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*Resilienz – wir chronisch Kranken sind gut ;-)

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Resilienz 

Wir chronisch Kranken sind gut 🙂

Multiple Sklerose und Resilienz

Ich bin bei Recherchen über das Wort Resilienz gestolpert, da es mir eher aus der Zeit meiner sozialpädagogischen Ausbildung ein Begriff war. Aber dieses Wort Resilienz beinhaltet so viel, hat so viel mit unserer (und jeder chronischen schweren) Krankheit zu tun, dass ich es wert fand, mal genauer hinzuschauen. ->  “resilire ‚zurückspringen‘ ‚abprallen‘, deutsch etwa Widerstandsfähigkeit, ist die Fähigkeit, Krisen durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen zu meistern und als Anlass für Entwicklungen zu nutzen.” (https://de.wikipedia.org/wiki/Resilienz_(Psychologie)) Z - *Resilienz -  wir chronisch Kranken sind gut ;-)

Dieses und folgende Fotos: pixabay.com

Und genau das tun wir doch mit der Bewältigung einer schweren Krankheit: Krisen meistern.Ich halte es für enorm wichtig, dass wir uns immer und immer wieder sagen, dass wir stark sind. Ich glaube, wir vergessen das so leicht, weil wir mittendrin stecken im Dilemma, dem Krankheits-Prozess und  – glücklicher Weise –   manchmal gar nicht mehr die Dramatik wahrnehmen.

Resilienz ist eine Widerstandsfähigkeit und Bewältigungsstrategie

Mir wird das oft auch dann bewusst, wenn mir beispielsweise eine liebe Freundin sagt, dass sie bewundere, wie stark ich sei. Ich empfinde das schon gar nicht mehr so. Erstens bin ich so erzogen worden, dass man solche „Gegebenheiten“ hinnehmen muss und zweitens bin ich schon so an all die Beeinträchtigungen in meinem Leben gewohnt (auch zum Glück!!!), dass sie mir im Alltag auch schon als für mich normal erscheinen. Beim genauen Betrachten stelle ich natürlich fest, wie schwerwiegend manche MS-bedingte Veränderungen meinen Alltag bestimmen. Und oft genug bringe ich ja auch zum Ausdruck, dass mir das weh tut und mich sehr traurig macht. 7O+64QwB+8IMfJKYzVZa4McYYY8xh6f8BEeOEVMxku9UAAAAASUVORK5CYII= - *Resilienz -  wir chronisch Kranken sind gut ;-)

Aber über all die Trauer und Verzweiflung dürfen wir nicht vergessen, dass wir stark sind: wir sind so stark, dass wir die MS tragen. Sicherlich nicht gerne, aber wir tragen sie und gestalten unser Leben entsprechend. Das heißt, wir sind fähig, diese andauernde Krise in unserem Leben zu meistern. Mal besser, mal schlechter …

Z - *Resilienz -  wir chronisch Kranken sind gut ;-)Und je mehr wir reflektieren, umso eher nutzen wir auch die daraus wachsende Chance auf Entwicklung; nämlich noch besser „copen“! Wenn wir es schaffen, nicht an der MS zu zerbrechen, sind wir resilient. Gut, oder?! 🙂

Trotz „erschwerter Umstände“ der `Multiple Sklerose` sind wir in der Lage, unser Leben in den Griff zu bekommen: das ist Resilienz.

Und die Wissenschaft hat festgestellt, dass es nicht nur unter schweren Bedingungen von Vorteil ist, Resilienz zu besitzen, sondern dass es auch im normalen Alltag an Bedeutung gewinnt, da man dann immer häufiger in angemessener Weise mit besonderen Situationen umgehen und so seine psychische Gesundheit stabiler erhalten kann. Außerdem erlangen wir durch das Verinnerlichen einer guten Resilienz auch eine widerstandsfähigere Selbstbestimmtheit, die gerade uns MS`lern schnell mal abhandenkommt, da wir ja ganz oft das Gefühl haben, auf Andere angewiesen, oder gar abhängig zu sein. 2Q== - *Resilienz -  wir chronisch Kranken sind gut ;-)

Wenn also mit Resilienz die Stärke eines Menschen beschrieben wird, der es schafft, zum Beispiel eine schwere Krankheit und Behinderung zu durchstehen, dann sind wir (wenn wir nicht von Anfang an aufgegeben haben), mitten drin in der Resilienz und können stolz darauf sein.

