Schlagwort-Archive: Autoimmunkrankheit

*Die MS ist ungestüm – sie platzt hinein. Mitten ins Leben.

Die MS ist ungestüm – sie platzt hinein. Mitten ins Leben. Einfach so.

Sie schert sich weder um Etikette, noch um Vorlieben oder gar um Wünsche.

Wenn sie möchte, stolziert sie wie eine längst vergessen geratene Prinzessin daher, überheblich und ungehobelt und verzichtet in ihrer Selbstherrlichkeit gar auf den „Knigge“!

Ich weiß nicht, was sie sich dabei denkt, ihrem Besitzer das Leben so zu vermiesen.

Ob es ihr bewusst ist? Und wenn ja: ist es ihr egal?
Vermutlich!

Hochzeitsvorbereitungen, Emotionen, Aufregung, Planung und tiefe Freude und Rührung.

Auch das stört die MS nicht – nicht einmal hier, vor solch großem Gefühls-Kino macht sie Halt.

Sie stolziert hinein in ihren Körper, sucht sich einen Platz zum Einnisten aus und zeigt sich von ihrer besonders hartnäckigen Seite.

Diesmal hat sie sich die Augen auserwählt. Königlich und stattlich. Sie nimmt erst vom linken Auge Besitz, und lässt es sich nicht nehmen, auch das rechte Auge in Mitleidenschaft zu ziehen.

Sehstörungen, unerträglicher Druck, Schmerzen … Angst …. eine weite Palette hat sie sich einfallen lassen.

Augen sind etwas Zentrales, mit dem nicht nur das Sehen an sich verbunden ist, sondern auch das Betrachten, das Hinschauen – zu sich selbst, zu Anderen. Das Wahrnehmen – zum Bespiel ein Hochzeitskleid.

Eine Braut und einen Bräutigam. In all ihrer Herrlichkeit und Rührung, in ihrer Jugend und Zerbrechlichkeit. Augen sehen und fühlen.
Verschwommenes Sehen macht den Besitzer dieser Augen unsicher, hinterlässt liefe Narben in seiner Seele. Sollte dieses Symptom ein Schub sein, hinterlässt es gar Narben im Gehirn oder Rückenmark.

Die Prinzessin führt sich ungebührend auf – wie ein eifersüchtiges Kind, das Beachtung braucht.

Und selbst, wenn man ihr diese strikt verweigert – es nutzt nichts. Eifersüchtige sind in ihren Handlungen nicht greifbar und nicht be-greifbar… Eifersüchtige toben, hinterlassen einen Ort (Augen) der Verwüstung und eine Seele, die mal wieder erfahren musste, dass die MS sehr wohl dominierend sein kann. Dass sie sich behauptet und man sich nach ihr richten muss, um Schlimmeres zu verhindern.

Und nicht nur, um Schlimmeres zu verhindern, sondern auch, weil man mit-leben und mit-er-leben möchte. Die Besitzerin dieser MS möchte die Hochzeit ihres Kindes würdig, sehend miterleben. Mit allen Sinnen. Ungetrübt.

Ist dieser Wunsch zu groß? Nein, er ist normal, wie sich jede Mutter wünscht, an einem solch großen Tag ungetrübt, gelassen und frei dabei sein zu können.

2Q== - *Die MS ist ungestüm – sie platzt hinein. Mitten ins Leben.

Der Nächste, der mir sagt, „MS sei nicht so schlimm“, oder „Du kannst ja noch laufen!“, der muss mit einer entsprechenden Antwort rechnen.

Ich mag meine MS in solchen Momenten nicht – sie verhindert ungetrübtes Leben, sie verhindert ungetrübte Freude, sie bringt Angst und Schrecken – und dies sogar berechtigt.

Aber: ich lasse mich nicht unterkriegen – ich schärfe meine Sinne, ich werde die Augen überlisten und mit all meinen Sinnen diese Hochzeit genießen.

