Schlagwort-Archive: Jutta Schütz

*UNEHRLICHKEIT und Mobbing! Der neue Volkssport?

 

Ehrlichkeit bezeichnet die „sittliche Eigenschaft des Ehrlichseins (von „ehrlich“, ahd. „êrlîh“, mhd. „êrlîch“) und wird heute meist in der Bedeutung von Redlichkeit, Aufrichtigkeit, Offenheit, Gradlinigkeit und Fairness verwendet.“ (*Wikipedia)

 

UNEHRLICHKEIT ist also das Gegenteil davon.

Ich mache mir schon lange Gedanken darüber, warum es so viele unehrliche Menschen gibt. Warum sie lügen, Wahrheiten verdrehen und schlecht über andere reden.

Eines ist mir durch meine Recherchen klar geworden: wer oft unehrlich ist, hat ein Problem mit seinem Selbstbewusstsein und wer andere Menschen schlecht macht, vor allem bei anderen, der sie quasi verleumdet, hat erst recht ein Problem mit seinem eigenen Selbstwertgefühl – denn wir kann man es sich sonst erklären, dass ein Mensch Spaß daran findet, andere in den Dreck zu ziehen?!
Dass er natürlich auf ein Gegenüber stoßen muss, der ihm diese Unwahrheit abnimmt, ist ebenfalls logisch und auch für sich schon wieder interessant! Denn wer so einfach das Gesagte von einem Menschen glaubt, ohne zu hinterfragen, es annimmt und mitmacht, sich lustig über andere macht und vielleicht noch dazu richtet: derjenige hat ebenfalls ein Selbstwert-Problem und möchte vor allem eins: DAZU gehören! Scheinbar ist es ihm dann egal, wo er dazu gehört. Hauptsache, er gehört einer Gemeinschaft an, er wird, weil er der gleichen Meinung ist, akzeptiert und FÜHLT sich angenommen. Wie schnell sich dann so etwas in einer derartigen „Gemeinschaft“ ändern kann, wird er mit absoluter Sicherheit am eigenen Leib erfahren MÜSSEN, denn solche Gemeinschaften halten nie, was sie versprechen!

Wer chronisch unehrlich ist, oder immer wiederkehrend, ist nicht authentisch. Wer anderen nie die Chance gibt, sich zu einem „Problem“ zu äußern, seine Meinung abzugeben, ist ignorant und selbstbezogen und eines ganz sicher nicht: nämlich authentisch! Aber gerade diese Menschen stellen die Authenzität der Anderen in Frage, was es schwierig macht, in eine gute Kommunikation zu treten.

Und solche Menschen stellen sich grundsätzlich selbst nie in Frage, denn würden sie es tun, müssten sie über ihre eigene Unehrlichkeit nachdenken. Über ihre Verleumdung, ihr Hetzen und vielleicht auch ihr Mobben und müssten sich selbstkritisch begegnen.
Denn „Mobben“ wird es immer dann, wenn man es öffentlich tut und sich der andere nicht wehren kann.

Angst ist auch ein bedeutender Grund für Unehrlichkeit. Für das Mobben im Übrigen genauso. Eigentlich spiegelt solches Verhalten „nur“ die Angst vor einer möglichen Unsicherheit in irgendwelchen Situationen nicht zurechtkommen zu können, wider. Angst ist also oft ein Motiv, um ungerecht und unehrlich zu werden.
Wenn man genügend Selbstbewusstsein HÄTTE, müsste man keine Angst vor irgendwelchen Situationen haben, sondern man würde darauf zu gehen, auch mal abwarten und irgendwie zurechtkommen! Und sei es, indem man zugibt, sich hier und da nicht auszukennen oder sich in dieser Situation nicht wohl zu fühlen. Das nämlich zeugt von Größe und macht den Bekennenden noch authentischer und ehrlicher, noch sympathischer.

Ein ehrlicher und authentischer Mensch kann zu seinen Schwächen, Defiziten und auch Macken stehen, ohne sein Gesicht zu verlieren. Er kann zu seinen Ängsten und Sorgen, Befürchtungen und Nöten stehen.

Solch ein Mensch würde Andere niemals manipulieren oder sie nicht  täuschen. Und schon gar nicht würde er dies tun, um anderen zu schaden!
Leider ist diese Spezies sehr selten geworden. Und gerade im Internet, in Foren und sozialen Netzwerken ist die Gefahr groß, auf „Betrüger“ zu stoßen. Oft erkennt man dies erst im Nachhinein, wenn „das Kind in den Brunnen gefallen“ ist. Enttäuschung ist dann vorprogrammiert.

Aber auch hier gilt: man hat wieder etwas gelernt, etwas HINZU gelernt und mit viel Glück kann man diese Erfahrung als genau das verbuchen: als Erfahrung, die einen weiter bringt.
Das gelingt aber nur, wenn man mit sich selbst im Reinen ist, wenn man selbst authentisch genug ist, den Anderen nicht mehr nah genug an sich heran zu lassen. Man lässt unweigerlich Federn, wenn einem so etwas passiert, man zweifelt am Universum, dass es zugelassen hat, solche Exemplare zuzulassen 😉

Bücher : „Hallo MS“/ Rosengarten Verlag

ISBN: 978-3-945015-07-0

 

                                 „SEXUALITÄT– positive Tipps bei chronischen Krankheiten“ / BoD

ISBN: 9-783735-793997

*Ist es „nur“ VERGESSLICHKEIT? Kognitive Leistungsstörungen im MS-Alltag

Vergessen ist der Verlust von Erinnerung. Man vergisst über die Zeit hinweg immer wieder mal kontinuierlich etwas, wobei die Geschwindigkeit und der Umfang des Vergessens von vielen Faktoren abhängig sind. (U. A. vom Interesse, von der Emotionalität der Erinnerung und „Wichtigkeit“ der Information). Die genaue Funktion des Vergessens ist noch größtenteils ungeklärt.

Fakt ist, dass es sich bei MS bei der Vergesslichkeit um eine kognitive Leistungsstörung handelt.

Wenn sie ich verschlimmert, bezeichnet man sie als eine Beeinträchtigung der Denkleistung, die über das Normale, verglichen mit Alter und Bildung des Betroffenen, hinausgeht.

Der Betroffene ist meist um seine Gedächtnisleistung besorgt („Ich vergesse immer mehr!“), die aber auch von den Angehörigen wahrgenommen wird. Er neigt zum Grübeln bis hin zur Depressivität. Es liegen objektivierbare Gedächtnisstörungen vor. Außerdem kann es zu Defiziten der Sprache, des Planens und der räumlichen Vorstellung kommen. (*Wikipedia)

Eine Demenz (Demens „ohne Geist“ bzw. Mens = Verstand, de = abnehmend) ist eine degenerative Erkrankung des Gehirns, die mit Defiziten im kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten einhergeht und zu Beeinträchtigung sozialer und beruflicher Funktionen führt. (*Wikipedia)

Bei MS kann das vielfältige Gründe haben.

Die kognitiven Defizite können eine erhebliche Beeinträchtigung der sozialen und beruflichen Funktionen verursachen und stellen eine deutliche Verschlechterung gegenüber einem früheren Leistungsniveau und somit auch der Lebensqualität dar. Denn man ist nicht mehr die Person, die man einmal war, mit der man selbst vertraut ist/war und die Andere kennen. Das verunsichert den Betroffenen und all die, die mit ihm zu tun haben. Unsicherheit, wie man mit seinen eigenen Defiziten umgeht auf der einen, und Unsicherheit des Gegenübers, wie er reagieren soll, auf der anderen Seite.
Nicht selten löst das große Ängste aus und kann auch, weil man sich schämt, zur sozialen Isolation führen. Deshalb sind soziale Netzwerke, Selbsthilfegruppen und natürlich kompetente Ansprechpartner, wie Ärzte und Therapeuten, so wichtig. Niemand muss sich schämen wenn er kognitive Leistungsstörungen hat. Aber leider ist die Akzeptanz, wie bei Vielem, das nicht der Norm entspricht, nicht sehr groß.
Wir mit unserer MS, oder andere chronisch Kranke, machen immer wieder die Erfahrung, dass es Menschen gibt, die uns meiden oder lieber gar nicht erst fragen, wie es uns geht. Dann müsste man sich ja mit uns und unserer Problematik beschäftigen und das verunsichert Viele, macht Platz für eigenen Ängste und diesen geht manch Einer lieber aus dem Weg! So, wie sich Viele nicht mit dem Tod beschäftigen möchten, regelrecht Panik davor haben, so ist das auch mit Behinderten und chronisch Kranken.

