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FREUNDSCHAFTEN: warum sie so wichtig sind

FREUNDSCHAFTEN: warum sie so wichtig sind

 

Manche Menschen wissen nicht,

wie wichtig es ist,

dass sie einfach da sind.

Manche Menschen wissen nicht,

wie gut es tut, sie nur zu sehen.

Manche Menschen wissen nicht,

wie tröstlich ihr gütiges Lächeln wirkt.

Manche Menschen wissen nicht,

wie wohlwollend ihre Nähe ist.

Manche Menschen wissen nicht,

wie viel ärmer wir ohne sie wären.

Manche Menschen wissen nicht,

dass sie ein Geschenk des Himmels sind.

Sie wüssten es,

würden wir es ihnen sagen!

© Petrus Ceelen

Freundschaft ist ein großes Wort. Ein vielbenutztes noch dazu. Wie leichtfertig sagt man: „Das ist meine Freundin!“, oder auch bewusst: „Das ist nur eine Bekannte!“.

Kinder sind da ehrlicher und scheinbar auch kompromissloser: „Du bist nicht mehr meine Freundin! Dich lade ich nicht mehr zu meinem Geburtstag ein!“ 🙂 So einfach ist es aber im Erwachsenenleben nicht wirklich. Freundschaften sind komplex – im besten Fall sind sie etwas sehr Besonderes und auch lang anhaltend.

Mich beschäftigt seit langem schon, warum man sich zu jemandem so hingezogen fühlt, warum sich manche so fest scheinende Freundschaften auseinanderleben, warum andere ein Leben lang halten und warum es beispielsweise so weit kommen konnte, dass sich eine tiefe Freundschaft auseinander entwickelt hat.

Warum schleicht sich plötzlich Neid in eine feste Beziehung ein, Missgunst oder gar Boshaftigkeit?

Warum wird man „eben“ noch von Freunden geliebt und scheinbar ganz plötzlich gemobbt?

Jeder hat im Laufe seines Lebens Erfahrungen mit dem Thema Freundschaft gemacht. Es geht im Kleinkind/Kindergartenalter los und zu wundervollen Gefühlen paaren sich auch negative, enttäuschende und gar verletzende Emotionen und Erfahrungen. Das ist sicher der Lauf des Lebens und wenn man sich umhört, scheint es normal zu sein.

„Gibt es echte virtuelle Freundschaften?“

„Was ist eigentlich genau eine enge Freundschaft?“

Die gute Nachricht zum Thema Freundschaft ist: Menschen, die Unterstützung von Freunden haben, haben nachweislich weniger Stress. Man fühlt sich insgesamt entspannter und sicherer als jemand, der keine guten Freunde und somit auch keine Hoffnung auf Unterstützung hat.

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FREUNDSCHAFT – was ist das?

Erst einmal ist eine Freundschaft eine „soziale Verbindung“.

Soziale Beziehung

Als Soziale Beziehung (auch „Zwischenmenschliche Beziehung“) bezeichnet man in der Soziologie eine Beziehung von zwei Personen oder Gruppen, bei denen ihr Denken, Handeln oder Fühlen gegenseitig aufeinander bezogen ist. Soziale Beziehungen sind eine elementare Voraussetzung des Menschen, um gesellschaftlich erfolgreich zu leben. Erlernt er in seinen allerersten Jahren nicht, sie einzugehen (siehe Kapitel Urvertrauen), so ist er zeitlebens geschädigt.

Soziale Beziehungen können positive oder negative Qualitäten haben. In der neueren Forschung wird davon ausgegangen, dass positive und negative Qualitäten unabhängig voneinander innerhalb einer Beziehung koexistieren können. Beziehungen, die positive Auswirkungen haben, werden auch als Ressourcen des Individuums angesehen.

Die Sozialpsychologie befasst sich mit zweisamen sozialen Beziehungen wie Freundschaft und romantischen Beziehungen, aber auch mit den Beziehungen zwischen Individuum und Gruppe.“ (angelehnt an https://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Beziehung)

Prinzipiell gilt eine Beziehung erst dann als beendet, wenn keine Chance mehr besteht, dass in ihrem Sinn weiterhin adäquat gehandelt werden kann.

