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Auf den Hund gekommen: Gastbeitrag von Bettina Köste

Eine liebe Bekannte, die ich schon sehr lange kenne und die nun auch auf den Hund gekommen ist (und ihr Luke und Smiley mögen sich sehr), ist mittlerweile als Heilpraktikerin Psychotherapie tätig.

Ich bin überzeugt, dass sie das ganz wundervoll macht, denn Bettina ist eine äußerst empathische Frau und direkt konnte ich diese wundervolle Empathie kennenlernen, als ich ihr von meiner MS erzählte: Mitfühlen ohne Mitleid und klare Fragen. Für mich perfekt und somit bat ich sie, ob sie nicht einmal Lust hätte, auch für meinen Blog einen Gastbeitrag zu schreiben.
Auf ihrer aussagekräftigen Homepage durfte ich ebenfalls schon einen Artikel schreiben.

Genießt diesen tollen Artikel über Hunde, über Frauchen und Herrchen, über Liebe und Glück und Erziehung oder solche, die es werden könnte! 😉

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Auf den Hund gekommen / Luke

Auf den Hund gekommen

Als Heike mich fragte, ob ich etwas in ihren Blog schreiben mag, habe ich mich natürlich sehr gefreut! Dann habe ich recht lange überlegt, worüber ich wohl schreiben könnte. Über die Auswirkung chronischer Erkrankungen auf den Job, den Alltag, die Liebe…über Möglichkeiten des Damitumgehens…über Begleiterkrankungen wie Depression, Fatigue, Angst & Co….über Erfahrungen hierzu aus meinem Praxisalltag als Heilpraktikerin für Psychotherapie oder als Freundin von drei an MS-erkrankten Frauen!? Dann wurde mir klar, dass ja alle Leser hier in diesem Blog zu all diesen Themen bereits die viel größeren Experten sind! Und so habe ich mich entschieden, auf den Hund zu kommen:

Bauch übertrifft Kopf

Natürlich habe ich mir im jugendlichen Alter zwischen sechs und sechszehn Jahren so wie fast alle einen Hund gewünscht. Als Vorbild diente Timmy, der Hund der „5 Freunde“: Ein treuer Freund, der einen ohne Worte versteht und aus jedem Elend herausholt. Zugegeben, das genannte Alter ist auch nicht gerade das Einfachste. Und dann ein wuscheliger Begleiter, der einen immer liebt und immer versteht und nie hinterfragt? Würde es dieses Bild des Hundes nicht schon geben, man müsste es erfinden!

Jetzt, 30 Jahre und 3 Kinder später, die dreifache Frage nach so einem Gefährten. Aber, so mein Kopf, da spricht doch jede Logik dagegen! Wohin mit dem Fellknäuel während der Arbeit bzw. Schule, im Urlaub, das Geld, der Dreck, der Aufwand…lauter gute Gründe! Dagegen! Aber dann – auf die leicht amüsiert hochgezogene Augenbraue meines Mannes – das Zurückerinnern an diesen tiefen Kindheitswunsch. Wir hatten jetzt die Chance, drei kleinen Menschen diesen Wunsch zu erfüllen. Also – her mit dir, du Hund!