Bei mir ging das „Vergessen“ recht harmlos los: ich habe „mal“ was vergessen, konnte mich nicht mehr erinnern… Da sagte mir noch jeder, das sei normal – man hat ja „so viel um die Ohren“. Aber ich habe mich beobachtet und im Laufe der Zeit festgestellt, dass es nicht mehr „normal“ ist. Man hat ja immer den Vergleich zu gleichaltrigen Gesunden. Sicher vergisst jeder Mal etwas, aber bei mir sind es einfach zu viele Dinge. Oder, das wurde mir bewusst: meine Mutter hat sich mal beklagt, was sie alles vergisst und wie sehr es sie beeinträchtigt. Wir haben dann gemeinsam festgestellt, dass es bei mir fast genauso ist. Meine Mutter ist 75 Jahre alt!
Also machte ich mir Gedanken um meinen Zustand und recherchierte.

Wichtig ist auch hier die Offenheit. Sich selbst gegenüber, denn das Verdrängen dieses Symptomes ist nicht sinnvoll. Und wichtig ist die Offenheit Anderen gegenüber. Es ist schwer, sich einzugestehen, dass man eine Gedächtnisleistung eines 75-Jährigen hat, aber es hilft Anderen, damit umzugehen.

Ich schreibe mir nun noch mehr auf und lagere die Zettel alle an einem Ort, damit ich nicht auch sie noch suchen muss.

Wenn ich die Waschmaschine anstelle, weiß ich im Vorfeld schon, dass ich sie schlicht und ergreifend vergesse (da sie im Keller ist, höre ich auch kein Signal) und stelle mir nun immer deutlich einen Wäschekorb in den Flur: wenn ich daran denke….wenn…!!!

Einkaufszettel sind Pflicht, Kalender ebenso – möglichst noch mit Handy-Erinnerung und eine To-Do-Liste ist auch notwendig. Ich vergesse wirklich innerhalb von Minuten, was ich tun wollte.
Ich weiß nicht mehr, ob ich diesen und jenen Film gesehen habe und kann mich schon kaum an die Handlung erinnern. Dies alles gepaart mit schwerem Laufen, oder Nicht-Laufen-Können ist eine besondere neurologische Herausforderung, die uns MS`lern leider zu eigen ist. Wir können nicht mehrfach in den ersten Stock laufen, um nicht mehr zu wissen, warum wir dort hin gegangen sind, wieder runter gehen und das gleiche Spiel wiederholen. Wir müssen zusätzlich unsere Kräfte einteilen, was es komplizierter macht.

Wortfindungsstörungen, Probleme mit der Sprache (oft auch gekoppelt durch eine taube Mundmotorik) sind weitere Folgen kognitiver Leistungsstörungen.

Wenn man all dies im Gesamtpaket betrachtet – als komplexes Symptom, dann wundert es nicht, wenn wir uns manchmal hilflos, klein, unfähig und sehr deprimiert fühlen. Trost ist es, dass es zig MS`lern genauso geht, dass wir nicht alleine in unserem Dilemma sind und somit wissen, dass es innerhalb unseres Lebens schon wieder „normal“ ist, solche Störungen zu haben.

Wichtig ist, das Gehirn zu trainieren; mit lesen, schreiben, speziellen Übungen, (die oft auch im Internet angeboten werden), mit Sudoku und mit allem, was sich einem bietet. Manche MS`ler sind sehr kreativ und malen, oder musizieren, häkeln uvm.! All dies ist gut, weil unser Gehirn arbeiten muss, beschäftigt ist und sich so Synapsen verknüpfen können.

Und am aller Wichtigsten ist es, niemals aufzugeben, sich möglichst nicht zu schämen, offen und wertfrei über die Probleme zu reden. Manchmal muss man sich seinem Gegenüber auch mal „zumuten“, mal Klartext reden – ohne Schuldzuweisung, ohne Verbitterung, sondern einfach ehrlich….

Nur so können wir auf Verständnis hoffen…

Und die BITTE an alle Angehörigen wäre: bagatellisiert diese Störung nicht, denn sie nimmt uns Eigenständigkeit, unsere Authenzität und ein Stück unseres Selbstbewusstseins… Es ist nicht gut für uns, wenn man so tut, als wäre es normal, dann fühlen wir uns noch schuldig dazu…

Wie immer ist es die Gratwanderung, die für keinen Angehörigen einfach ist, die es im Endeffekt ausmacht: nicht bagatellisieren, aber auch nicht dramatisieren.
MitGEFÜHL, statt MitLEID und Hilfe, da wo es angebracht ist, ohne zu bevormunden.
Ein Balance-Akt für alle, die mit uns und unserer MS zu tun haben.
DANKE an all die Angehörigen, die sich mit uns auf diese schwierige Reise begeben. Copyright 2014 Heike Führ/multiple-arts.com

*WER SIEHT MEINE MÜHEN???

Wer sieht meine Anstrengung, die ich jeden Tag brauche, um aufzustehen und meinen Alltag zu leben und zu bewältigen?

Wer sieht, wie viel Kraft und Energie mich das an manchen Tagen kostet?

Wer sieht die fast übermenschliche Macht, die mich so oft be-hindern will…?

Wer sieht meine Erschöpfung?

Wer sieht meine gefühlte Reizüberflutung?

Wer sieht MICH???

Wer sieht mich NACH einem langen (oder normalen) Tag, wie ich all meine Kräfte verloren habe, mein Selbstbewusstsein, meine Authentizität und meine Selbstachtung?

Wer sieht mich dann als Häufchen Elend?

ICH sehe mich so und das tut weh!

Mein Mann sieht mich so und dies tut ihm weh und mir für ihn.

Wer ahnt, was wir täglich leisten?

Es ist müßig darüber nachzudenken – eines ist sicher: “The Show must go on!” Auch morgen werde ich wieder versuchen mein Bestes zu geben. Für MICH!
©HEIKE FÜHR/multiple-arts.com

foto - *Blanke Nerven - Wie ein Nervenzusammenbruch

*Blanke Nerven – Wie ein Nervenzusammenbruch

Kleinigkeiten, die jeden erwischen, Tag ein, Tag aus.

Jeden.

Und jeder kennt das. “Oh je, meine Nerven!”

Wir MS’ler haben sowieso ein gesondertes Verhältnis zu unseren Nerven.

Wenn uns etwas auf die Nerven geht, ist das schon ein kleines verrücktes Wortspiel.

Uns geht nämlich so Einiges auf die Nerven und das Schlimme daran ist, dass unsere Nerven nicht nur im übertragenen Sinne angriffen sind, sondern tatsächlich. Sie sind angegriffen, ihre Schutzhülle (Myelinschicht) ist stark zerstört oder ganz demoliert, durchgetrennt und unbrauchbar gemacht. Dies hinterlässt Narben, die mal als Läsionen im Gehirn, mittels MRT sichtbar machen kann.

Unser Immunsystem, das sich selbst angreift, beeinflusst offensichtlich so Einiges.

Manchmal habe ich das Gefühl, meine Nerven würden blank liegen. Ich meine damit: richtig blank. Ohne Schutzhülle… Und es stimmt ja sogar, Teile meiner Nervenbahnen liegen ja blank. Irreparabel blank.

Zurück zum Nervenzusammenbruch, den ich manchmal schon ankommen sehe. Es ist kein Nervenzusammenbruch, wie man ihn ansonsten aus der Literatur oder auch von sich oder lieben Menschen kennt und ich möchte den Ausdruck auch nicht missbrauchen.

Ich habe mir das Wort nur ausgeliehen, weil es so gut zu passen scheint. Bei Kleinigkeiten, wie ein nicht funktionierender Laptop, sind meine Nerven blanker denn je.

Ungeschützt sind sie. Ja, und das immer. Wenn dann noch etwas dazu kommt, zum normalen Alltagsgeschehen, dann wird mir übel, ich verzweifle völlig und konnte in Tränen ausbrechen.

Gut, ein nicht funktionierender Laptop IST heutzutage eine Katastrophe, zumindest bei mir 😉

Aber warum setzt mich so ein Ereignis so völlig außer Kraft, lähmt mich … und lässt mich mit Zittern und Herzklopfen reagieren, so als ob ich einen echten Nervenzusammenbruch hätte???!!!

