*Antriebslosigkeit bei MS – nur eine Befindlichkeit? Können wollen und nicht können?

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Antriebslosigkeit bei MS

– nur eine Befindlichkeit?

Können wollen und nicht können?

 

Z - *Antriebslosigkeit bei MS – nur eine Befindlichkeit? Können wollen und nicht können?

Seitdem mich die Fatigue immer mehr im Griff hatte, spürte ich auch eine gewisse Antriebslosigkeit.

Phlegmatisch… so dachte ich, könnte es auch sein, oder gar Faulheit?

Niemand konnte mir wirklich eine Antwort geben, außer, dass es „bei Fatigue ja kein Wunder sei“, im sozusagen immerwährend Dauer-Müde-Zustand auch weniger Antrieb zu haben. Das ist mir schon klar und doch gibt es Phasen in meinem Leben, da kann ich mich zu nichts aufraffen – unabhängig von Fatigue-Attacken.

Skeptikern sei gesagt: ich unterscheide sehr wohl zwischen einer eventuellen depressiven Episode und meinem „psychischen Normalzustand“

Was also ist diese „Antriebslosigkeit“, die mich fast genauso nervt wie andere Symptome?

Klar ist auch, dass eine MS-Belastung in seelischer und psychosozialer Hinsicht nicht ohne Folgen bleiben kann.

Antriebslosigeit, Fatigue oder Depression?

Wer Fatigue kennt, kennt diese Phasen ganz sicher, aber auch an Tagen ohne Fatigue kann sie mich packen: diese Lustlosigkeit – oder wie auch immer man sie nennen möchte.

Fatigue beeinträchtigt mit Sicherheit das übliche Funktionsniveau im Alltag und typische Beschwerden sind dementsprechend auch Antriebslosigkeit, Abgeschlagenheit, rasche Erschöpfung nach körperlicher oder geistiger Arbeit („nicht mehr klar denken können) und sie ist vor allem dadurch gekennzeichnet, dass nach Ausruhen keine oder kaum Besserung eintritt.

Meine Recherchen ergaben Folgendes:

Antriebsschwäche

„Antriebsschwäche: Eine Antriebsschwäche (auch Antriebshemmung) ist eine Minderung des Antriebs. Nicht verwechselt werden darf die Antriebsschwäche mit Müdigkeit, auch wenn sich Antriebsschwäche und Müdigkeit gegenseitig verstärken. Ein Mensch mit Antriebsschwäche ist nahezu unfähig, aus eigenem Antrieb heraus etwas zu tun. Gerade wegen der Antriebsschwäche ist dieser Mensch aber kaum in der Lage, sich gegen eine „Motivierung“ zu wehren.“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Antriebsst%C3%B6rung_(Psychologie))

 

Nun habe ich aber auch noch FAULHEIT gegoogelt:

Faulheit

„Als Faulheit (abmildernd auch Trägheit genannt) wird – im Sinne des englischen Begriffs “laziness” – der Mangel an erwartbarer Aktivität bei einem Menschen bezeichnet. Der Begriff wird zur Beschreibung und Bewertung von Anstrengungsvermeidern genutzt…. https://de.wikipedia.org/wiki/Faulheit

Faul zu sein, wird oft mit „untätig/zu wenig fleißig“ = „(moralisch) verdorben“ benannt. Dies ist natürlich eine abwertende Bemerkung und wird dementsprechend mit einer mangelnden Motivation verglichen.

„Mangelnd motiviert kann jemand sein, der unter einem allgemeinen Mangel an Energie leidet (…)“. https://de.wikipedia.org/wiki/Faulheit
 

Was also ist das Fazit aus all diesen Überlegungen?

MS und Antriebslosigkeit

Zu „MS und Antriebslosigkeit“ finde ich nur Texte in Verbindung mit Fatigue und doch ist es mehr.

Ich kann mich manchmal so schwer aufraffen – sei es für Unangenehmes wie Putzen 😉 oder auch für Angenehmes wie ein Treffen mit Freunden.

Und mitten in einer mittelschweren Fatigue wiederum habe ich schon „Putz-Anfälle“ bekommen. Das klingt alles so unlogisch und doch weiß ich, dass es vielen MS`lern genauso geht und wir von außen dann auch gerne mit „faul“ und „Du musst Dich nur mal zusammenreißen!“ betitelt werden, was es definitiv nicht besser macht.

Vielleicht ist es so, dass wenn wir mit einer Grund-Fatigue (Dauer-Fatigue) zu tun haben, wir tatsächlich so erschöpft vom alltäglichen Tun sind, dass wir kaum noch die Kraft haben, den Tag zu bestreiten, geschweige denn ihn mit „Arbeit“ – was KRAFT-Anstrengung bedeutet!!! – zu vollenden.

Vielleicht ist unser MS-Alltag MIT Fatigue so erschöpfend, so anstrengend und auslaugend, dass wir zwar manchmal ein „HOCH“ haben und auch Kraft und Energie verspüren, aber grundsätzlich einfach zu fertig sind.

Manchmal kann ich kaum noch „papp“ sagen, so erschöpft bin ich – auch wenn ich nicht weiß, von „was“!