Wir lernen ja auch im Laufe unserer MS-Karriere immer mehr, unseren Möglichkeiten zu vertrauen, oder zumindest, sie zu nutzen. Wir lernen unsere Fähigkeiten immer wieder aufs Neue kennen und lernen vor allem, sie effektiv auszuloten und anzupassen. Die Zeiten, in denen wir nur auf „Glück und Zufall“ hofften sind vorbei, sondern wir müssen uns ein realistisches Bild vom IST-Zustand machen. Durch diese resiliente Prüfung werden wir belastbarer, weil wir uns kein „X für ein U“ vormachen und im Endeffekt stärkt dies unser Selbstvertrauen. Allerdings sind wohl auch hierbei die äußerlichen Faktoren, wie ein gut funktionierendes soziales Umfeld sicher sehr von Vorteil. Ohne ernstgemeinte Zuneigung, Hilfe, Anerkennung und Mut zusprechenden Angehörigen, ist es sicherlich um ein Vielfaches schwerer, eine gute Resilienz zu entwickeln und zu erlangen. Ich finde, dass es sich lohnt, über diesen Begriff Resilienz in Ruhe nachzudenken und ihn anzunehmen. Ich merke im Laufe meiner vielen MS-Krankheitsjahre immer mehr, dass es besonders wichtig ist, sich selbst „helfen“ zu können, mit sich selbst ins Reine zu kommen und mir helfen dann solche Begriffe, da ich dadurch Zugang zum selbstkritischen Betrachten bekomme und einmal Bilanz ziehen kann. 9k= - *Resilienz -  wir chronisch Kranken sind gut ;-) Und ich finde es schön, immer noch lernfähig zu sein, mein geschundenes MS-Gehirn zu fordern und zu fördern und es nicht ruhen zu lassen. Leben ist Bewegung, im Fluss bleiben; dazu gehört für mich auch immer mal wieder zwischendurch eine Realitätsprüfung 🙂 Hallo MS! Hallo Stärke! Hallo Resilienz! Wir kommen! ©2015 Heike Führ/multiple-arts.com (PS: dies ist einer der vielen Texte, die im Buch „Hallo MS“ zusammengefasst sind.)

* Vergessen – Fluch und Segen

Vergessen
2Q== - * Vergessen - Fluch und Segen

Dass Vergessen an sich sehr schwer sein kann, merkt man, wenn man bestimmte Personen oder Ereignisse vergessen möchte, die einem in unliebsamer Erinnerung sind.

Sie brennen sich – so scheint es – immer mehr ein, je mehr man sie vergessen möchte.

Der wissenschaftliche Fakt über Vergessen sagt Folgendes: „Vergessen ist der Verlust von Erinnerung. Der Mensch vergisst über die Zeit hinweg kontinuierlich, wobei die Geschwindigkeit und der Umfang des Vergessens von vielen Faktoren abhängig sind, u.a. vom Interesse, von der Emotionalität der Erinnerung und „Wichtigkeit“ der Information (Essentielles vor Details).“ (*Wikipedia.de)

Warum also fällt uns das Vergessen dessen, was wir vergessen MÖCHTEN, so schwer?

Manchmal möchte ich meine MS vergessen …. Einfach in den Tag hineinleben und nicht an sie denken…

Und oh Wunder: manchmal gelingt mir das sogar auch. Solch ein Vergessen wird meistens durch Ablenkung und Abwechslung begünstigt – wenn wir also etwas Schönes erleben, das uns unsere Trauer für einen Moment, oder einige Stunden oder gar einen Tag vergessen lässt.