Ich habe recherchiert und zumindest festgestellt, dass es anderen MS-Betroffenen genauso geht, oder ähnlich. Zum Beispiel ist es manchmal, oder auch oft so, dass wir nicht mehr angemessen auf eine Situation reagieren können. Nicht immer, aber leider immer öfter…

Hilflos und dies als “gestandene” Frau, die immer, wirklich immer, “ihre Frau gestanden” hat.

Emotionen und MS: diese sind durch die entsprechenden Läsionen gegebenenfalls betroffen. Es ist in Fachkreisen bekannt, dass MS`ler zu extremen Gefühlen und auch Gefühlsausbrüchen neigen. Vermehrtes Weinen zum Beispiel und dann nicht mehr aufhören können. Ebenso ist es offensichtlich beim Lachen vergleichbar heftig. Das fällt vielleicht erst einmal nicht so auf, aber Fakt ist, dass es bei manchen Menschen tatsächlich “unangebrachte” Lach-Flashs gibt. Das kann unter Umständen genauso peinlich ausarten, wie ein Weinkrampf.

Und für die Betroffenen bedeutet es, sich wieder einmal nicht “normal” zu fühlen. Sie sind evtl. auch einem Kreislauf an Belächeln , Unverständnis und Missbilligung ausgesetzt, ebenso wie einer Rüge oder gar Verachtung.

Und wieder muss man sich und seine MS in solchen Situationen erklären, (wenn es einem überhaupt in eben diesem einem Moment einfällt, denn oft ist man ja gerade etwas neben sich gerückt…).

Wenn also unsere Nerven generell blank liegen, blanker als die von Gesunden und wir dann noch einer außergewöhnlichen Situation gegenüber stehen – wen wundert es, bei dieser Betrachtungsweise, dass wir einfach manchmal nicht mehr weiter können, am Ende unserer Kräfte sind und innerlich zusammenbrechen… Vielleicht auch äußerlich…

Mit unseren Nerven sind wir im wahrsten Sinn des Wortes in solch einem Moment am Ende.

Und da dies nicht bei jedem MS`ler so oder genau so ist, kann ich wieder einmal nur an die Besonnenheit der Angehörigen appellieren, zu versuchen, diese komplexe MS möglichst zu begreifen.

Es tut weh, wenn wir belächelt oder nicht ernst genommen werden, weil es doch “gar kein großes Ding war” und wir uns angeblich aber so “enorm aufgeregt haben”.

Mir wird in solchen Momenten immer bewusst, was wir eigentlich tatsächlich täglich schultern und meistern. Wie stark wir sind, solch eine Last ganz selbstverständlich zu tragen. Täglich, oft auch ohne, dass man es uns ansieht….

Manchmal müssen wir krampfhaft unser Level halten um den Tag zu meistern. Es ist, wie wenn man eine bis an den Rand gefüllte Flasche auf dem Kopf tragen, BALANCIEREN, müsste und ein winziger Tropfen uns völlig aus dem Gleichgewicht bringen würde. Ein unsichtbarer Stolperstein reicht dann schon. Wenn wir also so stark versuchen, unser Balance zu halten, dann kann uns ein winziges Detail völlig aus der Bahn werfen und die Emotionen brechen heraus.

Wir leben, wir genießen auch ganz oft und freuen uns. Aber die Trauer über ein nicht der Norm entsprechendes Verhalten, wie zum Beispiel ein schnelleres Weinen, das be-LASTet uns um ein Vielfaches.

Emotionale Fatigue, die komplette und totale Erschöpfung ist dann manchmal eine der Folgen und die kann uns tagelang aushebeln.

Natürlich möchten wir nicht in Watte gepackt werden, aber manchmal hilft es unseren blanken Nervenbahnen sehr, wenn uns mal jemand eine an sich banale Arbeit abnimmt, einen Telefonanruf und auch eine Entscheidung.

Blanke Nerven telefonieren nicht gut und vor allem können sie sich nicht konzentrieren, nicht entscheiden, wahrend sie hören und verarbeiten! Blanke Nerven haben es schwer, weil sie niemand schützt…

Bitte liebe Angehörigen: Wir brauchen Euch ab und zu und sind dankbar für jede noch so kleine Hilfe. Denn wir müssen in solchen Momenten Vieles, zu viel, aushalten: die MS mit all ihrer Last, den Verlust der Kraft, diese “Kleinigkeit” selbst erledigen zu können und es kratzt an unserem Selbstwert. Dieser liegt nämlich auch manchmal blank. ©2014 Heike Führ/multiple-arts.com

*MS = Meine Sache

Meine Sache

Ja, ist es wohl.

Meine Sache, meine Entscheidung, mein Leben.

Und doch ist meine MS auch die Sache von denen, die mich täglich umgeben, oder all derjenigen, die mein Leben in irgendeiner Form begleiten.

MS ist auch die Sache meiner Kinder, weil sie eine Mama mit MS haben und miterleben mussten, wie sehr mich die MS machmal im Mutter-Sein ausgebremst hat.

Heute, da sie nicht mehr Zuhause wohnen, erleben sie es auf  Distanz, aber naturlich auch viel bewusster, da sie erwachsen sind. Ihre Partner erleben es automatisch auch mit und leben somit auch mit meiner MS.

Mein Mann Peter: er erlebt es hautnah und deshalb auch die wirklich tausend Gesichter der MS mit all ihren Facetten, Kapriolen und vor allem mit dieser Unberechenbarkeit.

In unserem gemeinsamen Leben ist meine MS schon lange nicht mehr nur meine Sache…. Ich lebe mit ihr, oder mein Körper lebt mit ihr, aber im Zusammenleben mit meinem Mann, lebt er auch mit ihr.

Meine Sache ist sie trotzdem noch in der Hinsicht, dass ich es zu meiner Sache mache. Ich versuche, ihm die MS nicht über zu stulpen, sie bei mir zu belassen.

Das funktioniert mal besser, mal schlechter….

Aber spätestens dann kann ich sie nicht mehr ganz bei mir lassen, wenn sie unser gemeinsames Tun beeinflusst. Wenn sie laut und vernehmlich “Hallo MS” ruft und sich mal wieder sehr aufdringlich verhält. Wenn sie es verhindert, dass wir zu einem Konzert gehen können, weil es die Fatigue unmöglich macht. Oder wenn wir einen Besuch abbrechen müssen, weil ich es einfach nicht mehr schaffe.

Das sind nur wenige Beispiele, die aber aufzeigen, dass es dann, in solchen Situaionen, wirklich nicht mehr nur meine Sache ist.

Oder meine Mutter – sie macht sich so viele Sorgen um mich und selbst, wenn sie längst nicht alles mitbekommt, spüre ich doch ihre Angst. Verständlich, denn wie würde es mir umgekehrt oder auch bei meinen eigenen Kindern gehen?

Meine Freundinnen und Freunde . Auch sie leben mit meiner MS, da es mich ohne sie nicht gibt. Auch wenn sie nicht immer thematisiert wird, oder auch prinzipiell im Beziehungsgeflecht der guten Freundschaft erst mal keine Rolle spielt – so ist sie doch DA und auch meine Freunde planen für mich Vieles um die MS “herum”; seien es bei Parties z.B. Hilflsmittel, wie einen bequemen Stuhl zu organisieren, oder auch das Wissen, dass ein langer Sapziergang, noch dazu im Tempo eines Gesunden, fur mich und somit uns gemeinsam, nicht mehr möglich ist. Das muss unserer Beziehung im besten Fall keinen Abbruch tun, aber es beeinflusst unser gemeinsames Planen und Tun. Und wenn es noch so wertfrei und im günstigsten Fall auch selbstverständlich ist: es ist da, es ist Bestandteil unser Freundschaft und Beziehung.

Ich kann sie allesamt beruhigen.

Manchmal.

Manchmal aber auch nicht.

Ich kann sie beruhigen, wenn ich spüre, dass ich heute einen guten Tag habe. Ich kann sie beruhigen, wenn ich ihnen meine Zuversicht, meinen Optimismus und meinen unbändigen Willen zeige, die MS zu “überleben”. Mein Kampfgeist, mein Wille und mein Humor helfen ihnen, wie mir selbst auch, mit der Situation besser umzugehen. Und in genau diesem Moment ist die MS auch wieder stark meine Sache, denn ICH bestimme, wie ich mit meiner MS umgehe.

Und umso positiver und lockerer ich dies tue, desto positiver kann auch mein Umfeld mit ihr umgehen.

