Warum treten Magen-Darm-Probleme bei MS auf?

Die Verdauungsfunktionen werden zum Teil über Nervenimpulse gesteuert, die vom Zentralen Nervensystem ausgehen.

Wie bei allen bei MS auftretenden Symptomen sind auch Magen-Darm-Probleme auf den Abbau der Myelinscheide (eine isolierende Außenhülle, welche die Nervenzellen und -fasern umgibt und ihre korrekte Funktionsweise ermöglicht) und der Nervenfasern selbst zurückzuführen. Dies führt zu einer entsprechenden Verschlechterung des Signals, das von den Neuronen übermittelt wird (diese sind für die Übertragung der Impulse vom Gehirn und dem Rückenmark an die Darmmuskeln zuständig).

Die Demyelinisierung, ein typisches Merkmal von MS, kann die Übermittlung der Nervenimpulse stören und infolgedessen die Darmmotilität beeinträchtigen. So kann es unter anderem zu Magen-Darm-Problemen wie Verstopfung, Durchfall oder Inkontinenz kommen.

Verstopfung ist die Folge von Veränderungen im Nervensystem, welche die korrekte Funktionsweise der für die Magenmotilität notwendigen Muskeln verhindern. Eine Schwäche der Bauchmuskeln oder Spastik der Beckenbodenmuskeln sind beispielhafte Gründe einer veränderten Magenmotilität.

Auf der anderen Seite ist Durchfall auf eine übermäßige Magenmotilität und die Unfähigkeit, die notwendige Wassermenge zur Formung des Stuhls zu absorbieren, zurückzuführen.

Darminkontinenz schließlich kann durch Veränderungen in den Nervenimpulsen zur Steuerung der Schließmuskeln ausgelöst werden. Das gilt ebenso für Harninkontinenz.

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