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2QA= - *MS im Doppelpack: Hochzeit und Trauzeugin

MS im Doppelpack: Hochzeit und Trauzeugin

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Hochzeit, Glück und Liebe mit MS schließen sich aus? Nein!

All das ist möglich und das bewiesen Tanja und Ronni mit ihrer Eheschließung in Bayern und ich war als Trauzeugin geladen.

Die fröhlichen Fotos spiegeln definitiv unsere Freude und unser schönes Miteinander wieder und doch täuschen sie: denn hinter der fröhlichen Fassade steckt viel Energie-Management.

Angefangen am Abend vorher, als wir uns alle in einem Hotel trafen – die lustige sehr schöne Runde wurde von 2 Personen vorzeitig verlassen: der Braut und der Trauzeugin! Warum? Sie haben beide MS und wissen genau: wollen sie den kommenden Tag gut schaffen, brauchen sie nun absolute Ruhe. Während andere „vorglühen“ widmen wir uns dem Vor-„RUHEN“! 🙂 🙂 🙂

9kA - *MS im Doppelpack: Hochzeit und Trauzeugin

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21 Uhr ist Ende für uns – aber wir kennen das, knuddeln uns verständnisvoll und gehen in unsere Zimmer. Bei mir gibt’s als Betthupferl eine Schlaftablette, sonst komme ich gar nicht „runter“ und da ich sowieso ein großes Schlafproblem habe, kann ich sie mir an diesem besonderen Abend gönnen.

Der kommende Tag ist straff organisiert und beim Frühstück um 7.30 Uhr prosten sich die Braut und ich schon mit unserem alles geliebten Hanf-Öl zu! 🙂 Wir dopen uns! 🙂

Nach dem Frühstück: umziehen, der Fotograf kommt. Und wen wundert es, dass ich diese mini kleine Zeit nutze, um mich nochmals hinzulegen?!

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9.30 Uhr: Überraschung. Eine riesige Limousine wartet auf das Brautpaar, die beiden Trauzeugen und deren Partner und ab geht’s zum Fototermin.

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Energie-Management – sitzen, wenn möglich, weniger erzählen, innerlich und äußerlich nach RUHE Ausschau halten… Shooting im Wald. Wunderbar, dieser nächste umgefallene Baumstamm ist trotz feiner Kleidung meiner 😉

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Laufen fürs Shooting: Tanja und ich stützen uns gegenseitig: Hallo MS, Hallo Lebensfreude! 🙂

Zurück ins Hotel, kleine Pause von 5 Minuten, die ich nutze, um mich frisch zu machen und kurz hinzusetzen…anzulehnen….

11 Uhr Abfahrt mit Limousine zum Standesamt. HITZE… drohender Uhthoff…. Wir suchen Schatten, einen Laternenpfosten zum Anlehnen und mein Fächer wedelt schon automatisch in meiner Hand – Energie-Management, das keiner sieht: innerliche Ruhe, Rückzug, Reize ausschalten… Uhthoff ermahnen, Fatigue verscheuchen (gelingt mir volle 2 Tage!!!), den Füßen in den ungewohnten Schuhen gut zureden und ganz nebenbei staunen und freuen, das Brautpaar beobachten und intensive Emotionen spüren… Rückzug, Haushalten…Ruhe….

Standesamt: ich werde zu meinen Platz gebracht und zum Glück ist es kühl in dem herrlich alten Gebäude. Ich bereite mein Gedicht, das ich vortragen möchte, in Gedanken nochmals vor. Konzentration und Emotionen. Uhthoff ist draußen geblieben – juhu!

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Trauung <3

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Anschließend geht’s mit der Limousine zum Hotel zur Feier zurück und während alle zum Sektempfang stehen (zum Teil in der Sonne), nehme ich mir einen Stuhl, schiebe ihn in die schattigste Ecke und: ziehe mich erneut zurück – Energie-Management. Ruhe, Abschalten, Reize ausschalten. Wie ich wirke? Nach außen? Ich lächle, sitze ruhig und entspannt…. Was ich tue? Dringend notwendiges Energie-Management betreiben.