Meine Sache, meine Familie, meine Freunde, meine MS und meine Entscheidung, positiv nach vorne zu schauen. Für mich, für meine Lieben und auch für die MS, denn ihr bekommt Optimismus auch. ©Heike Führ/multiple-arts.com

Natürliche Aromen – die Lüge des Jahrhunderts

http://www.news4press.com/Nat%C3%BCrliche-Aromen-%E2%80%93-die-L%C3%BCge-des-Jahrhun_854084.html

Industriell verarbeitete Lebensmittel enthalten viele Zusatzstoffe. Diese Substanzen sollen die Eigenschaften von Lebensmitteln verbessern, sie z. B. süßen, färben oder konservieren. Im 19. Jahrhundert wurde das Gemüse noch mit Kupfer gefärbt, heute sorgen moderne Mittel für wilde Panschereien. Die Technik macht es möglich, die Politik lässt es zu. Aromen werden aus verschiedenen Quellen gewonnen, alle mehr oder weniger natürlich. Z. B. das Erdbeer-Aroma, das aus Holz gewonnen wird, ist natürlich, denn der Baum an sich ist Natur. „Natürlich“ bedeutet also, dass es aus einem natürlichen Rohstoff „also Holz“ gewonnen wird und nicht von Beeren kommt.

file - Natürliche Aromen – die Lüge des Jahrhunderts

Natürliche Aromen – die Lüge des Jahrhunderts

(News4Press.com) Wer sein Essen ausschließlich aus frischen Lebensmitteln zubereitet, wird mit dem Thema Lebensmittelzusatzstoffe selten konfrontiert. Aber wer macht sich noch die Arbeit, immer mit frischen Lebensmitteln zu kochen?
Viele abgepackte Lebensmittel und Fertiggerichte enthalten Zusatzstoffe. Auch Getränke, die nicht ausschließlich aus Wasser oder Fruchtsaft bestehen, enthalten viele Zusatzstoffe. Selbst ein Grundnahrungsmittel wie Butter darf zum Beispiel mit E 160a gefärbt werden. Hinter dem E 160a verbirgt sich der Pflanzenfarbstoff Carotin. Dieser Stoff soll bei Butter für die gelbliche Farbe sorgen und das schnelle „ranzig werden“ verhindern.

Wussten Sie, dass in Ihrem Essen Aromastoffe und Geschmacksverstärker lauern, die auch als Insektengift verwendet werden und im Tierversuch eindeutig krebserregend waren?
Quelle: www.utopia.de/ratgeber/was-steckt-drin-insektengift-im-essen-aromastoffe-geschmacksverstaerker-ernaehrung

Wenn es nach der Werbung geht, dann gibt es überhaupt keine Lebensmittel, die in irgendeiner Form der Gesundheit schädlich werden könnten.
Die Mogelliste:
www.fr-online.de/blob/view/8568644,5804433,data,abgespeist_mogelliste_20110518.pdf.pdf

Dass viele Lebensmittelhersteller in ihrer Werbestrategie auf psychologische Täuschung und grenzwertige Halbwahrheiten setzen, ist leider in den meisten Fällen erlaubt. Das ändert aber nichts an der Fragwürdigkeit der Vorgehensweise.

Die Werbestrategie setzt auf „natürliche Aromen“, die sehen aber anders aus, als wir sie uns vorstellen. Z. B. Himbeeraroma (Himbeerjoghurt) wird aus Zedernholzöl hergestellt oder Kokosaroma aus natürlichen Schimmelpilzen.
Eine umfangreiche Liste von Lebensmitteln, die mit zweifelhaften Aussagen beworben werden lässt sich sowohl auf der Seite der Food Watch als auch auf deren Tochterseite www.abgespeist.de finden.

Das eigentliche Verbrechen ist, dass es keine Gesetze gibt, die die Praxis der Verfälschung von Lebensmitteln verbieten.

Eine Low Carb Ernährung (Low Carb = kohlenhydratarme Ernährung) reduziert nicht nur bei Diabetikern den Zuckerspiegel, sondern besteht Hauptsächlich aus richtigen natürlichen Lebensmitteln.

Mehr Infos darüber finden Sie auf den Webseiten und den Büchern der Autorinnen:
Sabine Beuke (Low Carb für den Darm) – www.sabinebeuke.de/
Jutta Schütz (Allgem. Low Carb und bei Diabetes) – www.jutta-schuetz-autorin.de/
Heike Führ (Low Carb bei Multipler Sklerose) – multiple-arts.com/

Firmeninformation:
Jutta Schütz (Autorin, Journalistin, Psychologin, Dozentin, Mentorin) schreibt Bücher, die anspornen, motivieren und spezielles Insiderwissen liefern. Weitere Informationen zur Autorin und ihren Büchern findet man in den Verlagen: Rosengarten-Verlag, FIT GESUND SCHOEN, BoD und tredition, sowie im Kultur-Netzwerk (Kommunikationsplattform für Kunst, Literatur, Musik, Film, Bühne, Entertainment und Medien).

Schütz
Jutta Schütz

33611  Bielefeld

info.jschuetz@googlemail.com
www.jutta-schuetz-autorin.de/

20141014 130158 300x225 - Natürliche Aromen – die Lüge des Jahrhunderts  und viele Bücher mehr aus dieser Reihe !

20140928 144943 624x832 - * Reisen mit dem Rollstuhl-Service - kein schönes Abenteuer

* Reisen mit dem Rollstuhl-Service – kein schönes Abenteuer

Reisen mit dem Rollstuhl-Service – kein schönes Abenteuer

rollstuhl MA 225x300 - * Reisen mit dem Rollstuhl-Service - kein schönes Abenteuer

Reisen mit Rollstuhl iin Deutschland – ein Erfahrungsbericht

Multiple Sklerose (MS), oder eine andere chronische Krankheit und URLAUB müssen sich nicht ausschließen und vor allem sollten sie sich nicht ausschließen.

Schwierig wird es in dem Moment, wo man bei einer Flugreise auf externe Hilfe angewiesen ist.

Die Krankheit MS hat 1000 Gesichter und dazu gehört unter anderem auch, dass man nicht mehr so Stress resistent ist, das heißt, man kann Stress nicht mehr gut aushalten und riskiert sowohl das Auftreten alter MS-Symptome, als auch im schlimmsten Fall einen neuen Schub.
Deshalb muss eine Reise auch unter diesen Kriterien sorgsam ausgewählt, geplant und organisiert werden.
Das hört sich erst einmal einfach an, zumal, wenn man mit dem Ehepartner reist. Wie es nachher aber aussieht, ist oft eine ganz andere Sache.

Es gibt eine EU-Bestimmung, die das Reisen von Behinderten, z.B. auf Flughäfen, erleichtern soll:

„Das Europäische Parlament verteidigt Rechte von behinderten Passagieren … Dank einer neuen EU-Verordnung sind Fluglinien nun verpflichtet, Passagiere mit eingeschränkter Mobilität zu transportieren und ihnen Betreuung anzubieten. Ab dem 26. Juli 2008 tritt eine neue EU-Verordnung in Kraft. Sie resultiert daraus, dass es insbesondere im Europäischen Ausland bisher keine einheitliche Regelung gab, wie behinderte Fluggäste von Seiten des Flughafens und der Airline betreut werden sollten. (Quelle: http://www.myhandicap.de/behinderte_fliegen_eu_verordnung.html).

Soweit so gut.
Deshalb kann man als Flugreisender auch beim Buchen direkt einen sogenannten Rollstuhl-Service dazu buchen.

Auch soweit so gut.

Und wir lassen uns gegen einen Aufpreis auch immer die Sitzplätze nebeneinander reservieren, da es für mich ganz dringlich ist, meinen Partner beim Fliegen an meiner Seite zu haben (Hilfe beim Aufstehen, um zur Toilette zu gelangen, Reizüberflutung vermeiden, Hilfe beim Essen usw.).

Soweit so gut.

Das ist der Plan und das ist die Organisation, die wir von uns aus im Vorfeld tätigen können und auch leisten.
Ankommen am Flughafen Frankfurt/Main: da wir nicht bei Lufthansa gebucht haben, sondern bei einer anderen Gesellschaft, steht uns, so wurde uns mitgeteilt, der Rollstuhl-Service leider nicht von Beginn an zur Verfügung. Das heißt für uns: mit Gehstock die recht große Strecke zum Schalter zum Einchecken laufen. Da mein Mann den Kofferwagen schiebt PLUS mein Handgepäck trägt, habe ich diesmal also wirklich nur den Gehstock zur Hilfe und kann mich nicht auf den Arm meines Mannes verlassen. Am Schalter endlich angekommen (natürlich sehr rechtzeitig!!!) und schon völlig erschöpft vom Laufen und den Menschenmassen, müssen wir uns trotzdem in die Schlange der schon Wartenden einreihen (Online-Check-In hat überhaupt nicht funktioniert, sodass wir also in der Masse anstehen müssen).

