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Peter Jentsch hat tolle Presse über mich geschrieben :-)

Danke an Peter Jentsch! 🙂

 

http://www.news4press.com/Heike-kann-schreiben-%E2%80%A6_811653.html

Heike kann schreiben …

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… und wie! Heike Führ schreibt Blogs, Sinnsprüche, Presseartikel, Rezensionen … und auch ein Buch. „Meine Leidenschaft gehört dem Schreiben“, sagt die Mainzerin …

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Heike kann schreiben …

(News4Press.com)

Heike Führ wurde 1962 in Mainz geboren, ist verheiratet und hat 2 erwachsene Kinder. Sie ist seit 1994 an Multipler Sklerose erkrankt und führt zur Information über dieses Thema die überaus beeindruckende Webseite “Multiple Arts“ (http://www.multiple-arts.com/), auf der sie darüber hinaus auch Beispiele ihrer bemerkenswerten gestalterischen und literarischen Talente präsentiert.

Nicht weniger beachtenswert sind ihre beiden Webseiten mit “Rezensionen, Presse und Buchtipps“:
https://www.facebook.com/presse.buecher.rezensionen
http://heikef.jimdo.com/
Hier stellt die Autorin Bücher vor, von ihr verfasste Presseartikel und Buchrezensionen; Presse und Rezensionen anderer Autoren und viel Interessantes mehr, auch zum Thema MS.

Führ schreibt Presse u. A. auch für den Rosengarten-Verlag und sie ist auch in vielen anderen Medien journalistisch unterwegs.
Im Rosengarten-Verlag wird demnächst auch ihr erstes Buch erscheinen, das sich mit dem Thema MS auseinander setzt:
Mit viel Humor beschreibt Heike Führ, wie sie ihren Alltag mit der tückischen und bis lang noch unheilbaren Krankheit meistert. Die Herausforderungen der Krankheit werden nicht geleugnet und doch triumphieren ihr optimistischer Kampfgeist und ihre Lebensfreude. Eindrucksvoll und selbstkritisch zeigt sie ihren Weg. Die Schilderungen kleiner Alltagsfreuden spiegeln ihre Weigerung zu resignieren wider.
Ein Buch, das Mut macht und Hoffnung weckt und Einblick in die emotionale Verfassung eines chronisch kranken Menschen bietet. Eines Menschen allerdings, der immer nach vorne schaut. Kurzweilig und alltagsnah ist es ein Buch nicht nur für Betroffene.
Der Titel des Buches ist noch geheim, wird aber sicher bald nach seinem Erscheinen vielen bekannt sein …

Bild und Textauszüge mit freundlicher Genehmigung von Heike Führ
Peter Jentsch ist Künstler und freier Autor und schreibt Gedichte und Kurzgeschichten. Neben eigenen Werken, die man derzeit bei BoD und dem Rosengarten-Verlag findet, ist er als Co-Autor und Illustrator auch an Buchprojekten anderer Autoren beteiligt.

pjArt
Peter Jentsch
Reinekestr. 33
51145  Köln
Tel: +49 (0)2203 / 89 24 98
Fax: +49 (0)2203 / 29 10 46
cpj@pjart.de
www.pjart.de/

* Meine Schwiegertochter (2013)

Ich habe ja schon beschrieben, wie froh und glücklich ich bin, 2 tolle erwachsene Kinder zu haben.

Mein nun 28 jähriger Sohn hat seit ein paar Jahren eine wahnsinnig nette und liebe Freundin.

Er hatte immer tolle Partnerinnen, mit denen ich mich sehr gut verstand. Als dann aber M. in unser aller Leben trat, war es Liebe auf den ersten Blick, auch bei mir … Damals lebte mein Sohn nicht mehr zu Hause, was bezüglich einer „neuen Freundin“ erst einmal eine neue Erfahrung für mich war. Vorher habe ich sie ja immer schnell kennen lernen können, da ein Zusammentreffen zu Hause „unvermeidlich“ war 😉

Nun war ich also darauf angewiesen, dass er sie mir „vorstellt“.

Aber da mein Sohn MICH sehr gut kennt, meine liebevolle Neugierde, mein Wissen wollen, dass es ihm gut geht, hat es nicht all zu lange gedauert, bis ich unseren Schatz kennen lernen durfte. Es bot sich als lockeres Zusammentreffen ein Musik-Auftritt meines Mannes an: entspannte musikalische Atmosphäre, einige unserer Freunde waren ebenfalls mit gekommen: also ein fröhliches Zusammensein unter geliebten Menschen.