MS: DU bekommst mich nicht klein, auch wenn meine Seele nun weint – ICH stelle mich Dir mit Deinem Prinzessinnen-Gehabe – ich gewinne, Du wirst sehen! ©2015 Heike Führ/multiple-arts.com

Mein neues Buch: FATIGUE und UHTHOFF-Phänomen

9k= - Mein neues Buch: FATIGUE und UHTHOFF-Phänomen

HURRA! Es ist soweit: mein neuestes BUCH
“FATIGUE und UHTHOFF-Phänomen”
ist als Ebook bei LESEND HELFEN zum Download bereit!

Das Print-Buch wird in ca. 3 Wochen auf dem Markt sein und kann gerne bei mir vorbestellt werden! (Preis gebe ich noch bekannt, wird noch vom Verlag festgelegt).
Das BESONDERE an dieser Aktion ist, dass 30% des Verkaufspreises an BAER gehen, eine Organisation der DMSG NRW zu Gunsten Kindern mit MS!
Das ist eine großartige Sache, die ich sehr gerne mit meinem Buch unterstüze! Deshalb ist es auch erst einmal nur über LESEND HELFEN zu kaufen.

Das Ebook gibt es zum einmaligen Preis von 3,90€ :)

http://lesend-helfen.de/index.php/component/virtuemart/view/productdetails/virtuemart_product_id/267/virtuemart_category_id/28

*17 Eier später und um einen Herrn Uhthoff reicher

2Q== - *17 Eier später und um einen Herrn Uhthoff reicher

17 Eier später und um einen Herrn Uhthoff reicher… Sogar mein Hund ist wie erschlagen….

 

Diese Tage entstand ein kleiner Post von mir in einer MS-Gruppe, den ich Euch nicht vorenthalten möchte:

„17 Eier später liege ich erschöpft auf der Couch – Ventilator an / Nix geht mehr: 35,5 °C !
Ich war einkaufen nach der KG (sehr entspannt, haha) und als ich alles ausladen wollte, kam glücklicher Weise gerade mein Mann nach Hause und trug alles hinein. ABER der volle Plastikkorb krachte am Boden auseinander – in eine große GLAS-Standvase hinein – alles fällt heraus und der Eier-Glas-Salat war vorprogrammiert. Was ein Glück ist die Flasche mit dem Olivenöl nicht kaputt gegangen! 😉

Erst mal haben wir unseren süßen Hund Smiley in Sicherheit gebracht und versucht, die Katastrophe zu entwirren: Glassplitter in den Fingern, Schweißtropfen im Eiermatsch – herrlich! Wir haben eine gemeinsame Putzaktion gestartet – und wenn ich normaler Weise schon TOT bin nach einem Einkauf – nun bin ich mausetot :/
Naja, 3 Eier waren noch in der Packung – UNVERLETZT!
Nun liege ich KO in der Ecke und raffe noch gar nicht, was da gerade passiert ist 😉

I love it!

GRRRR, Herr Uhthoff, sei unser Gast und segne was du uns bescheret hast 😉

Eiermatsch und Matsch-Birne 😉  “

Das, was sich so lustig anhört und auch wirklich gut ausging, kann aber schnell zu einer Katastrophe für Uhthoff –und Fatigue- geplagte MS’ler werden.

Denn normaler Weise schaffe ich es nach dem Einkauf noch nicht einmal, alles wegzuräumen. Mit letzter Kraft räume ich die Lebensmittel, die gekühlt werden müssen, in den Kühl –und Gefrierschrank, aber alles andere bleibt erst mal stehen. Mein Mann kennt das schon, wenn er nach Hause kommt und die Küche einem Chaos gleicht, denn selten hab ich die Kraft, das alles auf einmal zu erledigen. Heute ist es nicht anders – ich habe nach der Eier-Glas-Matsch-Katastrophe auch nur das Nötigste weggeräumt.

