ein Hoch aufs Cortison 🙂
Meine Gefühlswelt ist in einem Chaos und eins weiß ich genau:

–>  ICH HABE MS!

Noch Fragen? 😉

Und bitte liebe Welt – solltet Ihr wegen einer Krankheit einmal Cortison benötigen und Euch die Haare rauft, weil es doch so ein „Giftzeug“ ist und Ihr  vielleicht 3 mg einnehmen MÜSST… – denkt daran, dass MS`ler und andere chronisch Kranke im Akutfall 5x 1000 mg Cortison intravenös erhalten (TAUSEND!). und wisst Ihr was: wir leben noch!
Allen momentanen Corti-Junkies alles erdenklich Liebe und Gute 🙂  ©2015 Heike Führ/multiple-arts.com

* Sehstörungen, Hundekuscheln und Trauer in Dankbarkeit

2Q== - * Sehstörungen, Hundekuscheln und Trauer in Dankbarkeit

 

 

Hätte mir vor 3 Jahren jemand gesagt, ein Hund könne auf einer bestimmten Ebene heilen – ich hätte verständnislos geschaut.

Nun, nachdem wir unseren Smiley seit 2 Jahren bei uns haben, weiß ich mit Gewissheit, dass eine Tierseele heilen kann. Sie ist etwas Besonderes und gerade für Menschen mit Behinderung, wie für jeden Gesunden aber auch, eine Bereicherung. Für uns Gehandicapte vielleicht eine besondere, andere Bereicherung.

Sehstörungen – sie ziehen auf, ungefragt und vor allem sehr ungelegen.
Die bevorstehende Hochzeit meines Sohnes, die riesen große Freude darauf – Emotionen und positiver Stress. MS-tauglich? Offensichtlich nicht.

Ich werte diese Symptome nicht als Schub, sondern als Uhthoff-Phänomen und frage mich insgeheim, ob ich zu viel darüber geschrieben habe und es mir nun deshalb so deutlich gezeigt wird.
Egal – ich muss dealen mit diesen Symptomen von Druck und Schmerz und Nebel vor den Augen. Schlimmer noch: ich muss mit der Angst leben, es könne doch mehr sein und mich aushebeln – mehrere und andere Gedanken mag ich gar nicht zulassen…

Ich sage mir ein klares STOPP.
Stopp zum Gedanken-Karussell, Stopp zum Stress und all dem, was nicht sein muss. Stopp!

Aber es ist auch ein STOPP zu meinem Leben, zu meiner Lebendigkeit und Vorfreude.

Aber auch hier sage ich STOPP – denn dies ist mir bekannt und hier nutzt jammern wirklich wenig.

JA sage ich zu all dem, was mir gerade gut tut: bestimmte Vorbereitungen für die Hochzeit und KUSCHELN. Kuscheln mit meinem Hund.
Smiley spürt seit Tagen, dass etwas nicht stimmt mit seinem Frauchen. Er ist ebenfalls sehr Hitzegeplagt und braucht viel Ruhe – das kommt mir entgegen und so vegetieren wir beide an kühlen Plätzen. Und dann kommt seine süße feuchte Nase und stupst mich zart, seine Kulleraugen schauen mich tief und berührend an – und plötzlich spielt nichts mehr eine Rolle: ich sehe in eine Seele, die mir helfen möchte. Ich spüre es, körperlich und seelisch – mein Körper und mein Geist verlieren sich in diesem wundervollen Gefühl von Aufgefangen werden.

Und wieder staune ich, wie unwichtig es einem Hund/Tier ist, ob ich mit den Augen sehen kann. Ihm sind meine Handicaps völlig egal, er liebt mich. Mich, so wie ich bin. Diese Erfahrung lässt mich tiefe Dankbarkeit spüren.

Wir haben mittlerweile ein Ritual, kuscheln uns auf seiner Hundedecke zusammen, liegen aneinander gedrückt für einen Augenblick, bis Bewegung und auch Übermut in ihn kommt – LACHEN, Sorglosigkeit und Freude – das sind die Gefühle, die in diesen Momenten in mir hochkommen.

Geschenkte Augenblicke voller tiefer Freude…

Augenblicke, in denen das räumliche SEHEN keine Rolle spielt, sondern wo sich Herzen sehend berühren.

Danke Smiley Du Seelenhund. Diese Augenblicke sind kostbar, weil sie mir zeigen, dass ich auch mit Handicap wertvoll bin.

(PS – nicht, dass mich jemand bedauert, weil ich vielleicht keine Familie um mich hätte – nein: diese ist komplett da für mich – aber dieser Text gehört Smiley) J  ©2015 Heike Führ/multiple-arts.com

Fotos: Ingrid Fey