Im Nachhinein erzählte sie mir, wie aufgeregt sie war, aber als ich sie sah, die Art, wie die Beiden gemeinsam auf uns zu kamen, da hatte ich sie bereits ins Herz geschlossen.

Es war die gleiche Wellenlänge, die uns auf Anhieb verband, ihr Wesen und natürlich die Art, wie sie mit meinem Sohn (und umgekehrt) umging. Der Abend wurde wundervoll, wir haben sogleich gemeinsame Vorlieben , als auch Abneigungen, z.B. gegen dicke fette Spinnen, entdeckt 😉 Wir haben sofort ein ganz besonderes Band geknüpft, das sich mittlerweile stark gefestigt hat. M. ist eine Art Frau und Schwiegertochter, die mir meinen Sohn „zurück gebracht“ hat. Mein wortkarger Sohn, der ja nicht anrufen muss, um mir zu sagen, dass „alles ok“ sei („reine Zeitverschwendung“)   😉 und der, wenn er mal „auf nen Sprung“ bei mir vorbei kam, auch nur das Notwendigste mitteilte, (dies allerdings sehr innig, vertrauensvoll und „nah“), hat nun eine Partnerin, der ebenfalls Familie wichtig ist, der Zusammengehörigkeit wichtig ist, die uns offensichtlich mag und gerne hier ist. Ich glaube, jede Mutter eines Sohnes kann mir nachempfinden, welch Geschenk solch eine Schwiegertochter ist, welch Segen für das Mutterherz. Und als Mutter mit MS ist eine solche junge Frau, die noch dazu völlig offen und locker mit der Situation rund um die MS umgeht, ein noch größerer Segen.

Ich kann kaum beschreiben, wie glücklich ich bin, dieses Mädel in unserer Familie zu haben, sie und P. gemeinsam liebevoll miteinander zu erleben; noch dazu zu sehen, wie sich meine Tochter und sie verstehen.

Eine Harmonie der besonderen Art, da es in meinem unserem (MS)-Leben so wichtig ist, dass wir uns ohne große Worte aufeinander verlassen können.

Es ist schön zu erleben, dass es einfach selbstverständlich für alle meiner Kinder incl. Anhang ist, dass ich auf Grund der MS gewisse Sachen nicht leisten oder mitmachen kann. Zu erleben, wie wenig es hier eine Rolle spielt. Wie unwichtig es ist und mich dadurch nicht definiert.

Es ist zum Beispiel logisch, dass ich bei einem Umzug nicht helfen kann, aber ich werde bei anderen Gelegenheiten gefragt, ob ich z.B. ein spezielles Bild für die Hochzeit ihrer besten Freundin malen kann, ob ich mal einen Kuchen beisteuern kann usw. Das sind Dinge, von denen meine Kinder wissen, ich KANN es und das hat M. direkt übernommen, direkt erkannt und ich bin so dankbar dafür.

In meinem „früheren Leben“ war ich ein „Tausendsassa“: habe locker den Eintopf für den Umzug vorbereitet, dazwischen noch Wände gestrichen und aufgeräumt, Kartons gepackt und konnte dann noch am Umzugstag mit an packen. Heute würde mich allein der Gedanke daran erschöpfen. Aber ich kann andere Dinge leisten und deshalb bin ich so dankbar, dass meine Kids und deren Partner das so völlig unbefangen, ohne in Frage zu stellen, mit übernehmen.

Sie geben mir dadurch die Chance, Mensch zu sein und zu bleiben und kein „MS`ler“, der dies oder jenes „sowieso nicht packt“.

Welch Geschenk, welch Gabe und ja, welch Segen.