Rücksichtnahme auf Behinderung?

Es ist auch nicht so, dass andere  Reisende mein Dilemma bemerken und uns vorlassen. Nein, jeder pocht auf sein Recht und sicher hat auch jeder die „völlig berechtigte“ Sorge, der Flieger könne plötzlich und unerwartet 2 Stunden früher losfliegen. Ein Trauerspiel zum Start eines Urlaubes.
Endlich sind wir also an der Reihe, mein armer Mann müht sich mit all dem Gepäck, ich wackele nur noch hinterher und wir checken ein. Hier wird uns nun mitgeteilt, dass wir KEINE gemeinsamen Sitzplätze haben. „Sorry, da hat was nicht geklappt“.
Wir sind ja mit unserer MS das Kämpfen, Widerstände und Aufbegehren gewohnt, also interveniere ich mit letzter Krafft und siehe da, es klappt doch und wir können nebeneinander sitzen.

Rollstuhl-Service auf Reisen

Wir erinnern noch freundlich an den Rollstuhl-Service und auch da nur ein „Oh, jetzt sehe ich es, dass sie es gebucht haben“!
Wir sollen hier nebenan warten, man würde uns gleich abholen mit dem Rollstuhl.
Wir kennen das Szenario ja schon von anderen Reisen und doch fragen wir ab und an mal nach, ob man uns vergessen hat, was der Fall war. Endlich kommt also eine freundliche Assistentin mit Rollstuhl und sagt uns: „Sie wissen ja, dass das Flugzeug eine Außenposition hat!“. Nein, sage ich, das weiß ich nicht- woher denn bitte auch???!!!! Sie würde mich jetzt zum Gate bringen, dann müsste ich den Rollstuhl verlassen und in den Zubringerbus steigen und die Treppen zum Flieger hochlaufen.

SO! Nun konnte ich mich nach dem ganzen Chaos und meiner Erschöpfung nicht mehr beherrschen und habe mich ein letztes Mal aufgebäumt und sie an das geltende EU-Recht für Behinderte erinnert und ihr erklärt, dass ich dies so nicht schaffen werde. „Aber Sie können sich im Bus doch setzen“, war ihre Antwort. Ich bin niemandem böse, wenn er MS und die 1000 Gesichter nicht kennt, aber: wenn schon jemand einen Rollstuhl-Service gebucht hat (und das auch nicht freiwillig tut, sondern weil er MUSS), dann gehe ich doch davon aus, dass dieser jemand auch nicht solchen Strapazen gewachsen ist. Fakt ist: man hatte uns wieder falsch verbucht und ein anderer Transport war nicht vorgesehen.
MS-Krieger sind stark, das bekam die Dame zu spüren und mein Trotz regte sich ebenso und ich bestand auf den vollen Service.
Nun war ja schon einige Zeit vergangen und durch die neue Organisation verging noch mehr Zeit, sodass wir weder etwas essen konnten (vorgesehen war, dass wir uns noch in ein Café setzen oder uns im Rollstuhl-Service-Bereich niederlassen), noch ausruhen, was für mich dringend notwendig gewesen wäre. Sogar zur Toilette mussten wir „schnell“ gehen, da das Boarding schon fast losging.
Man „schaffte“ uns dann nun endlich in einen extra bestellten Bus, wir saßen im Durchzug und in der Kälte und wurden dann zusammen mit einer anderen Rollstuhl-Sitzenden so mit Hubwagen zum Flieger gebracht. Nicht angenehm, und immer noch erschöpft und hungrig, aber: Geht doch!

Behinderung in Deutschland

Eine Frage? Ein Problem? Hilfe, Verständnis? Nur bedingt.
Ich kürze hier ab – der Flug war angenehm und in Portugal/Faro sind wir wie gewohnt äußerst hilfsbereit empfangen worden, ein Hubwagen stand zur Verfügung und ein äußerst nettes und FÜRSORGLICHES Personal versorgte uns Behinderte wie VIP`s 🙂
Geht doch! In Portugal!

Rollstuhl-Service in Portugal

Beim Abflug funktioniert das in Faro folgendermaßen: „My Way“, die Organisation des Airports für Behinderte, stellt im Außenbereich des Flughafens ein besonderes Telefon zur Verfügung. Dort hebt man nur ab und ist verbunden, gibt seine Flugnummer, Name usw. an und wird prompt (!) von einem Assistenten mit dem Rollstuhl abgeholt und direkt eingecheckt, vorbei an wartenden Schlangen und Menschenmassen und wird zu einem Ziel seiner Wahl gebracht (ein Café in unserem Fall) und dort zur vereinbarten Zeit wieder zum Boarding, das immer genauso unkompliziert verläuft. Und das, obwohl wir diesmal 8 (!) Behinderte waren.
Mir ist bewusst, dass ein internationaler Flughafen wie Frankfurt/Main nicht mit einem kleinen Flughafen wie Faro zu vergleichen ist. Aber Service und behindertengerechtes Reisen und vor allem ein sinnvolles Umsetzen der EU-Richtlinien, sollte auch in Frankfurt möglich sein. Hier könnte man sich ein Beispiel an einem Land wie Portugal nehmen, man könnte ein ebensolches Service-Telefon einrichten und dem Behinderten, egal mit welcher Fluggesellschaft er fliegt, am Eingang abholen und ihm einen Rundum-Service zukommen lassen.
Das Reisen von Portugal aus ist wirklich so stressfrei, wie nur möglich. Dass ich persönlich trotzdem mit meiner Fatigue und MS-Symptomen zu kämpfen habe, liegt nicht an dem Service oder gar am Personal. Im Gegenteil. Wir haben uns auch überschwänglich bedankt, denn es ist und bleibt scheinbar doch außergewöhnlich.
Da wir diese Erfahrung (auch das meist etwas unorganisierte Abholen dann in Frankfurt aus dem Flieger…) schon mehrfach erlebt haben und es somit kein Zufall ist, andere Reisende uns das alles auch genauso bestätigt haben), überlegen wir nun ernsthaft, ob wir weiterhin fliegen werden, oder nicht doch wieder mit dem Auto in Urlaub fahren.
Schade eigentlich, denn laut Bestimmung sollte das Reisen via Flugzeug nicht in einen solchen Stress ausarten.
Mein Bitte also: die Zuständigen, die solch einen Service anbieten (müssen), sollten nochmal über Effizienz und Behindertenfreundlichkeit nachdenken.
Alle mobilitätseingeschränkten werden es DANKEN! Hallo MS, hallo Reise und Hallo Umsetzung eines behindertengerechten Deutschlands! ©2014 Heike Führ/multiple-arts.com

PS: und dies hab ich bei meinen Recherchen auch noch gefunden, also werde ich in Zukunft, sollten wir wieder fliegen, mir mein Recht NEHMEN:
„Der Betroffene kann Unterstützung anfordern, beginnend vom Haupteingang über den gesamten Check-In-Prozess, dem Transport zum Flugzeug und bis zum vorreservierten Sitzplatz sowie nach der Landung bei der Entgegennahme des Gepäcks, durch den Zollbereich bis hin zum Haupteingang des Ankunftszielflughafens. Hierzu gehört aber auch Unterstützung bis hin zu anderen Transportmöglichkeiten, wie z.B. Fernbahnhöfen, Stadtbahnhöfen, U-Bahn-Höfen, Bushaltestellen und Taxi-Ständen sowie Flughafenparkplätzen.“ (Quelle: http://www.myhandicap.de/behinderte_fliegen_eu_verordnung.html)

2018 hinzugefügt:

Ihr wisst ja, dass ich absoluter Fan von CBD-Öl bin, da es mir so gut hilft:
Meine CBD-Öl-Empfehlung:
https://cbdwelt.de/ms

 MA cbdwelt 212x300 - * Reisen mit dem Rollstuhl-Service - kein schönes Abenteuer

Wenn Ihr Fragen dazu habt, könnt Ihr mich gerne anschreiben 🙂

Und noch ein Hinweis: Manchmal dauert es ein klein wenig, bis das CBD seine Wirkung zeigt. Es wird davon ausgegangen, dass sich im Körper erst einmal ein gewisser CBD-Spiegel aufbauen muss. Bei manchen Menschensetzt die Wirkung sehr schnell ein, bei andern erst nach 4 Wochen…Und es gibt Untersuchungen, dass eventuell der „Omega 3 – Spiegel“ zu niedrig ist, aber es wird Omega 3 benötigt, damit manche Produkte vom Körper überbaut erst verstoffwechselt werden… Deshalb ist GEDULD gefragt, wenn man CBD einnimmt.

