Heilung von innen: wenn das Enkelchen lächelt 🙂
MS und Psyche 🙂
Das kennt jeder: wenn Babys lachen, sei es das frühe „Engelslächeln“ oder mit 3-4 Monaten das bewusste Lächeln, dann schmilzt praktisch jeder „Angelächelte“ dahin wie Schnee in der Sonne.
Wenn es das eigene Kind ist, oder das Kind seines Kindes, dann ist es nochmals intensiver, da das Band nochmal ein anderes ist. Als Oma sieht man ja oft auch das eigene Kind „vor 30 Jahren“ lächeln.
Es ist auf jeden Fall ein unvergesslicher Moment für denjenigen, der angelächelt wird und so darf ich es bei meiner kleinen Enkeltochter beobachten, fühlen, spüren und genießen.
Mit MS ist so Vieles nicht mehr selbstverständlich – auch das Sehen nicht.
Ein Lächeln geschenkt zu bekommen, ist immer wertvoll, weil ein ehrlich gemeintes Lächeln ja auch Zugewandtheit und Vieles mehr ausstrahlt. Ein Baby-Lächeln setzt all dem die Krönung auf – dieses reine unschuldige Lächeln, das aus tiefstem Herzen kommt – DAS ist etwas Besonderes und Einmaliges.
Zum einen lächeln Babys wenn sie sich wohlfühlen und ihnen etwas gefällt, es ihnen gut geht und wenn sie glücklich sind. Und in diesem einzigartigen Momente teilen sie das Glück mit uns und wir stehen in einer Interaktion.
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Rein theoretisch gesehen ist Lachen aber sogar recht kompliziert, denn es sind über 300 Muskeln, die dabei bewegt werden – und viele Botenstoffe nötig, die das menschliche Hirn erreichen. Vor allem das sogenannte Glückshormon Serotonin wird freigesetzt. Deshalb also ist Lachen auch so gesund und wichtig.
Ein Lächeln geschenkt zu bekommen und es von Herzen zurückgeben zu können – in all dieser Reinheit des Säuglings – das ist ein besonderes Glücksgefühl und bei mir löst es eine Art Hochstimmung aus. 🙂
Mitten im Lächeln, mitten im SEHEN und Wahrnehmen, tritt meine MS in den Hintergrund.
Einerseits genieße ich bewusster, WEIL ich dieses Lächeln gerade SEHEN kann…. Und weil ich mir bewusst bin, dass es doppelt besonders ist, WEIL ich es spüren und genießen KANN!
Andererseits schaue ich in dieses Engelsgesicht und mir kommen die Tränen – vor Rührung, vor Liebe und vor tiefer Dankbarkeit.
Dankbarkeit, dass ich Kinder habe und sie mir ein Enkelchen geschenkt haben und Dankbarkeit, dass ich es in dieser Form erleben darf und kann.
Ich kann es halten, in meinen Armen; ich kann es sehen, mit meinen Augen und mein Herz geht auf, mich durchleuchtet so viel Schönes, dass die MS tatsächlich gerade sehr klein wird.
Dieses Wunder „Kind“ heilt – es heilt tief in mir Wunden und ich bin sicher, dass es auch Läsionen „heilt“… denn es heilt auch die Psyche und diese hat wiederum großen Einfluss auf die MS!
Für alle Angelächelten ist dieses erste Lächeln wie eine Art Belohnung – entweder für die durchwachten Nächte, oder einfach pures Glück. Solch ein Babylächeln lässt das ganze kleine Gesichtchen strahlen und es kommt vor allem von Herzen. Sofort lächelt man zurück und dies bedingt ein gegenseitiges Wohlgefühl. 🙂
Ich werde süchtig nach diesem Lächeln, nehme es tief in mir auf, inhaliere es, sehe es, fotografiere es – ich möchte es festhalten. Und auch den Moment möchte ich festhalten, denn er zeigt mir: es geht immer weiter. Das Leben geht weiter. Mit MS, ohne MS. Und wenn ich diese Erkrankung schon „an der Backe“ habe, versuche ich das Beste daraus zu machen und mir immer wieder diese einzigartigen zauberhaften Augenblicke ins Gedächtnis zu rufen und mich zu freuen, dass ich all dies wahrnehmen und genießen KANN! ©2017 Heike Führ/multiple-arts.com