M., ich hab Dich lieb und wünsche uns allen eine schöne gemeinsame Zukunft und danke, dass Du so bist, wie Du bist: eine sehr einfühlsame empathische Frau, hilfsbereit ohne jemals aufdringlich zu sein, flott und kompetent. Für mich ein unbezahlbarer Schatz und eine Bereicherung für unsere Familie. PS: mittlerweile haben wir auch M`s Eltern mit Partnern kennen gelernt und auch hier erweitert es einfach, schlicht und ergreifend, die Familie und auch hier ist zwar die MS notgedrungen ein Thema, aber kein Hindernis. Und wenn ich dann so über mein Leben reflektiere, stelle ich fest, dass es Momente gibt, in denen die MS einfach keine Rolle spielt. Aber das gelingt auch nur, weil es solch lieben Menschen gibt, die unkompliziert mit mir und meinem besonderen Leben leben.
©Heike Führ/multiple-arts.com

* mein SOHN (von 2002)

Ein für mich sehr dramatischer Augenblick: P., damals 17 Jahre alt, in der Ausbildung zum Versicherungskaufmann, gerade für ein paar Wochen in der Abteilung „Krankenversicherung“ aktiv, entdeckt meine auf dem Tisch liegende Krankmeldung mit der Ziffer G35.

Meine Kinder wissen von Anfang an, dass ich MS habe, aber da es mir eine Zeit lang sehr gut geht, spielt die MS keine wichtige Rolle in unserem familiären Leben und wird dementsprechend auch nicht mehr als notwendig erwähnt. Vielleicht wollte ich auch unbewusst meine Kinder schützen: wenn man nicht dauernd darüber spricht, ist es auch nicht da… Richtig? Wer weiß es? Fakt ist, dass es so schwer ist, deutlich darüber zu reden, weil man doch eine gesunde “normale” Mutter sein möchte.

Irgendwie ist es zwar noch da, dieses Phantom Krankheit, aber nicht mehr so präsent. 

Und nun liegt dort auf dem Küchentisch die böse bedrohliche “Ziffer” G35!

Mein Sohn sieht die Krankmeldung und erschrickt: Hilfe, da war ja was! Nun ist es wieder da!

Wer will das schon?! Sein Blick zerreißt mir das Herz und tut mir heute noch weh. Seine junge Welt erhält einen Riss, einen deutlichen Riss. Nun steht es da: schwarz auf weiß! Nicht mehr auszulöschen!

Er „weiß“ ja, dass ich MS habe, aber Wissen und Sehen / Bewusstwerden ist doch noch einmal ein Unterschied.

Was geht in einem Jugendlichen vor, der , wie er mir dann später sagte, dienstlich oft telefonisch mit MS-Patienten zu tun hat, der während des Zivildienstes schwer MS-kranke Menschen betreut hat und mir das damals nie in dieser Deutlichkeit erzählte?!

Eine Bewusstheit von Endlichkeit der Gesundheit seiner Mutter? Schrecklich!

Ich möchte meinen großen Sohn in den Arm nehmen, ihn trösten, wie früher, als er ein kleiner Junge war, auf meinem Schoß saß und alles “wieder gut ” wurde. Aber diese Zeiten sind vor bei: der kleine Junge ist ein junger wissender Mann geworden und vermutlich wird ihm in jenem Moment bewusst, wie sehr er gerade erwachsener geworden  ist!

Mein Sohn nimmt mich in den Arm, so ändert sich das im Leben!

Und wie immer: alles birgt Chancen: aus meinem Sohn wird ein wundervoller zuverlässiger und sehr sensibler junger Mann, der seinen eigenen Weg geht; und er geht ihn gut und sicher! 

Manchmal werden Kinder von chronisch Kranken früher oder anders erwachsen: er hat es geschafft und ich bin unendlich stolz auf ihn! Und dankbar, wenn ER MICH in den Arm nimmt. Es ist so unvergleichbar und einfach wunderschön, solch einen Sohn zu haben. Und vor Allem genieße ich es, dass er mich an seinem Leben teilhaben lässt!

Ich lebe nämlich, und wie!

Hallo MS, hallo Leben, hallo Kinder!

PS:2013: mein Sohn kann immer noch sehr gut mit  der MS umgehen und lernt auch sicher noch jeden Tag dazu. Noch dazu hat er eine wundervolle Freundin, Melli, die mir ebenfalls sehr viel bedeutet und die ganz sicher nicht „unschuldig“ daran ist, dass er immer besser mit meiner Situation umgehen kann. Ich danke Dir, liebe Melli, ich danke meinem Sohn, ich hab Euch lieb! (zu meiner  Tochter kommt noch ein extra Text – aber ich kann sagen, dass ich sehr stolz auf meine Kinder und Schwieger-Kinder bin. Glücklich noch dazu!!!)

©Heike Führ/multiple-arts.com

*ANGEHÖRIGE

2012

Ich bin der festen Überzeugung, dass zu wenig und zu selten an die direkten Angehörigen, Freunde und Verwandten der Betroffenen gedacht wird.