Die Psychologie von Hundebesitzer und Nicht-Hundebesitzer

Und natürlich würden wir alles besser machen. Nicht wie all die anderen Hundebesitzer, die den stinkenden Dreck ihrer Lieblinge einfach liegenlassen. Die ihre Vierbeiner nicht zur Seite nehmen, wenn ich angejoggt komme. Die einfach bellen lassen. Und diese Babysprache für den Hund. Ha! Wir würden ALLES ANDERS MACHEN…was für ein pubertärer Gedanke, habe ich mittlerweile gelernt! Ich habe so viele so nette Menschen dank unseres Vierbeines kennen lernen dürfen. Die ärgern sich alle über die wenigen, die nicht wegräumen. Die wollen alle einen erzogenen Hund. Und geben ihr Bestes! Aber sie haben, so wie ich auch, keine Ohren am Hinterkopf und keine Augen. Und ein Hund ist keine per se dressierte Natur. Ein Hund ist ein lebendiges Wesen mit seinem eigenen Kopf, der verträumt oder stürmisch durch die Gegend hirscht. Wie oft erschrecke ich mich, wenn ein Jogger oder Radfahrer von hinten angeflitzt kommt und ich wieder einmal keine Chance hatte, rechtzeitig zu reagieren. Ich bin Neu-Hunde-Besitzer, ich habe einen kleinen tolpatschigen Welpen und ich möchte gerne alles für alle meine Mitmenschen tun, dass sie zufrieden mit uns sind. Aber das geht nicht so schnell. Das dauert. Sitz klappt prima und dank der Kinder auch Pfötchen geben und Rolle machen und Männchen und Verstecken und und und… Aber wenn er dann draußen frei herumhopsen darf, das pure Glück auf Erden, am besten noch mit Hundekumpel, dann versteht unser Kleiner nicht, dass dieses Fahrrad nicht umsonst Rennrad heißt und die Joggerin deutlich schneller läuft als ich. Das ist meine Aufgabe, das weiß ich. Ich bin dran, versprochen!

Ein besserer Mensch!?

So hat sich mein Weltbild in vielem gedreht die letzten Wochen. Ein Hund tut irgendwie einfach gut, denn er bringt uns zum Lachen, zum gemeinsam – besonders draußen – etwas erleben und macht herrlich glücklich, wenn er sich so freut, wenn man endlich wieder da ist – nach dem Müllrausbringen oder Postholen. Er will einem nie etwas Böses. Er vertraut. Einfach so. Und verzeiht. Auch einfach so. Er liebt. Bedingungslos. Wow!

Er trifft aber auch eine ganz andere Seite an mir, denn er bringt mich zur Konfrontation mit meinen alten Mustern. Ich war es doch, die alles viel besser machen wollte, wo – wieder einmal – alles perfekt sein musste. Ist es aber nicht. Er bellt. Und springt an allen hoch, weiße Hosen missachtend. Es ist schwer, mit Hund perfekt zu sein. Wir haben jetzt Sand in der Bude und interessante Pflanzenteile auf dem Teppich. Wenn er pupst, dann fällt man um. Und – oh Schreck – was denken eigentlich die Nachbarn, wenn er sie jeden Tag nach der Arbeit schwanzwedelnd lautstark begrüßt?  Ich muss lernen, auch damit klar zu kommen. Mit meinen eigenen wieder zum Leben erweckten „roten Knöpfen“, meinen zu hohen Ansprüchen an mich. Das ist hart, aber genau richtig!

Ich habe mich also lange nicht mehr so oft selber beobachtet und mein Handeln hinterfragt. Rücksicht ist häufig ein Thema, aber auch Klarheit in der eigenen Ausrichtung, Vertrauen in mich und die, die ich liebe, ins Leben im Allgemeinen.

Ich möchte ihn zum Therapiehund ausbilden lassen. Naja, irgendwie ist er das ja längst.

Nichts für alle!

Aber ein Hund ist nicht für jeden etwas. Was mich wirklich ärgert ist, dass so wenige Hundebesitzer an die denken, die einfach Angst vor Hunden haben. Das ist nicht lustig für die Betroffenen, sondern wirklich ernst. Da macht ein „Der will nur spielen!“ hilflos und wütend. Weil die Angst stärker ist, manchmal begründet auf eine schlechte Erfahrung, oft vordergründig irrational. Das ist sie aber nie, sie hat immer einen Grund, einen wichtigen Grund, keinen, den man mit lässigen Kommentaren einfach so fortwischen kann. Denn dann hätte man das ja längst getan.