Für mich sind solche Augenblick – egal wie lange sie anhalten – ein Geschenk und zwar ein großes Geschenk.
Ich bin dann äußerst glücklich, ich genieße das Hier und Jetzt und kann tatsächlich mal all meine Sorgen ausschalten.

Bis…. Ja, spätestens bis sich meine MS-Symptome bemerkbar machen: Hallo MS! Dieses MiStstück hämmert mir dann schadenfroh ins Gedächtnis: „ Hallo da bin ich und zeige Dir, dass Du nicht wirklich ohne mich leben kannst. Du kannst mich zwar mal vergessen, aber ich bin da!“.

Dies kann einem „bösen Erwachen“ gleichkommen, einem Tsunami, der über mich herfällt und je nach Tagesform und Verfassung kann es mich aus dem Gleichgewicht bringen.

Gutes Vergessen ist schön und tut der Seele tut – sehr gut! Es zeigt, dass wir auch Momente haben, in denen die MS keine Rolle spielt und genau das ist so wichtig für unsere Motivation, für unsere Zuversicht und das Glauben an eine möglichst gute Zukunft. Solche Momente tragen uns und lassen uns hoffen…

Hoffen auf ein erneutes Vergessen und Hoffen auf schöne Augenblicke voller Genuss und LEBEN.

Und, das fällt auf: paradox ist das „Vergessen“, da es auch ein Symptom der MS ist: kognitive Leistungsstörungen sind gekennzeichnet durch eine schwindende Merkfähigkeit, eine aufkommende Vergesslichkeit bis hin zu anderen Störungen, wie Konzentrationsproblemen usw.

Ein Paradoxem, weil wir es hassen, wenn wir wichtige Dinge schlicht und ergreifen vergessen, wenn wir uns nicht mehr erinnern können, wie der bestimmte Film oder die bestimmte Person heißt; weil es schlimm ist, wenn wir erst abends daran denken (oder erinnert werden), dass wir morgens eine Waschmaschine angestellt haben, oder wir in der Küche etwas anbrennen lassen, weil wir einfach vergessen haben, dass wir kochen. Das IST schlimm, das tut uns weh, denn wir fühlen uns minderwertig und für Momente auch nicht mehr voll funktionsfähig.
Dement-Kranke können „ein Lied davon singen“ – ihre Partner ebenfalls.

Einerseits wollen wir vergessen, nämlich unsere MS, anderseits haben wir Angst vor dem Vergessen.

Wie so Vieles bei MS ist auch dies für mich ein MySterium.
Einen Tag geschenkt zu bekommen, an dem man die MS vergessen kann, ist für mich mehr als nur ein Geschenk – es ist eine Hoch-Zeit, ein absolutes Glücksgefühl.

Zu vergessen, dass meine beste Freundin heute Geburtstag hat, obwohl ich mir Zettel geschrieben und es als Memo ins Handy gegeben habe – das ist blanker Horror für mich, weil es mir meine Defizite aufzeigt. Und zwar wachsende Defizite. Unangenehme Defizite. MS eben.

Hallo MS; Hallo Defizite und Hallo LEBEN – ich komme, auch wenn ich vergesse, was ich gerade wollte 😉  ©2015 Heike Für/multiple-arts.com

*URLAUB und AUGEN-Blicke

URLAUB – doch die MS macht niemals Urlaub 🙁

Urlaub, Meer, Sand-Strand, Dünen, Wind und sogar ab und an Sonne J
Es ist Herbst, der Wind pfeift, aber „frau „kann sich ja entsprechend kleiden, „man/n“ ebenfalls und Hund hat Fell…

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„Lange“ Strandspaziergänge, Smiley tobt, nette Begegnungen mit Mensch und Tier – eine Hundeparadies und die Menschenseele kann baumeln… Leckere Pfannkuchen essen, Cappuccino trinken, in Straßencafés abhängen und Pausen einrichten  – wundervoll 🙂
DAS ist Urlaub 🙂

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Die Fatigue hält sich sogar in Grenzen, die Beine machen verhältnismäßig sehr gut mit – alles perfekt.