Und ratet mal, wie ich aussehe? Na? Wie das „blühende Leben“!

Und doch liege ich erschöpft mit zitternden Gliedmaßen, mit einem kalten nassen Handtuch um den Hals, in meiner Ecke und warte, bis es mir wieder besser geht… Draußen zieht gerade ein Gewitter auf und es passt gerade zu mir, meiner MS und meinem momentanen Zustand: Gewitter im Kopf, das den Körper lahm legt und die wertvolle Physiotherapie schon wieder fast vergessen lässt.

Hitze und MS, Einkaufen und MS – Leben und MS: ein Gewitter, ein Sturm und doch lebenswert – und nicht zu vergessen: der HUMOR darf niemals verloren gehen 😉 Hallo MS; Hallo HUMOR und Leben! ©2015 Heike Führ/multiple-arts.com

Hertie-Preis für BAER – Kinder mit MS

Der diesjährige Hertie-Preis geht an BAER – wundervoll!

Der Esch-Verlag mit LESEND HELFEN (http://www.lesend-helfen.de/) unterstützt BAER ebenfalls mit jedem bei ihm gekauften Buch mit 30% (!) des Erlöses!
Eine wundervolle Sache, die der MS und vor allem der kindlichen MS nur helfen kann! Weiter so!
In wenigen Wochen bin ich bei LESEND HELFEN ebenfalls mit einem Buch dabei – lasst Euch überraschen, denn gerne unterstütze ich sowohl LESEND HELFEN, als natürlich auch BAER!

Hier der Bericht:
07.07.2015

Hier steppt der BAER – trotz MS

Engagementpreis der Hertie-Stiftung geht an Projekt zugunsten kindlicher Multipler Sklerose

Frankfurt, Juli 2015. Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung hat erneut den Preis für Engagement und Selbsthilfe verliehen. Der Preis zeichnet seit 24 Jahren modellhafte Aktivitäten von Selbsthilfegruppen und besonders engagierten Menschen im Bereich der Multiplen Sklerose und der neurodegenerativen Erkrankungen aus. Ausgezeichnet wurde ein Mentoring-Projekt für Kinder und Jugendliche mit Multipler Sklerose.

Wie bei anderen schweren Krankheiten im Kindesalter empfinden die meisten Kinder mit juveniler MS die Diagnose regelrecht als Verlust ihrer Kindheit. Besonders, da die MS zu den vergleichsweise seltenen Erkrankungen zählt, tausend verschiedene Gesichter hat und dadurch besonders schwer zu diagnostizieren ist. Despina Sivitanides Middelmann, selbst als Jugendliche an MS erkrankt und mit dem Spießrutenlauf vertraut, setzt sich als Erwachsene heute mit dem Projekt BAER für diese Kinder ein. BAER steht für Barrierefreiheit, Alltagsunterstützung, Erlebnisreichtum und Respekt – vier Säulen eines ehrenamtlichen Projekts, mit denen Kinder und Jugendliche auf ihrem schwierigen Krankheitsweg von Mentoren unterstützt werden. Aufklärung von Fragen zur chronischen Erkrankung, Begleitung bei administrativen Vorgängen und alltägliches wie „Pieks-Hilfen“ sollen für die Betroffenen langfristig den Weg in die Selbständigkeit bereiten. Projektträger bei der Ausbildung der Mentoren ist die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft in NRW.

Die Jury des Hertie-Engagementpreises würdigt bei dem Projekt die Kreativität und den persönlichen Einsatz von Frau Sivitanides-Middelmann, die u.a. auch mit der Aktion Lesend helfen des Esch Verlags kooperiert und die prominente Comedy-Größe Annette Frier als Fürsprecherin gewann. Die Hertie-Stiftung honoriert dieses vorbildliche Engagement mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro.