Zu guter Letzt…

Mir ist etwas aufgefallen, was ich wirklich lustig finde. Viele meinen ja, ein Hund wäre wie ein weiteres Kind oder wie ein Kindersatz. Aber haben sie jemals von Eltern gehört, dass ihr Kind so schlecht erzogen sei, aber das läge an ihnen, den Eltern, sie hätten anfangs einiges falsch gemacht? Oder dass es zwar hässlich ist, das Kind, sie es aber über alle Maßen lieben? So etwas höre ich von Hundebesitzern und oft sind es mit die ersten Worte. Mit einem Lächeln im Gesicht. Das würden Eltern nie tun, denn sie würden erstens nicht ihre Kinder nach zwei Minuten in die Pfanne hauen ob ihres schlechten Benehmens und zweitens diese Kinder dabei noch völlig verliebt und selbstversunken anhimmeln. Faszinierend! Und ich gehöre jetzt irgendwie dazu mit meinem Ritter mit glänzendem Fell!

Danke, Luke!

Bettina Köste

www.itake.care

Hier ist ihre Vita – schaut mal bei ihr vorbei! :
“Nach meinem Studium der Betriebswirtschaft habe ich viele Jahre im Marketing im Gesundheitswesen gearbeitet. Ich hatte mich für den Bereich Gesundheit/Pharmazie entschieden, da ich den Menschen mit ihren Erkrankungen helfen wollte. Insbesondere faszinierten mich die psychischen Auslöser für die körperlichen Erkrankungen.

Parallel dazu habe ich lange als Coach gearbeitet, z.B. bei Paargesprächen, Sinnkrisen, Magersucht oder Depressionen. Diesen zweiten Baustein habe ich dann auf solide Füße gestellt, indem ich die staatliche Prüfung als Heilpraktikerin Psychotherapie absolvierte. Hierüber wurde es mir möglich, auch klassische Psychotherapie anzubieten. Dieser Schritt wurde meine Motivation für die Selbstständigkeit.

Oft fehlt nur ein bisschen Mut, um sich neuen Wegen oder auch alten Belastungen zu stellen. Ich bin gerne für Sie da und helfe, Steine aus dem Weg zu räumen, den Schweinehund zu überlisten, sich selbst zu erkennen und treu zu bleiben.”

* Sehstörungen, Hundekuscheln und Trauer in Dankbarkeit

2Q== - * Sehstörungen, Hundekuscheln und Trauer in Dankbarkeit

 

 

Hätte mir vor 3 Jahren jemand gesagt, ein Hund könne auf einer bestimmten Ebene heilen – ich hätte verständnislos geschaut.

Nun, nachdem wir unseren Smiley seit 2 Jahren bei uns haben, weiß ich mit Gewissheit, dass eine Tierseele heilen kann. Sie ist etwas Besonderes und gerade für Menschen mit Behinderung, wie für jeden Gesunden aber auch, eine Bereicherung. Für uns Gehandicapte vielleicht eine besondere, andere Bereicherung.

Sehstörungen – sie ziehen auf, ungefragt und vor allem sehr ungelegen.
Die bevorstehende Hochzeit meines Sohnes, die riesen große Freude darauf – Emotionen und positiver Stress. MS-tauglich? Offensichtlich nicht.

Ich werte diese Symptome nicht als Schub, sondern als Uhthoff-Phänomen und frage mich insgeheim, ob ich zu viel darüber geschrieben habe und es mir nun deshalb so deutlich gezeigt wird.
Egal – ich muss dealen mit diesen Symptomen von Druck und Schmerz und Nebel vor den Augen. Schlimmer noch: ich muss mit der Angst leben, es könne doch mehr sein und mich aushebeln – mehrere und andere Gedanken mag ich gar nicht zulassen…

Ich sage mir ein klares STOPP.
Stopp zum Gedanken-Karussell, Stopp zum Stress und all dem, was nicht sein muss. Stopp!

Aber es ist auch ein STOPP zu meinem Leben, zu meiner Lebendigkeit und Vorfreude.