Z - *URLAUB und AUGEN-Blicke

Und doch –ich habe  wohl noch etwas im Gepäck – meine MS:  ich wische mir über das linke Auge – es scheint Sand hinein gekommen zu sein….   Oder???
Ich „sehe“ Sandkörner… –  WAS sehe ich? Schreck…!!!
Ich beobachte und kontrolliere…. über Stunden….

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Inmitten des Paradieses, inmitten der Urlaubsatmosphäre von Urlaubern, tobenden Hunden und  dem Duft der Leckereien – meine Kontrolle der merkwürdigen unaufhaltsamen „Sandkörner“!

Inmitten von Leben – meinem LEBEN.

Ich beobachte, während ich mein linkes Auge weiter überprüfe, die anderen Café – Besucher – sie sind ausgelassen, heiter, gechillt…. Sie ahnen nichts von meinem inneren Drama …

Mittlerweile merke ich, dass es fliehende Punkte sind, die mein linkes Auge besetzen…. Ungefragt natürlich und wenn ich mich darauf konzentriere, bringen sie noch Schwindel mit….
Ich versuche „loszulassen“, abzuschalten und den Tag – und vor allem den Moment – zu genießen….

Es gelingt mir, aber unter Angst, dass sich mitten im Urlaub ein Schub breit macht, nur gemäßigt….

Abends ein Chat mit meiner Freundin, die mich beruhigen kann… Stress und sämtliche Ursachen kommen in Betracht… Ich werde ruhiger….
Und doch kann ich mich nicht 100%ig trösten – die MS ist einfach immer dabei, sie schläft niemals… und die Angst begleitet uns ebenso. Auch wenn ich meine Angst wirklich gut „im Griff“ habe… – aber in solchen Momenten kriecht sie trügerisch empor… Kalt, heiß, herzlos und machtvoll!

Ob ich meine MS mag???? Ob ich meine Symptome mag??? Und ob ich es mag, mir selbst im  so dringend notwendigen Urlaub Sorgen um einen möglichen Schub, eine stetige Verschlechterung oder „was auch immer“ zu machen???
NEIN! Ich mag es NICHT! Hallo MS; Hallo URLAUB und HALLO nie schlafende MS! ©2015 Heike Führ/multiple-arts.com

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Mein Mann berichtet auf einblick.ms-persoenlich über Barrieren

Das Besondere an einblick.ms-persoenlich.de : es kommen auch Angehöige zu Wort!
Hier mein Mann zum Thema Barrieren:

2Q== - Mein Mann berichtet auf einblick.ms-persoenlich über Barrieren

Hier sein Bericht:
http://einblick.ms-persoenlich.de/portfolio/barrieren-im-leben-meiner-frau/

 

einblick.ms-persoenlich.de – Im 2. Monat online- reinschauen :)

Hier ein bericht von mir über Barrieren:

Z - einblick.ms-persoenlich.de - Im 2. Monat online- reinschauen :)

 

http://einblick.ms-persoenlich.de/portfolio/barrieren-und-barrierefreiheit/

*LAUFEN mit MS

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Laufen mit MS ist sowieso eine Sache für sich – der eine läuft flink und ohne Probleme, der nächste kann nur eingeschränkt laufen, und der übernächste gar nicht mehr. Das sind die tausend Gesichter der MS.

Und der, der letztes Jahr noch im Rollstuhl saß, kann womöglich dieses Jahr wieder laufen – und umgekehrt.

Nicht einfach, weder für die Betroffenen selbst, noch für ihre Angehörigen und ihr Umfeld.

Laufen auf Sand am Meer ist für mich als noch „echt gut Laufende“ eine enorm große Herausforderung. Lange Strecken kann ich auch auf gutem Untergrund nicht mehr bewältigen, aber ich habe mir für den Urlaub vorgenommen, das Laufen am Strand herauszufordern, immerhin habe ich meinen Mann als STÜTZE dabei und möchte meinem Hund seinen Auslauf bieten.

