I love my life 🙂 Ich liebe mein Leben 🙂
Radio kann inspirieren, naja, es ist vielleicht auch die Musik. 🙂
In diesem Fall ein Song von R. Williams: „I love my life!“. Ob man nun Fan des Interpreten ist oder nicht – mich hat dieser Song, beziehungsweise er Titel, angesprochen und ich habe mich beim Mitträllern erwischt und festgestellt, dass es die Aussage der „Überschrift“ ist, die mich fröhlich stimmt: „I love my life!“ Ich liebe mein Leben. Ein klares: JA!
Nicht vielleicht, oder manchmal, sondern JA!
Oh ja: auch in meinem Leben gibt es Tiefpunkte, Abstürze und im wahrsten Sinn des Wortes „schwarze Löcher“! (Sogenannte „Black Wholes“ in meinem MS-Hirn!).
Es gibt Tage, an denen ich kaum kriechen kann, an denen mich die MS so im Griff hat, dass ich mit ihr hadere. Das gibt es alles und doch liebe ich mein Leben!
Ich liebe vor allem mein Tun, das mich ausfüllt. Schreiben, Bloggen und sozial tätig sein.
Mama sein. Ehefrau sein. Hundefrauchen sein. Oma sein. Tochter, Schwester und Freundin sein.
Und manchmal hat der Tag nicht genügend Stunden um ihn mit dem zu füllen, was mir wichtig ist.
Noch dazu kommt, dass mir viel Zeit durch das dringende Ausruhen und Liegen müssen genommen wird. Ich fülle sie zwar ebenfalls aus – mit Schreiben und Bloggen – aber das ist ein „Aus der Not die Tugend gemacht“.
Auch wenn es erfüllend, bereichernd und inspirierend ist, würde ich doch gerne weniger liegen müssen, weniger Pausen brauchen und Ausruhen als Luxus sehen können. Für mich ist Ausruhen harte Pflicht und dies nimmt dem Ganzen etwas Glanz.
Die Einstellung zu den anderen Lebensumständen macht es aber aus, ob das etwas glanzlosere Ausruhen ein Vegetieren ist oder eine Zeit, die sich auch sinnvoll nutzen lässt. Lesen, Schreiben oder auch mal Malen und Nähen….
Ich schätze mich sehr glücklich und bin dafür sehr dankbar. Eine Familie und Freunde zu haben, Kinder und ein entzückendes Enkelchen; geliebt zu werden und lieben zu dürfen und dann noch ein sinnvolles Tun für sich entdeckt zu haben – ein Geschenk des Lebens an MICH! 🙂
I love my life. Ich liebe die Lebendigkeit, die sehr oft damit verbunden ist.
Ich liebe es, noch so fit zu sein, dass ich an diesem Leben teilhaben kann, dass ich so oft die Kraft habe, mir ein erfüllendes Tun zu ermöglichen und dafür auch die Energie aufbringen kann.
Ich mag es nicht, dass mich die MS ausbremst, dass ich sehr oft Dates absagen muss, auf ausgedehnte Ausflüge verzichten muss sowie auf manches geselliges Beisammensein. Ich mag weder meine Fatigue, noch meine manchmal lahmen Beine oder meine Sehstörungen, den Schwindel, die Koordinationsstörungen, die Kraftlosigkeit. Und doch liebe ich mein Leben.
Ein Widerspruch?
Nein!
-> Erarbeitete Resilienz, praktiziertes Coping: Krankheits-Bewältigung! Ein immerwährendes Üben, ein Voranschreiten mit dem unbedingten Willen, mich nicht unterkriegen zu lassen und all die guten Gaben als Geschenk anzusehen, das ich nutzen darf.
Ich befinde mich quasi ständig im Trainingslager des Copens um die Kraft zu spüren, die noch in mir ist, um sie zu nutzen – damit sie mich weiter bringt und trägt – über die schwarzen Löcher und tiefen Täler hinweg – mitten hinein ins Leben!
Training bedeutet Disziplin und Motivation – und die hole ich mir beim Anschauen des prallen Lebens. Ich möchte dabei sein, ich möchte Teil davon sein und das ist mein Übungsfeld.
Training bedeutet natürlich nicht nur Fortschritt, sondern auch Rückschläge. Fallen… in dieses schwarze Loch, mit dem sich mein MS-Hirn leider so gut auskennt. Aber „Fallen“ ist ok, es zeigt uns manchmal neue Wege – hinaus aus dem Loch…. Aufstehen ist wichtig und das ist mein Motto.
Ich bin froh, dass ich solche Werkzeige habe, die mir im Training helfen können.
Ausruhen als Kraftquelle sehen, als Schöpfungsquelle, als Anlauf für den weiteren Weg; und diese Pausen nutzen, ausfüllen und mit Sinn anhäufen – das ist wohl einer der Schlüssel dazu, sowie sich eine kindliche Freude zu erhalten und bewusst wahrnehmend auf das POSITIVE im Leben zu schauen… Ich übe! 😉 ©2017 Heike Führ/multiple-arts.com
Liebe Heike,
das Leben mit dem Nervenfresser ist eine ständige Gratwanderung, ein Balancieren zwischen Über- und Unterforderung, Zwischen Hadern und Gelassenheit. Fast minütlich kann sich das körperliche oder/und seelische Befinden ändern.
Du schilderst das so berührend und nachvollziehbar – einfach klasse!
Ich wünsche Dir weiterhin so viel Kraft und Liebe für Dein Leben und stecke uns alle damit an!
♥ liche Grüße
CLAUDIA
Daaaaaaanke liebe Claudia,
das freut mich sehr und da Du ja selbst bloggst, ist es mir eine Ehre 🙂
Ganz liebe Grüße und auf ins Leben 🙂
Heike 🙂