Im dem Sinne, dass man sie mal fragt, wie es ihnen geht: im Allgemeinen und in Bezug auf die Krankheit ihres Angehörigen.

Nehmen wir den Partner in einer Erwachsenenbeziehung: wenn er sich dafür entscheidet, bei dem Kranken, Behinderten mit all seinen Beeinträchtigungen  zu bleiben, dann ist auch sein Leben maßgeblich von den Umständen der Behinderung seiner PartnerIn betroffen. Nicht nur ein bisschen: nein, fast völlig!

Er hat seinen eigenen Beruf, das ist das „fast“, denn selbst während der Ausübung seiner Tätigkeit wird er sich Gedanken um dem Partner machen. Vielleicht kann er auch nicht selbstverständlich morgens aufstehen, da er dem Partner behilflich sein muss. Vielleicht hat er, bis er zu seiner Arbeit erscheint, schon seinen persönlichen Hilfs-Marathon laufen müssen und ist selbst schon erschöpft.

Und dann: nach Hause kommen: einkaufen? Praktische Hilfe? Haushalt? Kinder?

Definitiv anders als bei gesunden Partnern!

Wie schafft er die Doppel – und Dreifachbelastung? Körperlich, seelisch???

Wer hilft ihm?

Wer sieht es überhaupt und nimmt es wahr???

Oder die Mutter eines Betroffenen: meine Mutter fragte sich bei meiner Diagnosestellung: „warum meine Tochter?“ Und: „ich habe sie doch ein Jahr lang gestillt, hat das nicht geholfen?!“ (als Allheilmittel!)

Meine Mama ist heute 73 Jahre alt und sie kümmert sich mehr um mich, als umgekehrt. Bei uns hat bis jetzt der normale Rhythmus  des „Kinder helfen den Eltern“,  noch nie statt gefunden. Und wird er jemals stattfinden können? Das ist auch ein Aspekt: was passiert, wenn meine Mutter Hilfe braucht und ich sie ihr nicht in dem Ausmaß geben kann, wie sie sie bräuchte?

Und: wie fühlt eine Mutter, wenn ihr Kind unheilbar krank ist?

Ich bin selbst Mutter: ich würde meinen Kindern lieber solch eine Krankheit abnehmen, als sie ihnen zu „lassen“. Wenn ich könnte …

Ich würde mitleiden, ich würde trauern und unglaubliche Angst um sie haben.

Es tut mir so leid für meine Mutti: keiner kann etwas für diese Krankheit; sie ist einfach da! Aber ich bin als Tochter dankbar, dass sie mir die „Werkzeuge“ mit auf den Weg gab, die mir nun bei der Krankheitsbewältigung helfen. Das ist doch schon „die halbe Miete“!

Danke Mutti 🙂

Meine Kinder: ich bin selbst „Kind“  und weiß, wie man mit der Mutter mitleidet und Angst um sie hat, wenn sie einmal krank ist. Nur, ich bin nicht „mal“ krank: ich bin unheilbar krank mit ungewissem Ausgang. Das muss für meine Kinder schlimm sein. Ich hoffe nur, dass ich ihnen auch „Werkzeuge“ mitgegeben habe, um mit diesem Schicksal zurecht zu kommen und bin so dankbar, dass ich 2 gesunde tolle Kinder vor der Diagnosestellung zur Welt gebracht habe.

Mein Bruder mit Familie, meine echten Freunde: auf sie trifft das alles auch irgendwie zu. All Diejenigen, die mit mir in enger Verbindung stehen, leben auch ein Stück meine MS mit mir. Es ist ihr Schicksal, ebenso, wie meines.

Ich wünsche mir für alle meine Lieben, dass sie Jemanden ganz nah haben, der sie fragt: „Wie geht es Dir damit?“, der sie ernst nimmt in ihren Sorgen, der ihnen zuhört und keine „guten Ratschläge“ gibt; Jemanden, der einfach da ist!
Und vor allem sage ich hiermit DANKE an genau all diese Lieben: an meinen wundervollen Mann, meine Kinder, meine Mama, meinen Bruder und meine ebenfalls wundervollen guten Freunde, die mir alle auf ihre Weise  zur Seite stehen 🙂 Ohne Euch würde mein Leben bedeutend anders und trauriger aussehen … IHR macht es lebenswert !!!

©Heike Führ/www.multiple-arts.com