Aber auch hier sage ich STOPP – denn dies ist mir bekannt und hier nutzt jammern wirklich wenig.

JA sage ich zu all dem, was mir gerade gut tut: bestimmte Vorbereitungen für die Hochzeit und KUSCHELN. Kuscheln mit meinem Hund.
Smiley spürt seit Tagen, dass etwas nicht stimmt mit seinem Frauchen. Er ist ebenfalls sehr Hitzegeplagt und braucht viel Ruhe – das kommt mir entgegen und so vegetieren wir beide an kühlen Plätzen. Und dann kommt seine süße feuchte Nase und stupst mich zart, seine Kulleraugen schauen mich tief und berührend an – und plötzlich spielt nichts mehr eine Rolle: ich sehe in eine Seele, die mir helfen möchte. Ich spüre es, körperlich und seelisch – mein Körper und mein Geist verlieren sich in diesem wundervollen Gefühl von Aufgefangen werden.

Und wieder staune ich, wie unwichtig es einem Hund/Tier ist, ob ich mit den Augen sehen kann. Ihm sind meine Handicaps völlig egal, er liebt mich. Mich, so wie ich bin. Diese Erfahrung lässt mich tiefe Dankbarkeit spüren.

Wir haben mittlerweile ein Ritual, kuscheln uns auf seiner Hundedecke zusammen, liegen aneinander gedrückt für einen Augenblick, bis Bewegung und auch Übermut in ihn kommt – LACHEN, Sorglosigkeit und Freude – das sind die Gefühle, die in diesen Momenten in mir hochkommen.

Geschenkte Augenblicke voller tiefer Freude…

Augenblicke, in denen das räumliche SEHEN keine Rolle spielt, sondern wo sich Herzen sehend berühren.

Danke Smiley Du Seelenhund. Diese Augenblicke sind kostbar, weil sie mir zeigen, dass ich auch mit Handicap wertvoll bin.

(PS – nicht, dass mich jemand bedauert, weil ich vielleicht keine Familie um mich hätte – nein: diese ist komplett da für mich – aber dieser Text gehört Smiley) J  ©2015 Heike Führ/multiple-arts.com

Fotos: Ingrid Fey

* WUNDER geschehen :-)

9k= - * WUNDER geschehen :-)

Es gibt sie noch, die kleinen Wunder, die ganz groß sind. Groß in ihrer Wirkung, groß in Sachen Zuversicht und riesengroß in Sachen „Vertrauen auf das Gute“!

Kleine Sache, große Wirkung: Hundespaziergang; eine neue Verabredung mit Tanja, Athos`Frauchen .
Athos kommt ebenfalls, wie Smiley, aus Santorini und ist ein schwarzes Prachtexemplar. Smiley und er kennen sich seit einigen Wochen und finden sich toll.

Tanja und ich fanden  uns auch nett 😉  und haben beschlossen, nachdem wir unsere Handynummern ausgetauscht haben, dass wir uns mal zum Gassi gehen verabreden.

Gesagt getan: es kam eine SMS, ob wir morgen Nachmittag Zeit hätten für einen AUSFÜHRLICHEN Spaziergang.

Freude meinerseits und ….

Ja, und was?

Panik: mein MS-Hirn arbeitet auf Hochtouren: ausführlicher Spaziergang.

SPAZIERGANG = laufen…, weit… evtl. sehr weit….

MS-Hirn an Heike: Um Himmels Willen, schaffen wir das?

Heike an MS-Hirn: beruhige Dich, das regeln wir.
MS-Hirn: WIE denn???
Heike: mit Offenheit!

Also schrieb ich zurück, dass wir gerne spazieren gehen könnten und ich mich freue, ich aber nicht so lange laufen könne.
SMS zurück: macht nichts, ich hab auch nicht lange Zeit.