Eine „Bekanntschaft“ ist eine schwache Form der sozialen Beziehung. Sie besteht, wenn sich (mindestens) zwei Personen gegenseitig identifizieren und wiedererkennen können. Die Paarbeziehung sticht hingegen durch ihre Exklusivität hervor: Sie ist sozial geschlossen und birgt Verpflichtungen. Freundschaften können ähnlich gestrickt sein, wie Paarbeziehungen, allerdings fehlt hier der sexuelle Hintergrund.

Menschen, die Dich verteidigen, auch wenn Du selbst nicht da bist, sind echte Freunde.

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Durch die mittlerweile weitverbreitete Nutzung des Internets können Freundschaften noch schneller und auch gezielter gefunden werden. Social Media ermöglichen darüber hinaus unkomplizierte „Freundschaften“ – auch ohne persönliche Begegnung. In virtuellen sozialen Netzwerken können Benutzer sehr viele „Freunde“ haben, auch solche, die sie nie gesehen haben, von denen sie kaum etwas wissen und die sie auch nicht persönlich kennenlernen wollen. Auf Vor- und Nachteile gehe ich noch einmal gesondert ein.

Voraussetzung, um eine Freundschaft eingehen und halten zu können, ist eine positive Einstellung uns SELBST gegenüber und schlicht und ergreifend die Fähigkeit, Freundschaften LEBEN zu können. Im besten Fall können wir hier auf Erlerntes aus unserer Kindheit zurückgreifen – wenn wir schon als Kinder stabile Freundschaften hatten, wird es uns leichter fallen, diese auch als Erwachsene einfacher halten können.

Wenn wir eine negative Haltung uns selbst gegenüber haben – also meinen, wir seien nichts Wert, nicht interessant oder klug genug, dann strahlen wir das erstens aus und zweitens haben wir dann Angst, neue Beziehungen einzugehen, beziehungsweise erst einmal auf Leute zuzugehen. Wir müssen es schaffen Enttäuschungen auszuhalten und ebenfalls müssen wir lernen, einen sicheren emotionalen Umgang mit unserem Freund zu pflegen.

Ralph Waldo Emerson sagte:

„Es gibt nur einen Weg Freunde zu gewinnen: selbst einer zu sein“

Und schon Aristoteles betonte drei Motive um Freundschaften einzugehen: Freundschaft um des Wesens Willen, des Nutzens Willen und der Lust Willen. Dies zeigt uns deutlich auf, dass es also verschiedene Formen und Motivationen gibt, Freundschaften einzugehen. Freundschaft hat meistens bestimmte Wertevorstellungen und Freude zum Ziel und beruht in der Regel auf Wesensgleichheit.

Es entwickeln sich ganz oft auch Freundschaften aus „Interessensgemeinschaften“ heraus: ein Beispiel wäre in meinem Fall einerseits die MS: hier habe ich viele wertvolle Menschen kennengelernt (sowohl über Internet/Facebook, als auch in einer Selbsthilfegruppe in Mainz), mit denen mich mittlerweile zum Teil eine sehr tiefe und enge Freundschaft verbindet, die längst über die MS hinausgegangen ist. Hier spielte die MS die Rolle, dass wir uns kennengelernt haben, aber im wahren Freundschaftsverbund spielt sie mittlerweile nur noch eine untergeordnete Rolle und die Merkmale einer echten Freundschaft des Menschen willens stehen im Vordergrund.

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Woran erkennt man gute Freunde?

„Gute Freunde erkennt man vor allem in Notlagen“
– so der Volksmund.

Menschen mit chronischen Erkrankungen oder anderen schweren Schicksalsschlägen können davon sicherlich „ein Lied singen“! Denn oft erkennt man tatsächlich in diesen schweren Lebensphasen, wer bedingungslos zu einem steht.

Immerhin: seit immer mehr Menschen in sozialen Netzwerken aktiv sind, kann man die Zahlen der „Freundeslisten“ öffentlich einsehen. Manche Menschen gar haben über tausend „Freunde“ – wie sieht es da mit der Echtheit aus?

Aber gerade chronisch Kranke haben einen wirklichen ehrlichen täglichen Austausch über das Internet, über Foren und beispielsweise Facebook-Gruppen.

Denn über das Internet wird es uns ermöglicht, über weite Entfernungen unkompliziert zu kommunizieren. So können Freundschaften geschlossen und aufrechterhalten werden, die sonst nicht möglich wären.