Zwei weitere Projekte wurden bereits ausgewäht und werden bald bekannt gegeben. Infos zu allen Preisträgern finden Sie dann hier: www.ghst.de/hertie-preis

Gerne sind wir Ihnen behilflich, Kontakt zu den Preisträgern aufzunehmen.

Pressekontakt
Julia Juckel
Gemeinnützige Hertie-Stiftung, Kommunikation
+49 (69) 66 07 56-172
JuckelJ@ghst.de

http://www.ghst.de/presse/pressemitteilungen/details/?tx_ttnews[tt_news]=627&cHash=697d645304514deab985958a0fe5f32f

KREATIV-Wettbewerb – schaut rein – mitmachen lohnt sich!

KREATIV-Wettbewerb – und ich darf in der Jury dabei sein 🙂

Auch Phil Hubbe sitzt in der Jury!

 

Genzyme startet einen Kreativ-Wettbewerb für Multiple-Sklerose-Patienten zum Thema „Mehr Ruhe vor MS“

 

„Eine Jury aus MS-Bloggerin Heike Führ (Blog „Multiple Arts“) und weiteren MS-Fachleuten ist gespannt darauf zu erfahren, wie sich MS-Patienten auf kreative Weise eine Auszeit von ihrer Erkrankung vorstellen.“

 

Spannend dabei ist auch die Frage, wie es Menschen, die teilweise seit vielen Jahren mit der MS leben, in ihrem Alltag ergeht und ob sie überhaupt für einige Augenblicke oder Tage ihre Erkrankung hinter sich lassen können.

 

Die Frage für den Wettbewerb lautet deshalb: Wie malen Sie sich eine solche Auszeit in ihren buntesten Träumen aus?

 

Beispielsweise in aller Ruhe an einem Traumstrand oder im Glücksgefühl ihrer Lieblingsaktivität? Welche Tricks wenden Sie an, um der MS weniger Raum zu  gewähren? Geben Sie ihrem lästigen „Untermieter“ sogar einen menschlichen Namen, ein menschliches Angesicht und schreiben ihm einen Abschiedsbrief? Und wie hört der sich an?

 

Einsendungen sind in vielfältigen Kategorien möglich!

 

Da „Mehr Ruhe vor MS“ nicht unbedingt: still zu sein bedeutet, wird es nun interessant, mit welcher Vielfalt kreative MS`ler ihren Umgang mit der MS ausleben.

 

Genzyme möchte mit diesem Wettbewerb MS`lern ein Forum bieten.

MS-Betroffene können sich also in verschiedenen Kategorien mit ihren kreativen Ideen am Wettbewerb beteiligen. Einsendungen sind u.a. möglich als:

 

  • Bild (Foto, Bilderserie, Collage, Zeichnung)
  • Text (Geschichte, Gedicht)
  • Audio (Musikstück, Audio-Story) / Video (Animationsfilm, realer Kurzfilm).

 

Alle Teilnehmer können ihre Beiträge bis zum 31.08.2015 auf ihren eigenen Social Media Profilen hochladen und den Link als Mail-Anhang an teilnahme@mehr-ruhe-vor-ms.de senden.

 

Mehr Infos dazu gibt es unter https://www.pinterest.com/mehrruhevorms.

 

In jeder der oben genannten Kategorien kürt die Fachjury eine Gewinnerin bzw. einen Gewinner, der mit einem Geldpreis von 300 Euro belohnt wird.

 

 

YouTube-Video zur Facebook-MS-Gruppe “MS – Miteinander Spaß – Miteinander Stark”

https://www.youtube.com/watch?v=e_69hM8Pn5o

* Und doch … möchte ich normal leben…. / Das “Uhthoff-Phänomen”

9k= - * Und doch … möchte ich normal leben…. / Das "Uhthoff-Phänomen"

 

Und doch … möchte ich normal leben….