Mir hilft CBD vor allem gegen meine schreckliche Fatigue! Da ich nun eine völlig neue Lebensqualität habe, nenne ich es mein „persönliches Wundermittel“! ?

Ich nehme morgens von diesem Öl 5 Tropfen:

https://cbdwelt.de/shop/cbd-oel/10-cbd-oel-enecta/ref/3/?campaign=enecta10

und je nach Bedarf (wenn nochmal ein großes Müdigkeits-Tief kommt) noch einmal 1-2 Kapseln: https://cbdwelt.de/shop/cbd-kapseln/300mg-cbd-cbda-kapseln-endoca/ref/3/?campaign=CBDKapselnmitCBDa

  • Damit komme ich wunderbar zurecht! Meine Fatigue-Attacken sind nicht mehr täglich mehrfach präsent und wenn mich ein Fatigue-Anfall ereilt, ist er viel schneller vorüber!

Meine gesamte Konstitution und Kraft wurde dadurch verbessert, sowie auch meine Konzentrationsfähigkeit. Außerdem bin ich DEUTLICH entspannter! ?

Andere chronisch Kranke berichten, dass CBD ihnen beim Einschlafen, gegen Spastiken und Schmerzen und gegen Abgespanntheit hilft.

Erwiesener Maßen wirkt CBD auf jeden Fall anti-entzündlich, was bei MS ja einfach super ist!

#werbung ‚sponsored by cbdwelt.de

Wenn Euch dieser Artikel gefallen hat und Ihr immer über alle Neuigkeiten informiert

sein möchtet, klickt einfach den grünen FOLLOW-Button an, der sich über jedem Post

befindet. 🙂

Dann bekommt Ihr immer eine E-Mail, wenn es etwas Neues hier gibt,

und seid direkt dabei, wenn es um Gewinnspiele geht!

Wichtig!

Ich distanziere mich davon, dass das CBD–Öl ein gleichberechtigter Ersatz von Medikamenten sei. Ich teste für mich und berichte über meine Erfahrung und erzähle von den Erfahrungen anderer chronisch Kranker. Die Tests stützen sich nicht auf wissenschaftlich fundierte Ergebnisse. Das heißt, es sind ganz individuelle und intuitive Erfahrungsberichte Bei jeder ernsthaften Erkrankung ist natürlich ein Arztbesuch wichtig.

 

*Sorglosigkeit II und Ausflüge

Sorglosigkeit

Ich habe ja schon mal einen Text zum Thema Sorglosigkeit verfasst (http://multiple-arts.com/sorglosigkeit/).

Irgendwie lässt mich das Thema nicht los, denn mir wird immer wieder und vermehrt bewusst, wie viel Sorglosigkeit mir verloren ging. Nicht, dass ich SORGEN ohne Ende habe – nein, das ist es nicht. Aber diese gewisse Leichtigkeit, die mich Dinge hat planen lassen, OHNE vorher genau überlegen zu müssen, wie ich mich am besten einteile, damit ich es schaffe. Einfach drauf los zu laufen (!), zu fahren, zu MACHEN: einfach los legen und unbekümmert den Dingen ihren Lauf lassen können.
DAS ist weg – nicht ganz, aber gehörig….

Die Dinge „einfach“ geschehen lassen … wie sehr wünsche ich mir diese Sorglosigkeit zurück.

Ich vermeide es ja mittlerweile, mit der Straßenbahn oder dem Bus z.B. in die Stadt zu fahren, sondern nehme lieber das Auto, was die Fahrt aber wesentlich teurer macht.

Aber: Straßenbahn/Bus bedeuten so Vieles für Gehandicapte (selbst wenn sie nur schwach betroffen sind, wie ich):

  1. an die Haltestelle gelangen
  2. dort warten müssen: das bedeutet Stehen oder einen Sitzplatz suchen müssen – falls einer vorhanden ist.
  3. In das Verkehrsmittel herein kommen (Menschenmengen, Stufen, Gedränge, und Gewackel)
  4. Dort möglichst schnell einen Platz finden, bevor das Gefährt losfährt – denn losfahren bedeutet großes „Geruckel“ = extreme Unsicherheit für mein MS-geplagtes Hirn (Gleichgewichtssinn, Kraft, Koordination uvm.)
  5. a) endlich sitzen: hoffentlich habe ich bis dahin niemanden angerempelt, erschlagen? Habe niemanden unsittlich berührt/überrumpelt? Bin nicht gestolpert und habe hoffentlich einen Platz am Gang gefunden, damit ich nicht nochmals über Fahrgäste steigen muss.

    b) Keinen Platz gefunden: ich MUSS stehen. Stehen, während das Gefährt wackelt, ruckelt bremst und Gas gibt: ein Balanceakt der ganz besonderen Art – der nicht nur den Gleichgewichtssinn fordert und überfordert, sondern auch sämtliche andere Regionen im MS-Hirn an triggert und völlig überbeansprucht: eine anschließende Fatigue ist keine Seltenheit.

  6. Aussteigen: das ganze Procedere von vorne…
  1. ODER von Anfang an den Schwerbehindertenausweis vorzeigen und somit einen Sitzplatz erhalten, was aber wieder eine Sache für sich ist…

DAS ist nur ein klitzekleiner Ausschnitt aus einer eigentlich so einfachen Fahrt in die Stadt.

Wie kann man da völlig unbefangen in ein solches Ereignis starten? Gar nicht – denn es gehen diesem Ausflug noch weitere Unterfangen zuvor: welche Schuhe sind HEUTE für mich am sichersten; dem Wetter angepasst (nicht rutschig), brauche ich einen Regenschirm, dann kann ich evtl. meinen Gehstock nicht benutzen und mitnehmen usw.!

Kann ich mich unterwegs einmal ausruhen, hinsetzen? Schaffe ich den Rückweg??? Und und und!

Und bei all diesen Überlegungen kann je nach Art der MS noch dazu die Angst vor dem Laufen an sich dazu kommen. Oder bei einem Fatigue`ler, ob er es schafft – und vor allem auch wieder zurück!

Normal? Nein, normal ist das schon lange nicht mehr, aber für uns MS`ler ist das die reine Normalität – es ist unsere Realität.

Die Sorglosigkeit von früher – kurz entschlossen möchte ich in die Stadt fahren, ziehe mich um und renne los, freue mich auf meinen Ausflug und nehme gar nicht wahr, dass die Straßenbahn ruckelt; mich stören auch keine Menschenmengen, keine Stufen, kein Stehen… ich stürme los und lass geschehen – einfach so. SORGLOS!

Man darf sich natürlich vorher nicht verrückt machen – das wird man nun evtl. zu hören bekommen.

Richtig! Darf man nicht! ABER: ich mache mich nicht verrückt, ich plane sorgfältig (und nicht sorglos).

Ich plane deshalb, WEIL ich es schon zig mal erlebt habe, dass ich so einem Ausflug nicht gewachsen bin. Ich habe es erlebt, gerade an der Haltestelle angekommen und dermaßen erschöpft und entkräftet zu sein, dass ich meine 3 Gehminuten zum Haus zurück gerade noch so gepackt habe. Ich habe es erlebt, dass ich fast in einer Straßenbahn zusammenbreche, weil mich das Einsteigen einfach zu viel Kraft gekostet hat. Ich habe es erlebt, wie ich mitten in der Stadt einen Fatigue-Anfall bekam…. Ich habe all das erlebt und DESHALB muss ich mich vor jedem Ausflug etwas sorgen – planen und organisieren, ein Energie-Management betreiben uvm.!

Ich MUSS das – ich möchte es NICHT!

DAS ist der Unterschied.

Aber: ich habe es auch oft genug erlebt, dass ich es SCHAFFE, dass ich zwar müde nach Hause gekommen bin, aber diesen einen Ausflug hinbekommen habe. Auch das gehört dazu und gibt uns dann ein klein wenig unserer so schwer vermissten Sorglosigkeit zurück. Hallo Leben, Hallo MS!
©2014 Heike Führ/multiple-arts.com

*GLÜCK

GLÜCK

Immer wieder stelle ich mir diese Frage, oder manchmal überkommt sie mich auch einfach: WAS IST GLÜCK?