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Warum Freundschafen wichtig sind:

–       Freunde verringern das Risiko für Herz-Kreislauf- und sogar Krebserkrankungen und lassen uns insgesamt gesünder dastehen als isoliert lebende Menschen. (3)

–       Bei schweren Krankheiten helfen sie uns dabei, schneller wieder fit zu werden

–       Wer enge freundschaftliche Bindungen hat, ist zudem weniger schmerzempfindlich. Freunde wirken sogar besser gegen Schmerzen als Morphin. Verantwortlich ist dafür die natürliche Ausschüttung von Endorphinen. Sie gelten als körpereigene Schmerzkiller und sorgen für Wohlgefühle. So minimiert sich sogar das Risiko für Depressionen. (3)

–       Wer enge freundschaftliche Bindungen hat, ist zudem weniger schmerzempfindlich. Freunde wirken sogar besser gegen Schmerzen als Morphin. Verantwortlich ist dafür die natürliche Ausschüttung von Endorphinen. Sie gelten als körpereigene Schmerzkiller und sorgen für Wohlgefühle. So minimiert sich sogar das Risiko für Depressionen. (3)

–       Alltagsprobleme schrumpfen

–       Soziale Bindungen steigern das Wohlbefinden insgesamt und sorgen für mehr Zufriedenheit

–       „Freunde tun gut und steigern das Wohlbefinden. Wer funktionierende soziale Beziehungen hat, ist zufriedener und gesünder als Menschen, die isoliert leben. So verringert sich etwa das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen.

Wissenschaftler haben außerdem herausgefunden, dass Menschen, die zum Beispiel in Prüfungssituationen von Freunden begleitet wurden, weniger Stresshormone ausgeschüttet haben. Sie fühlten sich ruhiger und sicherer als diejenigen, die keine Unterstützung hatten.

Wer gute Freunde hat, scheint auch einen anderen Blick auf das Leben zu haben. Mit vertrauten Menschen an der Seite werden Probleme als weniger bedrohlich empfunden. Außerdem hat man an Tagen, an denen man Freunde trifft, ein höheres Selbstwertgefühl.

–       Freunde spielen als „lebensverlängernde“ Maßnahme eine viel wichtigere Rolle als die eigenen Kinder oder andere Verwandte. Das liegt möglicherweise daran, dass man sich Freunde selber aussuchen kann. Allerdings wirkt sich die Freundschaft nur dann positiv aus, wenn es sich dabei um eine vertrauensvolle und gleichberechtigte Beziehung handelt und die Freunde gemeinsam „durch dick und dünn gehen“. Reine Zweckbündnisse oder Beziehungen, die nicht in die Tiefe gehen, haben keinen Einfluss auf die Lebenserwartung.

–       Freundschaften geben dem Leben einen Sinn. Das Gefühl, nicht allein auf der Welt zu sein, hilft nicht nur in schweren Zeiten dabei, den Alltag zu bewältigen.

–       Es ist ein gutes Gefühl, für einen anderen Menschen eine wichtige Rolle zu spielen. Nicht zuletzt helfen Freunde bei vielen Entscheidungen. Und es tut gut, mit einem engen Vertrauten über Probleme zu sprechen.“ (1)

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Das zeigt also ganz deutlich, dass das Pflegen von Freundschaften eine Art Vorsorgemaßnahme zum Schutz vor dementiellen Erkrankungen ist. Denn Freundschaften fordern uns immer wieder neu und auf andere Weise heraus und halten darum das Hirn fit. 🙂 Und wenn die Seele ab und an von Freunden gestreichelt wird, wenn man Verständnis erfährt und Gleichklang erlebt, tut es einfach nur gut! 🙂

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FAZIT:

FREUNDE sind Ratgeber, Seelentröster, manchmal auch Familien- bzw. Partner-Ersatz, Interessens- und Freizeitpartner – also rundum gut für Gesundheit und Wohlbefinden und haben eine wichtige Entlastungsfunktion! 🙂

Ich wünsche Euch allen gute und echte Freunde! 🙂

Herzlchst, Heike 🙂

Copyright 2017 Heike Führ/multiple-arts.com

Teile des Textes sind aus meinem Buch „Freundschaft“

Copyright 2017 Heike Führ

Alle Rechte vorbehalten

All Rights reserved – Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlags und Autors wiedergegeben werden.