 

Dass diese Hitze für die meisten MS`ler mehr als eine Qual ist, ist bekannt…. Das sogenannte „Uhthoff-Phänomen“ greift Besitz von uns und das nicht nur ein bisschen, sondern allumfassend, zerstörerisch und sowohl körperlich als auch psychisch erschöpfend, auslaugend und elend.

Gassi gehen bei diesen Temperaturen ist weder für den Hund, noch für mich toll und so verlegen wir es auf kurze Sparziergänge morgens und abends. Dass ich dabei schwanke und mich auf das Gehen deutlich mehr konzentrieren muss als sonst, ist mittlerweile leider fester Bestandteil geworden.

Neulich hat mir ein Nachbar zugerufen und ich scheine es nicht gehört zu haben – er rief dann mehrfach, bis ich auf ihn aufmerksam wurde und seine Frage: „Wo warst Du denn mit Deinen Gedanken?!“, zeigte mir, dass MS und Hitze, MS und Laufen, MS und Alltag deutlich mehr ist, als man im ersten Moment denkt.

Ich musste mich beim Laufen nämlich so konzentrieren, dass ich nicht viel anderes mitbekommen habe. Unser Gehirn setzt leider nicht mehr so ganz automatisch einen Fuß vor den anderen, die Nervenleitbahnen, die ohnehin schon gestört sind, arbeiten unter Hitze noch langsamer.

Der womöglich „simple“ Akt des Schreitens wird zu einem Marathon: fürs MS-Gehirn, meine Beine und mich.

Mein Hund ist ebenfalls erschöpft, aber er beobachtet mich mal wieder aufmerksam und bleibt an meiner Seite, oder schaut zurück, ob ich nachkomme. Wie eine Mutter zu ihrem Kind. Es ist rührend und nimmt mir den Schmerz über diese anstrengende Fußarbeit.

Und doch bin ich traurig, dass ich einen Sommertag, und sei er noch so heiß, nicht einfach NUR schwitzend erleben kann. Wieder einmal wird mir bewusst, wie eingeschränkt ich lebe und dabei geht es mir in diesem Jahr noch erstaunlich gut gegen all die Vorjahre mit Hitze.
Trotzdem sind die Kühlweste und nasse kalte Handtücher um meinen Nacken geschlungen meine ständigen Begleiter.

Mein Standventilator brummt im Wohnzimmer, ich liege erschöpft auf meinem Sofa, mein Hund liegt auf den kalten Fliesen im Flur… Ihm habe ich auch ein kaltes nasses Tuch umgebunden – wir leiden beide. Was mein Uhthoff ist, ist sein dichtes Fell…

Und doch weiß ich, dass es irgendwie weiter geht. Es kommen wieder kühlere Tage und bis dahin muss ich durchhalten, Termine canceln und der Hitze ausharren.

Und doch weiß ich auch, dass ich dankbar sein kann, WEIL ich es irgendwie schaffe und alles noch viel schlimmer sein könnte…

Und doch freue ich mich auf Abkühlung und wieder etwas mehr Normalität.
Sollte sie jemals kommen 😉  © 2015 Heike Führ/multiple-arts.com

 

*Sonnenstich und MS

2Q== - *Sonnenstich und MS

 

Hitze und MS sind sowieso ein Thema für sich und darüber habe ich auch schon viele Texte verfasst.
Der ungebetene Gast „Herr Uhthoff“ ist dann manchmal unser ständiger Begleiter: nervtötend, belastend auslaugend, kräftezehrend und seelisch erniedrigend.

–         http://multiple-arts.com/hohe-temperaturen-beeinflussen-die-ms-symptomatik-uthoff-phanomen-eine-erklarung-einer-betroffenen-auch-fur-ausenstehende/

Ein Hitzeschlag ist nochmal etwas anderes und gerade bei MS`lern ist erhöhte Aufmerksamkeit und Vorsorge in Bezug auf DIREKTE Sonneneinstrahlung auf den KOPF geboten:

Ein Hitzeschlag ist eine Störung des Allgemeinzustandes, der auf Grund eines Wärmestaus entstehen kann.