MS-Hirn an Heike: „siehst DU! Sie hat es falsch verstanden!“

Heike: ist ja auch kein Wunder – sie kann es ja gar nicht anders verstehen. Beruhige Dich, ich kläre das.

Spaziergang: Ich warte auf die passende Gelegenheit und diese kommt – und kläre Tanja kurz über den Grund meines nicht „lange laufen Könnens“ auf.
Und nun ist das MS-Hirn in Anspannung: wie reagiert sie.

Sie reagierte ruhig und liebevoll. Sie erzählte, dass sie MS von einer Freundin kenne und sie sich freuen würde, wenn wir auch nur kleine Spaziergänge zusammen machen würden.

Mein WUNDER für diesen Tag: dieses selbstverständliche Hin –und Annehmen, das ruhige Reagieren UND ab dem Moment eine so liebevolle und respektvolle Hilfsbereitschaft, dass ich wirklich unglaublich gerührt war.

Es gibt wirklich Menschen, die einfach verstehen, die sich bemühen, nachfragen und es einfach hinnehmen, ohne Wertung. Einfach so.

Ein unglaublich schönes Erlebnis und für mich mehr als nur ein Erlebnis. Denn mein geschundenes MS-Hirn, das so oft verletzt wurde, weil man mir einfach nicht glauben wollte, dass ich trotz dem „blühenden Aussehen“ meine definitiven und allgegenwärtigen Beeinträchtigungen habe, die zum Teil große Auswirkungen haben, erfuhr “Heilung”.

Solche Erlebnisse machen mir MUT und bringen Zuversicht. Zuversicht und Hoffnung, dass es doch noch solche Menschen gibt. Und das wiederum hilft mir, ganz offen mit meiner MS umzugehen, es entsprechend zu formulieren und somit dann auch das entsprechende Feedback zu bekommen.
Ich möchte mit dieser Geschichte Mut machen – es lohnt sich ganz oft, sich seinen Beeinträchtigungen (gerade den unsichtbaren) zu stellen und sie dem Gegenüber zu kommunizieren.
Andere können einfach nicht ahnen, dass wir MS haben – woher auch, wenn man es nicht sieht. Somit geben wir ihnen und uns eine Chance auf ein gutes und wertvolles Miteinander.
Herzliche Grüße an Euch alle, seid mutig, Eure Heike 🙂
©2015 Heike Führ/multiple-arts.com

 

Mein neues MS-Kinderbuch

SMILEY bellt „Hallo MS“ Und er erklärt Kindern anschaulich Multiple Sklerose
Autorin: Heike Führ
ISBN: 9783734767302
Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand, Norderstedt
Buchbeschreibung:
Dieses anrührende Kinderbuch beschreibt an Hand von dem süßen Mischlingshund Smiley und seinen beiden Freunden Fine und Balou anschaulich und sehr kindgerecht, was Multiple Sklerose (MS) ist. Smiley erklärt äußerst behutsam auf der Ebene des Kindes, wie sich MS äußern kann und wie es einem betroffenen Elternteil oder anderen betroffenen Angehörigen und Freunden mit MS gehen kann. Mit schönen authentischen Fotos und lustigen Geschichten aus seinem Hundeleben verknüpft er diese Botschaft so zartfühlend und hinreißend, dass Kinder bei der Begeisterung über den Hund Smiley und seine Freunde die Dramatik einer chronischen Erkrankung zwar wahrnehmen und begreifen, sie aber niemals als bedrohlich erleben. Smiley berichtet von Liebe und Verstehen, von Helfen und Zusammenhalt. Die Autorin hat sich ihre jahrzehntelange Berufserfahrung als Erzieherin mit vielen pädagogischen und psychologischen Weiterbildungen zu Nutze gemacht und empathisch ein Kinderbuch, das auch gleichzeitig ein Ratgeber ist, geschrieben. Ein Buch, das man auch Erwachsenen zum besseren Verständnis der MS in die Hand drücken kann.

file - Mein neues MS-Kinderbuch

 