Ich bitte Euch auch diesem Grund den Text nicht zu kopieren, sondern immer im Ganzen fair zu TEILEN (LINK). Danke J

Wer mehr über Freundschaften, die verschiedenen Arten, die positiven und auch negativen Aspekte wissen möchte, kann dies in meinem Büchlein nachlesen 🙂

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https://www.amazon.de/Freundschaft-schechten-Zeiten-Heike-F%C3%BChr-ebook/dp/B01K53DHCY/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1513275814&sr=8-1&keywords=freundschaft+heike+f%C3%BChr

LINKS:

1-     https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/psychologie/freundschaft_gemeinsam_durch_dick_und_duenn/index.html

2-     https://karrierebibel.de/freundschaft/

3-     http://www.rp-online.de/leben/gesundheit/psychologie/warum-freunde-so-wichtig-sind-aid-1.7149109

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Nur ein Spruch? Nein, ein wahrer und inhaltsvoller Satz. Denn er bedeutet so Vieles und nimmt gerade bei Menschen mit chronischen Krankheiten eine besondere Präsenz ein.

Jeder Mensch sollte sich prinzipiell nur mit Leuten umgeben, die ihm gut tun. Nun ist das im Alltag nicht so einfach, denn man hat „Familie, die man sich nicht aussuchen konnte, man hat Nachbarn, Kollegen und viele Menschen um sich herum, wo keine Wahl besteht, sondern es eine Tatsache, eine Gegebenheit ist, sie zu treffen.

Man hat Lieblingskollegen, Lieblingsnachbarn, eine Lieblingsverkäuferin und selbst innerhalb der Familie bevorzugt man den ein oder anderen.

Freunde, so sagt man, kann man sich aussuchen. Aber auch das ist nicht die ganze Wahrheit, denn natürlich kann man sich nach vielen Jahren von bestimmten Freunden trennen, wenn irgendetwas schief läuft, aber einfach ist das nicht. Auch neue Freunde, die man kennen lernt und vielleicht zu Anfang ganz begeistert ist, wird man nicht mehr so schnell „los“, wenn sich herausstellt, dass es doch nicht so passt…

Im Endeffekt ist jedes „Kennen“ eine Art Beziehung, die unter bestimmten Etiketten steht. Man weiß, wie „man“ sich zu benehmen hat, wie man sich verhält und wie man so manchem Streit aus dem Weg geht.

Ich war jahrelang eher darauf bedacht, dass alles laufen soll und es sich schon findet. Mich von Freunden zu trennen, wäre mir nie in den Sinn gekommen. Ich dachte immer, ich würde gerne jeden auf seine Art mögen, auch wenn sie mir noch so verschroben vorkamen.

Das hat sich stark, sehr stark verändert und zwar mehrmals in meinem Leben. Zum letzten Mal vor einigen Jahren, als es mit meiner MS und der dazugehörigen Fatigue dermaßen bergab ging, dass ich es mit Arbeiten gehen und Haushalt nicht mehr geschafft habe, abends oder am Wochenende noch aus zu gehen. Vorher war ich ständig unterwegs, habe keine Party ausgelassen und war ein Tausendsassa. Das hat sich relativ schlagartig verändert, da es mir wirklich plötzlich so deutlich schlechter ging.

Irgendwann hat man mich schon nicht mehr gefragt, ob ich mitkommen möchte, was ja an sich auch schon sehr kränkend ist
Dann habe ich, wie viele von Euch, einige unschöne Dinge mit Freunden erlebt und bin vor allem bei einigen auf sehr großes Unverständnis bzgl. meiner MS gestoßen. Man hat mich nicht verstanden, man hat mir nicht geglaubt und gar noch unterstellt, ich würde simulieren.

Da, wirklich spätestens da, war mir klar, dass diese Menschen keine Freunde sind. Wahre Freunde, die ich heute noch habe, haben sich anders verhalten. Sicherlich konnten sie mein plötzliches verändertes Verhalten nicht wirklich begreifen und verstehen (zumal ich ja immer noch wie das „blühende leben“ aussah), aber sie haben mir geglaubt und haben auch an mich geglaubt und an unsere gemeinsame Beziehung.

