OMA werden – Oma sein: Willkommen kleiner Mensch!
Mein Enkelchen 🙂 und die MS!
Oma, ein Wort, drei Buchstaben, tausend Impressionen und Emotionen.
Ich war immer sehr gerne Mama und mein großer Wunsch war es auch schon immer, einmal Oma zu werden und dieser Wunsch wurde mir nun erfüllt. 🙂
Ein Geschenk, ein Wunder und Glück.
Tiefe Dankbarkeit überkommt mich. An meine Kinder und dieses wundervolle Geschöpf, das mit ihrem Engelslächeln ihre Oma verzaubert. 🙂
Was ist es doch für eine Aufregung: Das eigene Kind (in diesem Fall ist mein Sohn Papa geworden) „bekommt“ ein Kind. Was ist das für ein Anblick, wenn das eigene Kind sein eigenes Kind in den Armen hält. WUNDER – das Wort ist zu klein für das, was ich empfinde.
Eine Schwiegertochter, die mich einbindet, die mich teilhaben lässt. Noch ein kleines großes Wunder und ein unsagbares Geschenk.
Dieses Enkelchen, dieses zarte Wesen in den Armen zu halten und zu spüren… einmalig! Und zu sehen, wie die Gene ihr Werk getan haben… Alles in mir aufnehmen, spüren…. Das sind für mich Momente der Erfüllung, der Liebe und des Glaubens an ein großes Ganzes, auch wenn ich nicht im religiösen Sinne gläubig bin. Ein Wunder auf Erden, ein Geschenk – und ich halte es in den Armen. 🙂
MS – zwei Buchstaben, die erst einmal nichts bedeuten müssen und doch bedeuten sie für den „Betroffenen“ und sein Umfeld meistens viel – weil sie Vieles verändern. Ungewollt, manchmal brachial und mit Wucht.
MS, was mussten wir schon aushalten!!! Und wie oft ertappte ich mich früher bei dem Gedanken, ob ich wohl jemals in der Lage sein würde, mein (eventuelles) Enkelchen noch mit meinen Augen SEHEN zu können, denn meine Augen waren schon blind…. Ob ich jemals in der Lage sein würde, mein Enkelchen zu halten – in meinen Armen – denn meine Arme waren schon so kraftlos, dass sie kein Glas Wasser mehr halten konnten.
MS und Enkelchen – ein doppeltes Wunder und tiefe, sehr tiefe Dankbarkeit erfüllt mich, dass ich trotz fast 23 Jahren MS-Karriere doch noch dazu in der Lage bin, mein Enkelchen zu SEHEN und zu HALTEN!
Ganz ehrlich, all das ging mir durch den Kopf, als ich sie das erste Mal sah. Es ist ein Wunder und es ist ein Geschenk.
Denn mit MS ist NICHTS mehr selbstverständlich…. Mit MS ist alles, was man (noch oder wieder) kann, ein Geschenk.
Als ich 1994 mit meinen 2 kleinen Kindern kurzzeitig erblindete, war mein erster Gedanke: „Ob ich jemals meine Kinder wieder sehen kann??“.
Ich hatte Glück und kann bis heute SEHEN. Aber soooo viel bewusster, so unendlich dankbar und überhaupt nicht selbstverständlich!!!
Ich präge mir dieses süße Gesichtchen, dieses Engelslächeln meines Enkelchens ein, tief, sehr tief ein, denn wer weiß, was mir die MS morgen bringt?! Ich rieche dieses zarte Wesen, ich nehme es auf mit allen Sinnen, ich inhaliere es und halte es ganz fest – in MEINEN Armen!! 🙂
BEWUSST! SEHR BEWUSST!
Selbstverständlich? Nein – mit MS ist das nicht selbstverständlich und ich bin dankbar für jede Sekunde, die ich mit diesem süßen Mäuschen verbringen kann – sehend, fühlend und ohne Fatigue. Mein Wunder für dieses Jahr: es ist geschehen und wirklich sehr tiefe Dankbarkeit erfüllt mich.
Schon lange ist für mich nichts mehr selbstverständlich – weder ein gutes menschliches Miteinander, noch Empathie oder noch weniger das körperliche Funktionieren. Zu oft hat mich die MS eines Besseren belehrt, zurück in die harte Realität geworfen und hinaus aus meinen Träumen.
Nun genieße ich im „Hier und Jetzt“, im HEUTE meinen kleinen Schatz.
Schatz im doppelten Sinne: ein Schatz wurde geboren und meine MS gestattet mir das komplette Genießen! Mit allen Sinnen, mit großer unbändiger Freude und einem tiefen Glücksgefühl – ich kann mein Enkelchen SEHEN, halten und spüren! J Und es zeigt mir, dass es Hoffnung gibt und dass das Leben immer weiter geht – DANKE! 🙂
Hallo MS; Hallo Leben und Hallo funktionierende Sinne: ICH LEBE und genieße! Und ich liebe dieses Enkelchen, das mir zeigt, dass ich all das noch kann! ©2017 Heike Führ/multiple-arts.com