Am Meer kann meine Seele immer heilen …. der Wind, die Wellen, die Weite… Es hat etwas Beruhigendes, eine absolut gute und durch und durch positive Wirkung auf mich… Hier komme ich zur ersehnten Ruhe, kann beim Laufen sogar fast meditieren…Muscheln suchen… meinem überaus fröhlichen Hund zuschauen…  Wenn….ja, wenn…das Wörtchen MS nicht wäre…

Meine Füße suchen automatisch einen möglichst festen und vor allem GLATTEN Untergrund, denn meine ohnehin bleischweren Beine und Füße möchten nicht noch „Sandberge“ erklimmen. Mit „Sandbergen“ meine ich Erhöhungen, die ein normaler Betrachter nicht wahrnimmt, die mir aber bei einer Höhe von nur wenigen Millimetern, aber gefühlten Metern, schwer zu schaffen machen. Diese Unebenheit und auch Unkalkulierbarkeit dieser Sandberge….sie fordern nicht nur meine Beine, die Kraft und Motorik, sondern auch die Koordination und den Gleichgewichtssinn… UND meine vollste Konzentration, was es zusätzlich sehr anstrengend macht… Wie oft komme ich ins Schwanken!!!

Ein Strandspaziergang der besonderen Art – wie ein Astronaut im schweren Anzug auf dem Mond…

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Ein kleiner Schritt für einen Gesunden, aber ein RIESENGROßER Schritt für einen MS`ler.

Eine Herausforderung, die auf vielen Ebenen abläuft, da sie viele Bereiche gleichzeitig anspricht…

Ich schaffe sogar mehr, als ich gedacht habe und lerne somit alle Strand – Cafés an der Strecke kennen, die zum Glück recht häufig zu finden sind. Wir kennen sie mittlerweile alle und wissen, wo es den besten Pfannkuchen und Cappuccinos gibt J

Einkehr ist aber ein MUSS, kein reines Vergnügen, denn die bleischweren Glieder brauchen dringend Pause…. Der Geist braucht Ruhe und wenig Erholung … Das MS-Hirn will gelobt werden und das verschaffe ich ihm mit leckerem Futter 😉

Und was man auch bedenken muss – diese Strecke muss man auch wieder zurück schaffen. Wir teilen uns also ein, gehen lieber einmal „zickzack“, als dass ich mitten auf dem sehr breiten Strand sitze und nicht mehr vorwärts komme…

MS und laufen…. Und doch auch wieder diese große Dankbarkeit, dass ich es noch KANN !!! Ich kann noch einige Strecken schaffen, samt Treppen zum Strand – Café hinauf… Ich kann es, ich genieße es, auch wenn ich abgrundtief erschöpft bin. Ich habe nicht nur mir eine Freude gemacht, sondern auch meinem Mann und meinem Hund – wir können auch gehandicapt einen wundervollen gemeinsamen  Urlaub haben.

Andere erklimmen den Mount Everest, ich erklimme Sandberge von 1-4 cm HÖHE…. Ich stapfe, ich stolpere, ich schwanke…. Aber ich schaffe es. Das Leben ist lebenswert, alles hat seine 2 Seiten und man muss die Augen offen halten, um die guten Seiten zu SEHEN.

Auf ins Leben – Hallo MS; Hallo MUT und Hallo Belohnung!  ! ©2015 Heike Führ/multiple-arts.com

*EINSAMKEIT …?

 

Z - *EINSAMKEIT ...?

Dieses Wort kommt mir immer mal wieder in den Sinn und ich frag mich dann auch immer, warum das so ist.

Ich bin auf den ersten Blick gesehen nicht einsam. Ich hab eine erfüllte Partnerschaft und meinen süßen Seelenhund Smiley. Ich habe tolle Kinder samt Schwiegerkindern, eine liebevolle Familie, gute Freunde und überhaupt ein großes soziales Netz.