Zu diesem Zeitpunkt habe ich begriffen, dass der o.g. Spruch sehr wichtig und richtig ist und für mein Seelenheil unermesslich wichtig ist.
Von da an habe ich mich daran gehalten, habe rigoros Freunde aussortiert und mich jahrelang auch nur noch mit engen und wohlwollenden Freunden umgeben.
Selbst jetzt passiert es noch ab und zu, dass ich mich von Freunden trennen muss, weil ich tief in mir spüre, dass sie mir nicht gut tun.

Wenn ich mich stundenlang über Dinge wie „Haushalt“ unterhalten muss, weil eine Freundin sonst nichts in ihrem Leben hat und sie so gar nicht in meine Welt eintauchen kann, mag ich sie zwar noch, aber sie tut mir nicht gut. Sie nervt mich schlicht und ergreifend, raubt mir Energie und Kraft und es geht mir nach einem Treffen schlechter als vorher.
Die sanfte allmählich ausklingende Trennung tut mir heute noch weh, aber solche Menschen haben wirklich keinen Platz mehr in meinem Leben. Nach einem Treffen so ausgelaugt zu sein, vom „Nichts“, dass ich mich hinlegen muss und meine Nerven überreizt sind – das kann nicht gut für mich sein!

Also beschließe ich für mich, dass es für mich und meine MS, die mich sowieso schon so viel Kraft und Energie kostet, notwendig ist, mich auf die Menschen zu beschränken, die mir gut tun. Wo ein Geben und Nehmen herrscht, eine Ausgewogenheit, Friede und Gleichklang. Ich bin froh, dass es diese Menschen noch in meinem Leben gibt und hier genieße ich auch jedes Zusammensein und jedes Gespräch.

Manche Menschen behalte ich in meinem Herzen, aber sie haben keinen Platz mehr in meinem Leben.

Hallo MS, hallo Freundschaft, hallo LEBEN. Copyright 2014 Heike Führ/multiple-arts.com

Freundschaften – was ist ECHT?


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Fuehr: Freundschaft wird heutzutage viel zu oft als etwas Selbstverständliches angesehen; wie großzügig wird manchmal formuliert: „MEIN Freund“!!! Dabei ist Freundschaft alles andere als selbstverständlich, sondern ein sehr seltenes Gut, das auch nur noch selten wahrhaftig praktiziert wird. Wenn man einen wirklich guten Freund hat, dann kann man sich sehr glücklich schätzen.

Aber was genau ist Freundschaft? Die Definition könnte sein, dass Freundschaft ein auf gegenseitiger Zuneigung beruhendes Verhältnis zwischen mindestens 2 Menschen ist, das sich durch aufrichtiges Vertrauen und große Sympathie kennzeichnet. Wenn man zu einer Person eine solche Beziehung hat, kann man Denjenigen als FREUND bezeichnen.

Und fälschlicher Weise bezeichnen viele Menschen auch Jene als Freund, die sie kaum kennen, sich aber vielleicht bereichern wollen – durch und mit dieser Person.

Wenn sich jedoch Freundschaft durch echtes Vertrauen auszeichnet, muss dieses Vertrauen Raum und Zeit haben, um zu wachsen, sich zu stabilisieren und um sich in der Seele des jeweiligen Partners verfestigen zu können.

Dies kann zwar auch virtuell möglich sein (entgegen vieler Negativberichte über virtuelle Freundschaften), aber man muss diesem Vertrauen die ihm gebührende „Frist“ geben. Man muss geschehen lassen und somit die zarte Pflanze „Freundschaft“ sich erden und verwurzeln lassen.

Schon Aristoteles betonte drei Motive, um derentwillen Menschen Freundschaften eingehen: Freundschaft um des Wesens Willen, des Nutzens Willen und der Lust Willen. Freundschaft ist für ihn eine eigenständige Sozialbeziehung, die in der Gemeinschaft höchst notwendig und nicht mit anderen Bindungen identisch ist. (Wikipedia)

Am Liebsten hat man selbst natürlich Freunde, die sich unseres Wesens wegen mit uns befreunden; einem Zufall gleich – man lernt sich kennen und lieben, oder man kennt sich von Kindesbeinen an und hatte schon eine lange gemeinsame „Lauffrist“, ein gutes Übungsfeld in der Kindheit und Pubertät. Schön ist es, wenn Freunde ein geistiges Band verbindet, ein Gleichklang, der verschiedene Meinungen und Ansichten nicht ausschließt.