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Die wundervolle Feier nimmt ihren Lauf – ich habe noch eine kleine Rede und ein paar kreative Überraschungen vorbereitet und: ich schaffe alles!

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Ich schaffe es, weil ich mich manchmal in eine Ecke des Saales auf den Boden setze, tief durchatme und Kraft tanke, weil ich ungeniert die Beine hochlege, mich an meinen Mann anlehne und inneres Energiemanagement betreibe.

Der Braut geht es recht gut, sie ist in einem solchen Ausnahmezustand, dass sie es alles recht gut packt – mit IHREM individuellen Energie-Management!

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Mit einer weiteren MS`lerin, die eingeladen ist, tausche ich Blicke, wir sehen uns unser Energie-Management an. Wir sind diejenigen, die doch am meisten sitzen, die sich immer einen Halt suchen und zwischendurch mal nach „Innen“ abtauchen. Beim genauen Hinschauen nimmt man es wahr. Aber so genau schaut niemand hin und das ist für diesen Fall ja auch ok….

Und mit der Ehefrau eines männlichen MS-Gastes schwingen verständnisvolle Worte und Blicke hin- und her… Einer Geheimsprache gleich…  Verstanden werden… sich aufgehoben fühlen…  von „Wissenden“! 🙂

MS: 2 Buchstaben, die die Welt verändern und doch geht das Leben weiter. Wenn man Glück hat, geht es GUT weiter; man kann lachen und lieben.

Was sich ändert, ist trotzdem fast alles, denn man kann nichts mehr einfach so tun… Man braucht gute Planung, absolute sichere Organisation und das besondere Energie-Management, das man für sich selbst und seine individuelle MS ausgetüftelt hat.

Ich brauchte noch dringend einen Fahrer und eine Begleitperson, was mein Mann übernommen hat und übernehmen konnte. Ich brauchte ein verständnisvolles Brautpaar, das mir all meine kleinen Freiheiten diesbezüglich ließ und mir immer wieder versicherte, ich solle mich melden, wenn es mir zu viel würde. Menschen, die wissen wovon sie sprechen – ein Juwel. Menschen, die zu Freunden wurden. Durch die MS. Weil wir uns vor vielen Jahren kennenlernten….

MS und Feiern: dieses Mal hat es geklappt und zwar so gut, dass ich selbst gestaunt habe. Und nicht nur ich staunte: auch mein Mann war überrascht, wie fit ich war. 🙂
Gut, ich musste weder die 6-stündige Hinfahrt selbst fahren (als Beifahrer ist es ja trotzdem auch anstrengend) und ich musste auch nicht nach einem körperlich und emotional sehr anstrengenden Tag wieder selbst nach Hause fahren. Ich WURDE gefahren. Und doch haben wir es alle geschafft. 🙂

4 MS`ler: eine Braut, eine Trauzeugin und 2 MS-Gäste: wir wissen, wie kostbar solche Tage sind. Wir wissen, dass wir uns noch lange daran erinnern werden: zum einen war es eine wundervolle Feier und zum anderen haben wir sie mitgefeiert. Wir waren dabei!!! 🙂 Und wir werden noch sehr sehr lange davon zehren! 🙂

Hallo Hochzeit, Hallo MS; Hallo Feiern und HALLO LEBEN! ©2017 Heike Führ/multiple-arts.com

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*Hochzeit meines Sohnes – Tanz der Emotionen

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Hoch-Zeit, das Wort ist so bedeutungsvoll und auch irgendwie gewichtig.

Vorbereitungen, Aufregung, Emotionen – bis der große Tag kommt.

Mit MS als Bräutigam-Mutter ein besonderer Tanz der Emotionen.

Ängste: Werde ich es schaffen? Werde ich dabei sein können und in welchem Zustand? Machen meine Beine schlapp oder gar die „Nerven“? Wird meine so gehasste und gefürchtete FATIGUE zuschlagen?

Kurzbericht:
2 Wochen vor der Hochzeit: Sehstörungen, Taubheitsgefühle …:  Cortison!