Vorweggenommen bedeutet GLÜCK für mich „die Summe glücklicher Momente“.

Aber dafür müssen wir erst einmal das Wort Glück analysieren:

„Gelingen, Zufriedenheit, Bewältigung, Fortschritt, Erfolg, Seligkeit, Wonne, Herz erfreuend, angenehm, wunschlos, begünstigt…“.
Das sind Begriffe, die mir erst einmal einfallen.

Und: Ist Glück nur Glück, wenn es anhaltend ist, oder auch, wenn es kurzfristig da ist?

Sicher ist, dass es ein Streben nach Glück gibt.

Das Wort „Glück“ kommt von gelucke/ gelücke. Sinngemäß meint es „die Art, wie etwas endet und gut ausgeht“.

Wenn man dies wortgetreu nimmt, war Glück sozusagen „der günstige Ausgang eines Ereignisses oder Zustandes“.

Nicht beachtet wurde dabei, ob der Glückliche etwas dazu getan hat, vom Glück „bedacht“ zu werden, ob er Ideen, Talente oder Können braucht, oder ob es sich um Zufälle handelte.
Heute würde man sicherlich beides behaupten: einmal, dass äußere Umstände zu Glück verhelfen können, aber auch, dass man für sein Glück kämpfen muss.

Darüber kann man stundenlang philosophieren und entweder schlauer werden, oder noch verwirrter im Chaos des Glückes.

Zwei„Überschriften“ kommen in mir hoch:
1.: Ich denke, ein selbstbestimmtes Leben führen zu können – das ist Glück.
2.: Gesund zu sein – das ist Glück.

Wir MS`ler sind aber nicht gesund – sind wir deshalb unglücklich?

Ich behaupte: NEIN, wir sind nicht unglücklich. („Ausnahmen bestätigen die Regel“!)

Obwohl wir auf Grund der MS einer gewissen „Fremdbestimmtheit“ unterliegen und die Lebensqualität messbar sinkt, können wir dennoch glücklich sein.

Und obwohl es wissenschaftlich erwiesen ist, dass es einen Zusammenhang und eine Wechselbeziehungen zwischen Leib und Seele, zwischen Körper und Geist gibt (z.B. Herzklopfen bei Angst, aber auch bei freudiger Aufregung, Bauchschmerzen vor Aufregungen…), können wir glücklich sein, selbst wenn dies nicht mehr funktioniert.

MS hebelt viele Ebenen aus. Zum Teil völlig. Laut vielen Beschreibungen über Glück, dürfte kaum ein chronisch und unheilbar Kranker Glück empfinden. Also scheint das Glück doch vielschichtiger zu sein.

Was aber, wenn KRANKHEIT in ein beschauliches angenehmes Leben hinein platzt und Lebensträume nimmt und zerstört? Wo ist dann noch Raum für Glück?

Ganz sicher gibt es Menschen, die nicht glücklich sind, nicht glücklich sein KÖNNEN.
Aber hier rede ich vom „Otto-Normalverbraucher“, der kein großes Unglück erlebte, bis z.B. die Diagnose MS aufkam.

Und hier stoßen wir an ein Wort, das aufzeigt, dass es eine Kunst ist, sein Leben auch dann noch zu meistern: LEBENSKUNST.

Vielleicht besteht die Lebenskunst darin, aus jeder Situation das BESTE zu MACHEN.

Glück setzt oft eine Aktivität und eine ausfüllende Beschäftigung voraus. Welche Arten von Aktivität das individuelle Glück am besten fördert, ist sicherlich eine Sache der jeweiligen persönlichen Neigungen und Stärken. Auch eine gut entwickelte und trainierte Lebenskunst führt nicht zwangsläufig zu einem andauernden „Glücks-Erleben“. Allerdings erhöht es aber die Häufigkeit des Glücks-Erlebens und verstärkt dessen Nachhaltigkeit.

Eine Diagnose, wie unsere, kann auch all dies ins Wanken bringen. Selbstdisziplin, Kraft und Stärke sind sicher gute Eigenschaften, um den ersten Sturm einer solchen Erkrankung zu meisten und zu überwinden und dann auch wieder mutig zum Glücks-Empfinden schauen zu können.

Wichtig ist, dass sich jeder selbst darüber klar wird, was ihn mit Freude und Zuversicht erfüllt, um zu seinem persönlichen Glücks-Empfinden finden zu können.
Die MS kann man leider noch nicht ausschalten. Aber man kann sich in diesem Zustand dann schöne und wohltuende Momente schaffen.
Gute Gespräche und Treffen mit Freunden, ein gutes Essen, ein Spaziergang/Ausflug, ein gutes Buch, tolle Musik uvm. können individuelle Glücksgefühle hervorrufen. Die SUMME dieser kleinen kostbaren Augenblicke machen dann wohl das persönliche Glücks-Empfinden aus.

Mir hilft es in schwierigen Phasen immer, mich dem Schreiben zu widmen. Man nennt solche Zustände, die mit einer konzentrierten Tätigkeit einhergehen, „Flow“: eine Tätigkeit, in der man aufgeht und sich somit ein spezielles Glücksgefühl einstellen kann.

Für jeden Mensch, ganz besonders aber für chronisch Kranke ist es deshalb wichtig, sich solch eine Flow-Tätigkeit zu suchen, bzw. sie zu finden.
Aber nicht nur gleichbleibende, sich wiederholende Erlebnisse sind wichtig für das Glücks-Empfinden, sondern auch neue, abwechslungsreichere Erlebnisse sind notwendig.

Irgendwie scheint Glück auch etwas Allumfassendes zu sein. Der Sonnenstrahl auf der Haut, das Lachen eines Kindes, die Umarmung eines lieben Menschen, das Zuhören eines Freundes und die Zuwendung und das Mitgefühl.

Die Frage: „Und, bist Du glücklich?”,ist zwar eine belanglose Frage, aber was fängt man damit an? Ist Glücklichsein nur so ein Ausdruck?

Ist Kaffee am Morgen Glück?

Das ist sicher teilweise individuell unterschiedlich. Ganz sicher ist eine Mutter nach der Entbindung glücklich, wenn sie ihr Kind in den Armen hält. Aber all dies sind „nur“ Momente.

Also ist Glück doch die Summe wundervoller Momente … Und je mehr man solche Glück bringende Augenblicke erlebt und hat, umso intensiver kann man Glück empfinden….

Glück ist ein innerliches Empfinden – das ist mit klar geworden und nicht ein von außen aufgestülptes Etwas!
Niemand kann einem Glück „einreden“, so nach dem Motto: „Du hast gesunde Kinder, also sei glücklich!“ So funktioniert es mit Sicherheit nicht. GLÜCK muss man selbst tief drinnen empfinden KÖNNEN…

Ich glaube, Glück ist aber nicht einzeln zu „haben“, sondern im besten Fall ist es ein Zustand….

Für mich selbst würde ich sagen: ich bin glücklich! Trotz MS und der dadurch fehlenden Lebensqualität und den Einschränkungen, trotz des deutlicher weniger monatlich fließendem Geldes, trotz Verlust meines Jobs und der Erlangung der Erwerbsminderungsrente: ich habe Glück!
Ich habe Glück, nicht noch stärker von der MS betroffenen zu sein. Ich habe Glück, nicht todgeweiht zu sein. Ich habe Glück, 2 tolle Kinder samt Partnern zu haben, einen tollen Ehemann, meinen süßen Hund und meine Familie und Freunde. Ich habe Glück, schon 2 Bücher veröffentlicht zu haben und Medikamente für meine Symptome zu haben. Ich bin glücklich, weil ich mir bewusst bin, dass ich viel Schönes erlebe, geliebt werde und lieben kann.

Ich bin glücklich, weil ich dies hier schreiben kann und es einige Leser auch lesen.

Unglücklich bin ich auch – manchmal, oder öfters. Aber vielleicht gehört auch das zum GLÜCKLICHSEIN dazu und zeigt uns den Gegensatz und lehrt uns, das kleine Glück als GROßES GLÜCK empfinden zu können.
Ich wünsche Euch Glück 🙂 ©2014 Heike Führ/multiple-arts.com

*Eine chronische Krankheit zu haben, bedeutet, dass sich Dinge ändern

Eine chronische Krankheit zu haben, eine unsichtbare oder sichtbare Behinderung zu haben, bedeutet, dass sich einige Dinge im Leben ändern.
Manchmal von Jetzt auf Sofort, oder von Heute auf Morgen, oder auch im Laufe der Zeit. Ändern wird sich definitiv etwas, denn Krankheit bedeutet schlicht und ergreifend “Abwesenheit von Gesundheit” – und das wiederum bedeutet Abschied nehmen von einem Teil der Gesundheit, oder gar von großen Stücken der Gesundheit.