Ich bin sehr gerne alleine, alleine mit mir und alleine mit meinem Hund. Ich liebe die Ruhe, ich liebe es, ganz bei mir zu sein und meinen Tag einteilen zu können. Geselligkeit liebe ich auch, aber schon längst nicht mehr so wie früher, weil sie mich einfach unglaublich anstrengt.

Wenn ich in mich spüre merke ich, dass mir das weh tut. Ich bin ein durchaus geselliger Mensch, kann aber dieses Empfinden nicht mehr ausleben, weil ich es schlicht und ergreifend nicht mehr schaffe… Das macht traurig… Und vielleicht auch einsam? In einer kleine Ecke meines alten Ichs???

Ich spüre weiter und merke, dass die Einsamkeit in meinem Fall gar nicht so viel mit dem „Außen“ zu tun hat, denn das ist bi mir „rund“ und in Balance. Es hat etwas mit mir tief drinnen zu tun.

Und da lande ich plötzlich wieder bei meiner MS – sie verschafft mir eine gewisse Einsamkeit. Manchmal fühle ich mich – warum auch immer –  einsam, verloren… allein gelassen….

Ich denke nach … reflektiere….

Diese Einsamkeit ist wohl der Anteil in mir, der einerseits aufbegehrt – aufbegehrt, dass ich doch eigentlich lieber alles noch alleine schaffen würde. Ohne auf fremde Hilfe ANGEWIESEN zu sein. Ohne auch manchmal um Hilfe BITTEN zu müssen.
Denn diese kleine Abhängigkeit scheint mir ein Gefühl des Alleingelassenseins zu vermitteln.
Einsam im Herzen der MS, einsam im Kampf mit der MS… Nicht, weil mir etwa von außen Hilfe fehlen würde – nein, diese ist da! Sondern, weil ich spüre, dass ich allein der Motor für mein Leben bin. Ich allein bin verantwortlich für mein Leben und für meine Empfindungen. Das kann mir auch niemand von außen geben. Wenn ich dann, z.B. in schlechten MS-Phasen, oder inmitten eines Fatigue-Anfalls, plötzlich diese Einsamkeit spüre, dann sicher deshalb, weil ich wieder einmal so macht – und hilflos bin. DAS macht einsam. Drinnen, tief drinnen. Hallo MS; Hallo Leben und HALLO Einsamkeit. © 2015 Heike Führ/multiple-arts.com

Juhuuu, das neue Buch ist bestellbar: Fatigue und Uhthoff-Phänomen

Z - Juhuuu, das neue Buch ist bestellbar: Fatigue und Uhthoff-Phänomen

 

Das Buch gibt es nun auch als Print-Ausgabe und kann in allen gänigen Läden online und im Buchladen bestellt werden – gerne auch über www.lesend-helfen.de oder auch bei mir.
Danke :)

*F A T I G U E – ich hasse sie!

Z - *F A T I G U E - ich hasse sie!

F A T I G U E

Ich hasse sie – die Fatigue.

Abgrundtief.

Ich verabscheue sie.

ABER: das interessiert sie einfach nicht! Ungefragt kommt sie, überfällt mich und mein Leben, erniedrigt mich und nimmt völlig Besitz von mir. VÖLLIG!

V Ö L L I G !

Wie oft habe ich über sie geschrieben und wie oft quält sie mich und doch sind es im Endeffekt immer wieder die gleichen Worte, die mir zu diesem Drama einfallen:
erniedrigend, niederschmetternd, erdrückend, eine riesen LAST

->   Wie vom Laster überrollt – nein, wie von einem Konvoi an Sattelschleppern überrollt, platt gefahren, mausetot, alle Knochen brechend, schmerzend … alle Gliedmaßen so kraftlos, dass sie vor lauter Kraftlosigkeit schon schmerzen – und das, OBWOHL sie nun auch noch taub und tot gefahren sind.

->   Kraftlosigkeit im Körper, Schwäche wie Ohnmachtsgefühle ….

->   Leere im Gehirn, völlige Leere! (Ist es überhaupt noch da???)

->   Ja, es ist noch da, denn SCHWINDEL kommt auf und setzt die tote platte Maus noch mehr außer Gefecht – wenn das überhaupt noch möglich ist…

->   Toter als tot….