Hoch-Gefühle vom Cortison ebenso, wie Depressionen … ABER: die Sehstörungen verschwinden!

Standesamt: ein guter MS-Tag, JUHU! Ich schaffe es prima, bin aber gegen Abend vernünftig und verabschiede mich, bevor es mich doch noch erwischt.

Trauer, dass ich immer alles berechnen und kalkulieren muss, mein Energiemanagement betreiben muss;
FREUDE über den tollen Tag, meine Kinder und Schwiegerkinder, die Hochzeit und DASS ich es geSCHAFFT habe J
Freitag: Vorbereitungen in der Location: ich gestalte und bestücke u.A. die Candy Bar

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und bereite die Hochzeitstorte vor….

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Gegen Abend: Zusammenbruch – Fatigue, Taubheitsgefühle, schwere Beine und Angst, Angst, Angst….

Freitag-Abend: Es wird besser… ich gehe um 20h ins Bett….

HOFFNUNG….

Mein Sohn schläft bei uns … Freude….

Samstag, der große Tag: mir geht es wundersamer Weise sehr gut!
Ich nehme alle Medikamente, die mir helfen, FIT zu bleiben (mit Neurologen abgesprochen). Ich „dope“ mich …

Fazit: Eine Traumhochzeit, ein Tag des HOCHS, ein Tag OHNE MS, ein fantastischer Abend mit nur einem „Ausfall“: ich muss mich eine ¾ Sunde hinlegen und auftanken, aber das gönne ich mir.

Z - *Hochzeit meines Sohnes - Tanz der Emotionen

Geschafft! Ein wundervoller Tag fast ohne Fatigue, aber ansonsten völlig symptomfrei geht zu Ende… Emotionen pur, aber GUTE Emotionen: Freude, Dankbarkeit, Liebe und Genuss!

Danke MS, dass Du dieses eine Mal kaum „HALLO“ gesagt hast – ich bin noch immer überwältigt J ©205 Heike Führ/multiple-arts.com

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*Die MS ist ungestüm – sie platzt hinein. Mitten ins Leben.

Die MS ist ungestüm – sie platzt hinein. Mitten ins Leben. Einfach so.

Sie schert sich weder um Etikette, noch um Vorlieben oder gar um Wünsche.

Wenn sie möchte, stolziert sie wie eine längst vergessen geratene Prinzessin daher, überheblich und ungehobelt und verzichtet in ihrer Selbstherrlichkeit gar auf den „Knigge“!

Ich weiß nicht, was sie sich dabei denkt, ihrem Besitzer das Leben so zu vermiesen.

Ob es ihr bewusst ist? Und wenn ja: ist es ihr egal?
Vermutlich!

Hochzeitsvorbereitungen, Emotionen, Aufregung, Planung und tiefe Freude und Rührung.

Auch das stört die MS nicht – nicht einmal hier, vor solch großem Gefühls-Kino macht sie Halt.

Sie stolziert hinein in ihren Körper, sucht sich einen Platz zum Einnisten aus und zeigt sich von ihrer besonders hartnäckigen Seite.

Diesmal hat sie sich die Augen auserwählt. Königlich und stattlich. Sie nimmt erst vom linken Auge Besitz, und lässt es sich nicht nehmen, auch das rechte Auge in Mitleidenschaft zu ziehen.

Sehstörungen, unerträglicher Druck, Schmerzen … Angst …. eine weite Palette hat sie sich einfallen lassen.

Augen sind etwas Zentrales, mit dem nicht nur das Sehen an sich verbunden ist, sondern auch das Betrachten, das Hinschauen – zu sich selbst, zu Anderen. Das Wahrnehmen – zum Bespiel ein Hochzeitskleid.

Eine Braut und einen Bräutigam. In all ihrer Herrlichkeit und Rührung, in ihrer Jugend und Zerbrechlichkeit. Augen sehen und fühlen.
Verschwommenes Sehen macht den Besitzer dieser Augen unsicher, hinterlässt liefe Narben in seiner Seele. Sollte dieses Symptom ein Schub sein, hinterlässt es gar Narben im Gehirn oder Rückenmark.