Genau genommen entsteht er durch eine Überlastung der Wärmeregulationssysteme des Körpers, wenn die Umgebungstemperatur und zusätzlich auch die Luftfeuchtigkeit sehr hoch sind oder die Wärmeabgabe des Körpers gestört ist.

Und Körpertemperaturen über 41°C können – wenn sie länger anhalten – zu einer Schädigung des Gehirns und anderer Organe führen und lebensbedrohliche Schockzustände auslösen.

Ein Sonnenstich ist eine Reizung der Gehirnhäute, die durch die Sonnenbestrahlung von Kopf und Nacken ausgelöst werden kann.

Unser Gehirn ist ohne hin schon „gereizt“, weist entzündliche Herde (Läsionen) auf und ist deshalb nur mit besonderer Vorsicht der prallen Sonne auszusetzen.

Bei einem Anstieg der Körpertemperatur beobachten und erleben wir ja, dass die Nervenimpulse verlangsamt sind. Eingeschränkte körperliche Aktivitäten, vermindertes Reaktionsvermögen oder eine herabgesetzte Konzentrationsfähigkeit sind die Folge.
MS verursacht eine Schädigung der Markscheide, die die Nerven wie eine Isolationsschicht umhüllen. Damit wird die schnelle Weiterleitung der Nervenimpulse beeinträchtigt. Beim Uhthoff-Phänomen wird vermutet, dass der Einfluss von Hitze diese Vorgänge noch langsamer ablaufen lässt oder auch blockiert. Die MS-Symptome, die der Erkrankungsprozess als solcher hervorgerufen hat, werden dadurch zusätzlich betont.
Bei einem Sonnenstich muss dieses geplagte MS-Gehirn also noch mehr Arbeit leisten und ist mit Sicherheit schneller überfordert und „durcheinander“, als ein gesundes Gehirn.

„Wie entsteht ein Sonnenstich?
Durch lang andauernde, direkte Einwirkung der Sonnenstrahlen auf den ungeschützten Kopf kommt es zu einer Erweiterung der Blutgefäße im betroffenen Bereich der Hirnhäute. Die Folge kann eine Gehirnschwellung sein.
Ausgelöst wird der Sonnenstich durch die Wärmestrahlung der Sonne. Die UV-Strahlung spielt keine Rolle; sie kann nicht alle Hautschichten und den Schädelknochen durchdringen.
Der Sonnenstich gehört zur Gruppe der so genannten “Heat Related Illnesses”, Erkrankungen, die auf Hitzeeinwirkung zurückzuführen sind.

Wer ist besonders betroffen?
Besonders betroffen sind Personen, denen die schützenden Haare fehlen (Glatzenträger). Bei Säuglingen und Kindern ist zudem die Schädeldecke noch dünner (bzw. bei Säuglingen noch nicht ganz zusammengewachsen), was sie anfälliger macht für den Sonnenstich.

Was sind die Anzeichen für einen Sonnenstich?

  • roter, heißer Kopf
  • kühle Haut
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit, ev. Erbrechen
  • Bewusstseinstrübung bis zur Bewusstlosigkeit
  • evtl. Krämpfe
  • Schwindel
  • Tachykardie (Herzrasen)“

(Quelle: http://www.netdoktor.at/krankheit/sonnenstich-7338 )

MS-Patienten, die kein Problem mit der Wärme haben, können die Sonne in vollen Zügen genießen. (Kopfschutz trotzdem empfehlenswert).

Einer Gefahr setzen sich MS-Betroffene durch Wärme nicht aus und es wird dadurch nicht ein Schub ausgelöst. Keinesfalls darf die Wärmeintoleranz mit einer durch einen Schub verursachten Verschlechterung verwechselt werden, das ist sie eindeutig nicht –  siehe Uhthoff-Phänomen.