->   Übelkeit….

->   Angst

->   Hilflosigkeit

->   Wut und Verzweiflung

->   Lebensqualität: WO bist Du???

->  ->  ->   Ich bin ein WRACK!

Ein Drama, ein echtes Drama, das mich jedes Mal aufs Neue überfällt – ein Drama, dessen Regisseur schon lange das Weite gesucht hat: völlig überfordert, hilflos….
Und er lässt die Fatigue einfach selbst die Regie übernehmen. Eine dramatische Regie, eine Regie des Grauens.

Später, wenn nach gefühlten 5 Tagen dieser Fatigue-Anfall vorüber ist … Später, da liege ich völlig verzweifelt auf meiner Couch, öffne vorsichtig die Augen und versuche in der Wirklichkeit anzukommen und HOFFE inständig, dass es die Realität ist und nicht in weiterer Fatigue-Albtraum, ein weiteres Fatigue-Drama.

Blinzelnd überprüfe ich, ob ICH es noch bin – was dieser Sattelschlepper-Lastwagen-Transport-Zug von mir übrig gelassen hat.

Ich zähle meine Gliedmaßen, spüre nach, ob ich noch alles bewegen kann und ob meine Augen wieder klar sehen können, ob mein Hirn wieder auf „Normalzustand“ eingestellt ist…. Und bin dankbar, wenn ICH MICH wiederfinde.
Hallo Fatigue; Hallo MS; Hallo Verzweiflung und wilde Lebenslust! ©2015 Heike Führ/multiple-arts.com

Kreativ-Wettbewerb von Menschen mit MS bei Genzyme

„Mehr Ruhe vor MS“ war das Thema, das sich Genzyme für den erstmals ausgetragenen Kreativ-Wettbewerb ausgedacht hat. Der Aufruf über „Social Media“ war interessant: „Der Kreativwettbewerb für Menschen mit Multipler Sklerose. Zeig uns mit einem Text, Bild oder Video, was „Mehr Ruhe vor MS“ für dich bedeutet und gewinne 300€!“
In nur kurzer Zeit haben sich zig MS-Betroffene mit vielfältigen Beiträgen gemeldet.

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Kreativ-Wettbewerb von Menschen mit MS bei Genzyme

(News4Press.com) „Mehr Ruhe vor MS“ war das Thema, das sich Genzyme für den erstmals ausgetragenen Kreativ-Wettbewerb ausgedacht hat. Der Aufruf über „Social Media“ war interessant: „Der Kreativwettbewerb für Menschen mit Multipler Sklerose. Zeig uns mit einem Text, Bild oder Video, was „Mehr Ruhe vor MS“ für dich bedeutet und gewinne 300€!“
In nur kurzer Zeit haben sich zig MS-Betroffene mit vielfältigen Beiträgen gemeldet.
In Neu-Isenburg (Frankfurt) fand gestern nun die Gewinn-Auswahl statt.
Die Jury bestand aus Geschäftsführerin Genzyme GmbH Martina Ochel, Cartoonist Phil Hubbe, Neurologe Prof. Dr. Matthias Strittmacher und Bloggerin und Autorin Heike Führ. Eine gelungene Zusammensetzung der Jury garantierte ehrliche und vertrauensvolle Abstimmungen, die jeden Künstler auf seine Weise ehrten.
Die Auswahl war schwierig, aber es stehen nun Gewinner in jeder der drei Kategorien fest, die Genzyme demnächst bekannt geben wird.
Anschließend wurde über Anregungen diskutiert und Ideen gesammelt. Es wird nicht der letzte Wettbewerb von Genzyme gewesen sein.
Bloggerin Heike Führ präsentiert auf ihrer Homepage www.multiple-arts.com Themen, Kunst und Infos rund um die MS und sie ist eine der 6 festen Bloggerinnen des neuen MS-Forums http://einblick.ms-persoenlich.de/

Presse: http://www.news4press.com/Meldung_904293.html