Die Prinzessin führt sich ungebührend auf – wie ein eifersüchtiges Kind, das Beachtung braucht.

Und selbst, wenn man ihr diese strikt verweigert – es nutzt nichts. Eifersüchtige sind in ihren Handlungen nicht greifbar und nicht be-greifbar… Eifersüchtige toben, hinterlassen einen Ort (Augen) der Verwüstung und eine Seele, die mal wieder erfahren musste, dass die MS sehr wohl dominierend sein kann. Dass sie sich behauptet und man sich nach ihr richten muss, um Schlimmeres zu verhindern.

Und nicht nur, um Schlimmeres zu verhindern, sondern auch, weil man mit-leben und mit-er-leben möchte. Die Besitzerin dieser MS möchte die Hochzeit ihres Kindes würdig, sehend miterleben. Mit allen Sinnen. Ungetrübt.

Ist dieser Wunsch zu groß? Nein, er ist normal, wie sich jede Mutter wünscht, an einem solch großen Tag ungetrübt, gelassen und frei dabei sein zu können.

2Q== - *Die MS ist ungestüm – sie platzt hinein. Mitten ins Leben.

Der Nächste, der mir sagt, „MS sei nicht so schlimm“, oder „Du kannst ja noch laufen!“, der muss mit einer entsprechenden Antwort rechnen.

Ich mag meine MS in solchen Momenten nicht – sie verhindert ungetrübtes Leben, sie verhindert ungetrübte Freude, sie bringt Angst und Schrecken – und dies sogar berechtigt.

Aber: ich lasse mich nicht unterkriegen – ich schärfe meine Sinne, ich werde die Augen überlisten und mit all meinen Sinnen diese Hochzeit genießen.

MS: DU bekommst mich nicht klein, auch wenn meine Seele nun weint – ICH stelle mich Dir mit Deinem Prinzessinnen-Gehabe – ich gewinne, Du wirst sehen! ©2015 Heike Führ/multiple-arts.com

*GLÜCK

Immer wieder fällt mir zum Thema Glück der Spruch „Glücklich ist, wer vergisst, was einfach nicht zu ändern ist!“ ein. Er drängt sich mir geradezu auf…

Und es stimmt ja auch. Diese kostbaren Augenblicke, in denen wir alles um uns herum vergessen können, sind Gold wert. Momente voller Glückseligkeit, voller Harmonie und Freude, sowie Genuss und Wohlfühlen. OHNE MS, ohne belastende Gedanken, ohne Ängste….

Aber auch nicht mit der sonst so wichtigen „Zuversicht“, denn diese hat im Augenblick des reinen Glücks gar keinen Platz. Man braucht sie in diesem Moment aber auch nicht, da sie scheinbar automatisch zum Glücksgefühl dazu gehört. Es ist ein Zustand von tiefer Freude, die keinen Zusatz braucht.

Ich habe das Glück, des Öfteren solche Glücksmomente erleben zu dürfen. Sie tragen mich. WEIT Sehr weit. Sie helfen mir über schwierige Phasen hinweg und verursachen ein Gefühl des „High-Seins“, ein Gefühl der Euphorie.

Und das ist gut so, denn ohne solche kostbaren Sternstunden wären eben diese Phasen schwer ertragbar.

Glück ist oft gar nicht greifbar und auch nicht erklärbar.

Dafür umso spürbarer.

Ein Glückserlebnis war für mich z.B., dass ich beim Aussuchen des Brautkleides meiner zukünftigen Schwiegertochter dabei sein dufte. Aufgeregte 5 „Weiber“ und eine Braut – ein Brautladen und Sekt. Das reichte, um bei mir Glücksgefühle höchsten Ausmaßes emporkommen zu lassen.

Es sind so viele Aspekte, die mich in solchen Momenten überkommen: es ist die Liebe zu meinen Kindern, die ja an sich schon überwältigend ist. Es ist die Liebe zu meinen Schwiegerkindern und in diesem Fall verknüpft sich beides.