Im besten Fall kann man Freundschaft wählen – meistens kann man sich seine Freunde aussuchen; sich von ihnen zu trennen ist aber verhältnismäßig schwieriger. Die Tiefe und der Umfang des gegenseitigen Vertrauens hängen von dem ab, was man preisgeben will. Und unter normal Sozialisierten ist diese Grenze in der Freundschaft auch bekannt und der Andere wird sie nicht einfach überschreiten.

Dass es auch völlig andere und falsche Freundschaften gibt, ist leider hinlänglich bekannt.
Aber heute geht es um Freundschaft, die bereichert:
Im Falle von Heike Führ spielten Freundschaften schon immer eine besondere Rolle.

Zum Einen sind ihr Freundschaften seit jeher enorm wichtig und seit sie mit der Diagnose Multiple Sklerose (MS) konfrontiert wurde, spielen sie in ihrem Leben eine nochmals größere und vor allem wichtigere tiefgreifendere Rolle.
Wenn Freundschaften somit eine besondere Bewährungsprobe erleben (müssen), trennt sich auch die sogenannte „Spreu vom Weizen“: es zeigt sich in solchen Ausnahmesituationen, wer ein ECHTER Freund ist, wer zu dem Betroffenen hält, hinter ihm steht und gemeinsam mit an packt. Anpacken; das Leben anpacken und zwar das NEUE Leben: denn nach solch einer Diagnosestellung ist nichts mehr, wie es war. Alles verändert sich von einem auf den anderen Tag und auch die Person und ihre engsten Angehörigen, verändern sich zwangsläufig, wenn eine solche Krankheit tiefgreifend in das Leben einfällt. Veränderungen äußerlicher Art, wie Medikamente, Spritzen, die plötzlich genommen werden müssen, Hilfsmittel, wie z.B. ein Rollator, der im Leben einen Platz einnimmt – sogar räumlich nimmt er einen Platz in der Wohnung ein: demonstrativ, anwesend und nimmt deutlich Platz weg – so, wie diese Krankheit Vieles wegnimmt. Umso wundervoller, wenn sich Freundschaften verfestigen, ihren Platz behalten und vielleicht sogar noch mehr Raum einnehmen dürfen.
Heike Führ hat seit 1994 alle Höhen und Tiefen, alle Freuden und Verluste von Freundschaften erlebt. Immer und immer wieder. Teilweise waren es sehr schmerzvolle Erfahrungen, die Spuren hinterlassen haben, aber es sind auch sehr viele wertvolle und wunderschöne Erfahrungen von Vertrauen, Zuwendung, Liebe und Standhaftigkeit dabei, von selbstloser Hilfe, Anteilnahme – also aufrichtiger Freundschaft. Und diese Freundschaften tragen weit – einen Gesunden ebenso, wie einen chronisch Kranken. Der Kranke wird nur nie wieder eine Freundschaft als etwas Selbstverständliches sehen. Er ist sich bewusst, dass Geben und Nehmen im Falle von gesundheitlicher Bedürftigkeit eine besondere Rolle spielt.

Heike Führ ist glücklich und dankbar, dass es solche Freundschaften in ihrem Leben gibt und dass sich auch immer wieder Chancen auf neue gute und enge Freundschaften erschließen.
In ihrem Blog www.multiple-arts.com hat sie viele Texte über Freundschaften geschrieben. Über gute und über vergangene, über Verständnis und über Unverständnis und ihren Umgang damit. (http://multiple-arts.com/ehemalige-freunde/)
Wer mit einer schweren und unheilbaren, vor allem unkalkulierbaren Krankheit leben muss, der stellt neue Prioritäten in seinem Leben auf, oder muss sie gar stellen. Freundschaften stehen ganz oben auf der Liste der guten Dinge für Heike Führ und Dankbarkeit, dass es in unserem schnellen und hektischen Leben immer noch die wahre Freundschaft gibt.
Im Frühjahr 2014 erscheint im www.rosengarten-verlag.de ihr neues Buch, in dem Sie solche Gedanken und Texte finden werden. Werfen Sie einen Blick auf die Homepage dieses jungen aufstrebenden Verlages, der es sich zum Ziel gesetzt hat, besondere und Nicht-alltägliche Werke zu publizieren und versinken sie in die Gedankenwelt von Heike Führ.

http://www.news4press.com/Meldung_804529.html