Die Verschlechterungen der neurologischen Funktionen, die durch Wärme verursacht wurden, verschwinden, wenn der Körper abgekühlt wird. Das kann ein paar Minuten oder auch mehrere Stunden dauern.
Bei einem Schub treten meist für den Patienten neue Symptome auf und dauern mindestens 48 Stunden an.

Daraus leiten sich für Betroffene mit Wärme-Intoleranz schon die wichtigsten Maßnahmen ab. Kühlung ist das Allerwichtigste!

In der Wohnung sollten an heißen Sommertagen rechtzeitig die Rollläden vor zu starker Sonneneinstrahlung schützen. Draußen helfen Kappen, Kopftücher oder Hüte. Bei heftigen Beschwerden ist der Aufenthalt im Schatten Pflicht und schützt vor einer zu starken Aufwärmung. Kühlende Fußbäder, Duschen und kühle Getränke können helfen, ebenso, wie auch spezielle Kühlbekleidung.

Wichtig ist vor allem auch, dass man sich dem Wetter anpasst – und sich und auch Außenstehenden klar macht, dass es sich hierbei nicht um eine „Empfindlichkeit“ handelt, („Da musst Du durch“, „Andere schwitzen auch“!), sondern um ein sehr ernstzunehmendes Symptom der MS. Wen man die Anzeichen des Uhthoff-Phänomens nicht wahrnimmt und sich nicht dementsprechend versorgt und handelt, kann dies verheerende Folgen haben.

Es ist wirklich sinnvoll, sich den Wetterbericht anzuschauen und seinen Tagesablauf strikt nach den gegebenen Temperaturen einzurichten (Einkaufen, nur wenn es sein muss und nur morgens oder abends, wenn es noch nicht zu heiß ist). Evtl. muss man Termine verschieben oder absagen – das tut weh und macht traurig, aber das Uthoff-Phänomen lässt uns  womöglich tagelang büßen.
Also toi toi toi für die heiße Sommerzeit, alles Liebe und passt auf Euch auf! ©2015 Heike Führ/multiple-arts.com

Mein YouTube-Film zum Thema FATIGUE

Das Thema Fatigue ist wichtig bei MS – deshalb habe ich zur Aufklärung einen Video-Fim dazu gemacht:

 

https://www.youtube.com/watch?v=dD29IUkh8LA

 

NEU: MS-Zeitschrift „ms persönlich“

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Nun ist sie da, die neue MS-Begleit-Zeitschrift ms persönlich.

MS-Begleiter ist das kostenlose und personalisierte Service-Programm der Firma Genzyme für Menschen mit MS. Aber auch deren Angehörige, Freunde, Ärzte, MS-Nurses und alle Interessierten finden hier jede Menge Wissenswertes rund um Erkrankung, Therapie und Alltag.

Themen dieser ersten Ausgabe sind u.A.:

–       Mein Leben: nicht unbedingt schlechter! (Die Diagnose Multiple Sklerose ist ein Schock. Wie man sich aus diesem Schock  befreien und zu einem Leben mit guter…)

 

–       Yoga bei MS (Durch sanfte Übungen die Muskulatur entspannen, die Motorik verbessern und Körperbewusstsein schaffen – das sind Ziele im Yoga, von denen Menschen…)

 

–       Aufbruch in eine neue Zeit (Es gibt grundlegende Neuerungen in der Therapie der Multiplen Sklerose. Die früher übliche Differenzierung in Basis- und Eskalationstherapie ist beispielsweise…)

 

–       Die Behandlung gemeinsam mit dem Arzt festlegen? (Mehr Selbstbestimmung bei der Therapie – dieses neue Konzept in der MS-Behandlung bietet den Patienten Chancen, fordert sie aber auch. Was…)

 

Lesen Sie jeweils weiter auf http://www.ms-persoenlich.de/