Eine Hochzeit, ein Traum in Weiß: ich bin „Mädchen“ genug, um allein das zu genießen. Wenn dann noch die eben beschriebene Liebe hinzukommt, das nette und so harmonische Miteinander aller Beteiligten, dann ist dies für mich ein mehr als kostbarer Augenblick.

Meiner Tochter habe ich auf dem Rückweg erklärt, was in einer Mutter in einem solchen Moment vor sich geht. Ich musste es einfach mit ihr teilen. J  Denn auch wenn wir uns ja ohne große Worte verstehen; hatte ich das Bedürfnis, dieses Gefühl mitteilen zu müssen.  J

Ich dachte an all die Nächte, die ich mit meinem schreienden und kaum zu beruhigende Sohn durchgemacht habe, an alle Krankheiten, an die schwierige Pubertät und all das, was es doch auch an Entbehrungen gab. Und nun heiratet er!!! J
Ich dachte aber gleichzeitig und viel vordergründiger an all das Schöne, was wir erlebt haben. An sein erstes Lächeln, an sein erstes gesprochenes „Mama“, an all die Kuschelstunden und die reine Liebe.

Ich dachte an meine beiden Kinder, wie sie auch gemeinsam in liebevoller Eintracht und sorgsam „gepflegten“ Streitigkeiten aufwuchsen und nun die Schwester des Bräutigams ebenfalls beim Brautkleid-Aussuchen dabei ist. Ganz selbstverständlich.

6 Frauen, gefühlte Hunderte von Brautkleidern, eine entzückende Braut und Emotionen pur.
Nicht nur bei mir sind ein paar Tränchen geflossen.

Später drängte sich mir der Vergleich auf, wie ich als Mutter so Vieles habe durchmachen müssen (teilweise ja auch MIT MS). Ein Mutter-Dasein hat so viele Parallelen zur MS: wir lieben, wir kämpfen wir haben schier unermessliche und oft kaum endend wollende Kraft für unsere Kinder – wir  verzweifeln, wir haben Ängste und Sorgen und wissen manchmal nicht, was uns der nächste Tag bringen wird.

Zuversicht ist hier, dass ich hoffentlich nie aufgeben werde und dass mich die Liebe zu meinen Kindern, meinem Partner und lieben Angehörigen und Freunden hoffentlich noch lange TRAGEN wird.

Sie geben mir einen Sinn, ein Ziel und unermessliche Freude und somit KRAFT und MUT!

Ich bin sehr dankbar dafür. Ich genieße solche Sternstunden doppelt. Das spüre ich auch tief in mir ganz deutlich.

Ich genieße und genieße; ich freue mich darüber, DASS ich genieße und genieße nochmals.
Das ist sicherlich gut, denn tief drinnen weiß ich, wie schnell mir die MS einen Strich durch die Rechnung macht. Vor allem ungefragt.

Aber diese wilde, fast unbändige Freude erlaubt es mir, neue Kraft zu schöpfen; neue Zuversicht, Hoffnung und pure Lebensfreude zu empfinden.

Ich bin wirklich dankbar.
Sicherlich hat jeder seine eigene Kraft-Quelle; sei es der Glaube oder andere schöpferische Dinge.
Bei mir sind es definitiv meine Kinder, meine Familie.

Meine Kinder schenken mir viel Lebensfreude und Kraft, und es ist ein Geschenk, dass es  für meine Schwiegertochter selbstverständlich ist, mich zur „Brautschau“ mitzunehmen und dass sie alle 4 so Vieles mit mir teilen. Das ergibt für mich SINN. Den Sinn meines Lebens.
Natürlich habe ich auch noch viele andere sinnbringende Dinge und Menschen in meinem Leben, aber diesmal war es das eine spezielle Erlebnis, das mich so glücklich machte.

Die MS war an diesem Abend übrigens nicht zugegen. Vermutlich hatte sie Hausverbot in solch einem bezaubernden Brautladen. Und endlich einmal hat sie sich an ein Verbot  gehalten. Auch dafür bin ich dankbar.
Ich wünsche jedem einen Sinn und diese Zuversicht. ©2015 Heike Führ/ multiple-arts.com