Somit kann niemand, der von solch einer  Erkrankung betroffen ist, sein altes und gewohntes Leben völlig “normal” und gewohnt weiter leben. Selbst wenn auf den ersten Blick keine Symptome sichtbar sind, ist doch der Tag einer Diagnosestellung ein besonderer Tag, der ganz besondere und oft auch unbekannte Emotionen hoch holt.

Viele Menschen verstehen nichts von bestimmten Krankheiten, manche meinen es zu verstehen, haben aber eigentlich keine Ahnung oder gar falsche Informationen. Es gibt immer den Unterschied zwischen Menschen, die verstehen zu versuchen, oder die, die meinen, alles besser zu wissen.
Es ist wichtig, bestimmte Dinge über uns zu WISSEN, uns zu glauben, wenn wir etwas erklären. Nur so kann man uns ganzheitlich helfen.
Behindert oder krank zu sein, bedeutet aber immer noch, dass ich ein vollwertiger Mensch bin. Ich bin nicht die Krankheit, auch wenn sie mein Leben manchmal (oder dauerhaft) bestimmt.
Ich muss meinen Tag sehr sorgfältig planen und sehr umsichtig mit meiner Kraft und Energie umgehen.

Und es gibt einen Unterschied zwischen “glücklich sein” und “gesund sein”! Wenn Du zum Beispiel eine schwere Grippe hast, fühlst Du Dich schlecht, es geht Dir nicht gut.
Aber wenn man über Jahre krank ist, IMMER, kann man sich einfach nicht die ganze Zeit krank und schlecht fühlen, um nicht verrückt zu werden.
Man muss hart daran arbeiten, einen Weg für sich zu finden, um sich nicht dauerhaft schlecht zu fühlen. Das verbraucht aber wieder sehr viel Kraft und Energie, die wir eigentlich nicht haben. Wenn Du Dich also mit mir unterhältst und hast das Gefühl, ich sei glücklich, dann bin ich das in dem Moment auch. Ich bin vielleicht müde und erschöpft, oder mir geht es noch schlechter als sonst… Aber ich kenne diesen Zustand und ich möchte mir das Zusammentreffen mit Dir nicht verderben…
Sage deshalb nicht Dinge, wie “Oh, Du klingst besser!”. Ich klinge nämlich nicht besser, sondern versuche einfach mein Bestes zu geben und fühle mich deshalb in diesem Moment glücklich. Gesund bin ich deshalb lange noch nicht.

Und bitte versuche zu verstehen, dass wenn ich mal etwas tun kann, was mir sonst schwer fällt, z.B. kurz aufstehen, laufen oder sonstiges, dass es nicht unbedingt bedeutet, dass ich dies noch länger schaffe, oder später oder morgen auch wieder kann. Dieses kurze Können kann bedeuten, dass mich das alles außerordentlich erschöpft und ich all meine Kraftreserven aufbrauche, um mich wieder zu erholen. So, wie eine Sprinter nach einem Weltrekord-Sprint. Völlig ausgebrannt, die Beine brennen und sind unsicher – Erschöpfung pur!
Und dies gilt leider für alles, das ich tue: sogar fürs Sitzen, oder Reden, fürs Denken, Telefonieren und sich mit Freunden treffen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Auswirkungen und Symptome bei jeder Krankheit unterschiedlich und individuell verlaufen. Bei MS z.B ist nichts bei irgendjemand gleich.
MS hat 1000 Gesichter und diese zeigen sich nochmals bei jedem zig Mal anders. Es ist leider oft so, dass sogar an einem einzigen Tag Unterschiede da sind. Eben konnte ich vielleicht noch eine kleine Strecke laufen, nachher fällt es mir schwer, nur aufzustehen. Morgen kann das wieder anders sein, oder ich kann plötzlich kein Glas mehr halten, dafür aber laufen.

So ist das bei ALLEM und zu jeder Zeit anders möglich. Dies ist für Betroffene schwer auszuhalten, denn man kann sich nie auf einen Zustand  “verlassen”!
Aus diesem Grund kann es auch sein, dass man sich freudig verabredet und wenn es dann soweit ist, den Termin wieder canceln muss, weil man es einfach nicht packt. Das darfst Du niemals persönlich nehmen. Es ist einfach ein sehr unschönes und niemals zuverlässiges Symptom, bzw. eine Auswirkung meiner Krankheit.

Leider ist es auch nicht so, dass “mal raus kommen”, oder “mal was anderes tun” die Dinge nicht wieder besser machen. Im Gegenteil, es kann sein, dass ich mich danach noch schlechter fühle.
Außerdem verursachen chronische Krankheiten oft Depressionen (würdest Du nicht depressiv werden, wenn du 24 Stunden am Tag/Nacht spürst, dass Du nicht mehr Dein altes Leben leben kannst, dass Du Dich manchmal ausgeschlossen und einfach nur elend und traurig fühlst?).

Bitte verstehe, dass wenn ich extrem erschöpft bin, oder ich auch plötzlich Tabletten brauche, ich mich hinsetzen, hinlegen oder ganz zurückziehen muss. Ich mache dies nicht freiwillig, aber meine Krankheit und die Erfahrung mit solchen Zuständen haben mich gelehrt, mich SOFORT darum kümmern zu MÜSSEN.

Bitte verstehe, dass ich nicht all meine Kraft und Energie darauf verwenden kann, wieder “gesund” zu werden. Erstens ist das leider nicht möglich und zweitens habe ich so viel Kraft gar nicht. Bei einer kurzen Krankheit, wie der Grippe, kann es sich ein ansonsten Gesunder leisten, die Zeit einmal für ein Woche anzuhalten, still stehen zu lassen und sich voll und ganz der Grippe zu widmen. Mit einer chronischen Erkrankung hätte man da viel zu tun.
Denn sie ist IMMER da. Nicht nur eine Woche.

Die Einsicht, die man bekommt, wenn man unter einer chronischen Krankheit und/oder einer Behinderung leidet und mit ihr leben muss, ist, dass man sein Leben darauf einstellen muss und seine Energie und Kraft darauf verwendet, ein möglichst schönes Leben zu haben:

WÄHREND MAN KRANK und BEEINTRÄCHTIGT IST!

Das ist der Unterschied. Und dies bedeutet nicht, dass ich aufgegeben hätte. Nein, es bedeutet, dass ich realisiere, was ich kann und was nicht und wie ich mein Leben am angenehmsten gestalten kann. Für mich und für Dich. Es bedeutet einfach, dass das, bzw. MEIN Leben so ist.

Und ich bitte Dich darum, mir nicht zu sagen, was mich heilen könnte. Es ist nicht so, dass ich Dir nicht glaube, oder nicht gesund werden wollte. Nein, es ist so, dass ich sehr gut informiert bin, regen Kontakt zu Ärzten und Selbsthilfegruppen und vielen Gleich-Betroffenen habe, sodass ich mir sicher sein kann, dass wenn es eine Heilung GÄBE, ICH es ganz schnell wüsste.

Bitte verstehe, dass es Krankheiten gibt, bei denen es “nicht besser wird”, selbst ein Stillstand schwierig ist. Das ist bei sichtbaren und unsichtbaren Krankheiten so. Und bitte versuche die unsichtbaren Symptome genauso ernst zu nehmen, wie die sichtbaren. Bitte verurteile niemanden, weil er sichtbare Symptome hat und vielleicht nicht so mobil ist.
Uns allen hilft es, wenn Du uns vertraust und glaubst, was wir Dir sagen. Wenn Du Verständnis aufbringen kannst für unsere Beeinträchtigungen, sichtbar oder unsichtbar und uns Hilfe anbietest. Wir freuen uns sehr, wenn wir um Hilfe bitten dürfen, ohne betteln zu müssen.
Für uns ist es manchmal nicht leicht, von Anderen abhängig zu sein, weil wir alleine mit unseren Beeinträchtigungen nicht klar kommen. Das beschämt uns auch oft. Aber wir sind trotzdem wertvoll und möchten Respekt, Anerkennung und Toleranz erleben, wie jeder andere auch.
Bitte glaubt uns und unterstützt uns. Gemeinsam sind wir nämlich noch stärker! ©Heike Führ/multiple-arts.com