Maria Montessori
Maria Montessori wurde am 31.8.1870 in Chiaravalle (Italien) geboren und ist am 6.5.1952 gestorben.
Sie war Ärztin, Reformpädagogin, Philosophin und Philanthrophin und sie entwickelte die bis heute sehr aktuelle Montessori-Pädagogik.
Sie war zur damaligen Zeit eine rundum besondere und mutige und vor allem sehr gebildete Frau. Sie entstammt einer gebildeten Familie und hatte gute Grundlagen und Verbindungen, um später die Grundsteine für ihre spezielle Pädagogik zu entwickeln.
Ihre Doktorarbeit schrieb sie 1896.
Bereits als Schulkind interessierte sich das junge Mädchen für Naturwissenschaften.
Sie besuchte daher (gegen den Widerstand ihres sehr konservativen Vaters) eine technische Oberschule. Nach dem Abitur versuchte sie Medizin zu studieren, was generell damals in Italien schon möglich war, wurde jedoch abgelehnt. Aber 1892 studierte sie dann zunächst Naturwissenschaften und nach ihrem ersten Hochschulabschluss gelang es ihr schließlich doch noch, sich für Medizin einzuschreiben. 1896 promovierte sie an der Universität Rom.
Während ihres Studiums beschäftigte sie sich besonders mit Embryologie und der Evolutionstheorie. Später spezialisierte sich auf Kinderheilkunde.
Sie durchlief viele Abteilungen und war immer wieder tief berührt von den nur notdürftig versorgten geistig behinderten Kindern und bemühte sich um Änderung der zustände.
Aufgrund ihrer Studien war Montessori davon überzeugt, dass die Behandlung der damals sogenannten „Schwachsinnigen“ oder „Idioten“ kein medizinisches, sondern ein pädagogisches Problem darstellen und forderte daher eine Einrichtung spezieller Schulen für die betroffenen Kinder.
Sie nahm die Arbeit in ihrer eigenen Praxis auf.
Damit begannen ihre wichtigsten Forscherjahre. „Bis 1907 entwickelte sie ihre anthropologisch-biologische Theorie und beschäftigte sich mit den neuropsychiatrischen Grundlagen, auf denen ihre Pädagogik und ihre praktischen Experimente in den Kinderhäusern beruhen.
1899 erhielt sie vom italienischen Erziehungsminister Guido Baccelli den Auftrag, vor Lehrerinnen in Rom eine Vortragsreihe über die Erziehung geistig behinderter Kinder zu halten. Aus diesem Kurs ging die Scuola magistrale ortofrenica (italienisch: „Heilpädagogisches Institut“) hervor, die sie als Direktorin zwei Jahre leitete. Sie entwickelte in dieser Zeit spezielle didaktische Materialien zum Sprach- und Mathematikunterricht.
1901 verließ Montessori das Institut und nahm ein Studium der Anthroplogie, Psychologie und Erziehungsphilosophie auf. Nebenher besuchte sie viele Schulen und machte dort anthropologische Untersuchungen. 1904 hielt sie Vorlesungen zur Anthropologie und Pädagogik am Pädagogischen Institut in Rom.
Am 6. Januar 1907 eröffnete sie eine Tagesstätte für geistig gesunde Kinder aus sozial schwachen Familien, die so genannte Casa dei Bambini im römischen Arbeiterbezirk San Lorenzo. Ursprünglich sollten diese nur in einem „Volkswohnhaus“ verwahrt werden. Bei der Betreuung übertrug sie dann die Hilfsmittel, die sie für die Förderung geistig behinderter Kinder entwickelt hatte, auf die Kinder der armen Leute. Die Ergebnisse waren so überwältigend gut, dass sie sie „mit größtem Staunen und Ungläubigkeit erfüllten“, wie sie in „Kinder sind anders“ selber beschreibt und sie daraus Schritt für Schritt ihre Methode entwickelte. Ein Schlüsselerlebnis aus dieser Zeit war ihre Beobachtung eines dreijährigen Mädchens, das völlig selbstversunken in seine Beschäftigung mit Einsatzzylinderblöcken, sich auch durch massivste Ablenkungen nicht stören ließ. Den Ausdruck konzentrierter Aufmerksamkeit, den Montessori an diesem Kind beobachten konnte, bezeichnete sie später als „Polarisierung der Aufmerksamkeit“, deren experimenteller Erforschung sie einen Großteil ihrer weiteren Arbeit widmete. Aus den in dieser Zeit gemachten Erfahrungen entwickelte sie die Montessori-Methode (Il metodo della pedagogia scientifica, erste Fassung 1909 danach ständig erweitert, und L’autoeducazione, 1916) zur Erziehung von Kindern, die heute in vielen Teilen der Welt populär geworden ist. Nach einer Begegnung Montessoris mit Italiens Faschistenführer Benito Mussolini wurde 1924 die Montessori-Methode an italienischen Schulen eingeführt. Durch diese Protektion wurde die italienische Montessori-Gesellschaft von der faschistischen Regierung unterstützt. 1927 wurde diese Unterstützung sogar noch verstärkt. Die Entfremdung Montessoris gegenüber der faschistischen Regierung setzte erst 1934 ein, als das Regime immer mehr versuchte, sich in die tägliche Arbeit an den Montessori-Schulen einzumischen (beispielsweise Gebot des Uniformtragens).“ .“(https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Montessori)
Ihre Pädagogik hat bis heute nichts von ihrem Reiz verloren und die Ausbildung von Erziehern umfasst ebenfalls die Montessori-Pädagogik.
Wichtige Ansätze sind auf das heutige Tun übertragbar.
Ein wesentlicher Satz von ihr hat die Arbeit mit Kindern in Kitas geprägt: „Hilf mir, es selbst zu tun!“
Ein großartiger Ansatz, der für sich spricht. ©2015 Heike Führ