 

file - Mein neues MS-Kinderbuch

http://www.news4press.com/Meldung_873425.html

*Ein zugelaufener Hund

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Ein normaler Sonntagmorgen, Gassi im Regen (und schwüler Wärme) – das kennt jeder Hundebesitzer und es macht uns nicht mehr viel aus – wir haben entsprechende Kleidung und mit der Zeit lernt man sogar, das Spazierengehen im Regen zu genießen. Smiley macht es nichts aus im Regen zu laufen, vermutlich genießt er eher all die neuen Gerüche und genießt das Toben.
Bis dahin normal. Auch für einen MS`ler.
Allerdings waren meine Beine heute nicht so fit, also beschloss ich, nur eine kleine Runde zu gehen – aber es kam völlig anders.
Wir kommen im Park an, der nicht weit entfernt ist und treffen seinen Lieblingsfreund Balou: JUHU, ruft meine MS: der Hund kann toben und danach können wir gleich wieder nach Hause gehen, weil er dann ja wirklich tollen Auslauf hatte und ich die ersehnte Ruhe für meine Beine bekomme.
Aber plötzlich kam uns ein Hund entgegen, den ich als Lucky erkannte, aber wir wunderten uns nur, wo sein Frauchen blieb, bis wir feststellten, dass er gar kein Halsband trug. Ausgebüchst war er also. Pech nur, dass wir nicht wussten, wo die Besitzerin wohnt.
Nun folgt das, was man mit einem zugelaufenen und doch vermutlich bekannten Hund macht: erst einmal anleinen. Dies aber erwies sich als unmöglich, da keines der Halsbänder unserer Hunde passte (viel zu groß), also habe ich Lucky, (einen mittelgroßen, nicht kleinen Rüden!) auf den Arm genommen, damit er nicht noch uns davon läuft. Wir haben dann das Gebiet rund um den Park nach der Besitzerin abgesucht, uns mit dem Tragen abgewechselt , mussten aber dann aufgegeben und haben Lucky , immer noch tragend, zu mir nach Hause gebracht. Smiley hat sich gefreut, mein Wohnzimmer nicht.

 

Telefonate: TASSO, Tierheim , Feuerwehr, usw.!
Um es kurz zu machen. Meine Tochter hat dann, während wir mit Lucky ins Tierheim fuhren, um seinen Chip lesen zu lassen, beim erneuten Gassigehen mit Smiley, Luckys Frauchen ausfindig gemacht (Dank Fotos von Lucky auf dem Handy) und wir konnten dann recht glücklich wieder aus dem Tierheim zu Luckys Frauchen fahren und ihn übergeben.
Und nun sage ich nur noch „Hallo MS“: ich war so fertig, so erschöpft, dass ich keine Tasse mehr halten konnte, mich beim Trinken verkleckert habe, meine Beine nachgegeben haben, meine Arme gezittert haben und meine Hände Spastiken hatten.

Hallo MS, hallo Leben.

Normalität?

Weit entfernt.

Ohne meinen Mann, der an diesem Sonntag eigentlich einmal ausschlafen wollte und den ich geweckt hatte, ohne meine Tochter, die dann recht schnell zu einer belebteren Gassi-Zeit die Besitzerin von Lucky ausfindig machen konnte, hätte ich diesen eigentlich kleinen Vorfall nicht geschafft. Ich wäre unfähig gewesen, alleine ins Tierheim zu fahren. Und so Vieles mehr..
Ich habe mich anschließend ins Bett legen und die Reizüberflutung ausschalten müssen und habe fast 3 Stunden geschlafen.

Normal?

MIT MS ja, ohne MS wäre es einfach ein Abenteuer gewesen, das gut ausging.

So war es auch ein solches Abenteuer , aber mit dem Wissen, dass dieses mich nun eine Woche meiner Kraft, Energie und Motorik kostet. Heftig! Hallo MS! © 2014 Heike Führ/multiple-arts.com